CH-Schluss: Dividendenabgang bei Nestlé bremst SMI
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die verkürzte Osterwoche freundlich eröffnet. Jedoch wurde der Leitindex SMI vom Dividendenabgang beim Schwergewicht Nestlé deutlich ausgebremst. Marktteilnehmer gaben sich für den Verlauf der nächsten Wochen vorsichtig optimistisch. Dafür ist einerseits die anhaltende expansive Geldpolitik verantwortlich, andererseits die erwarteten Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Wie bekannt wurde, möchte auch die EU ihren Zollstreit mit den Vereinigten Staaten möglichst bis im Herbst beenden.
An der Wall Street hielten sich die Anleger zum Wochenauftakt zumindest im frühen Handel etwas zurück. Dort drückten die Kursverluste von Goldman Sachs auf die Stimmung. Dies liess hierzulande die Gewinne bei UBS und Credit Suisse ebenfalls teilweise abschmelzen. Insgesamt rechnen die Börsianer bis zum verlängerten Osterwochende mit keinen grösseren Bewegungen. Impulse könnten allerdings noch von Roche und Nestlé ausgehen, die diese Woche ihre Umsatzzahlen fürs erste Quartal veröffentlichen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,30 Prozent höher bei 9’513,71 Punkten, während der nicht dividendenkorrigierte SMIC rund 0,77 Prozent zulegte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,74 Prozent auf 11’427,71 Punkte zu. Und der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei dem die grossen Werte nicht mit dem ganzen Gewicht gerechnet werden, avancierte um 0,50 Prozent auf 1’483,56 Punkte. Von den 30 grössten Titeln standen bei Börsenschluss 26 im Plus und lediglich vier im Minus.
Ein grosser Gewinner unter den Blue Chips war Alcon (+2,0% auf 55,08 Fr.). Der Titel profitierte von einer positiven Ersteinschätzung durch das US-Brokerhaus Jefferies mit Kursziel 70 US-Dollar. Man traue dem Augenspezialisten nicht zuletzt dank der Produkte und der erwarteten Nachfrage ein Umsatzwachstum von etwa 6 Prozent zu, meinte der zuständige Analyst. Ausserdem empfahl das bekannte US-Anlegermagazin Barron’s Alcon zum Kauf.
Nach oben ging es auch mit den Grossbankenwerten CS (+1,1%) und UBS (+0,5%). Die Aktien der UBS wurden von lauter werdenden Spekulationen rund um ein angebliches Interesse an DWS etwas ausgebremst. Und nicht sonderlich gut ausgefallene Quartalsberichte aus der US-Bankenbranche liessen am Nachmittag die Kurse der helvetischen Finanzwerte weiter abschmelzen. Eine Flaute im Finanzmarkthandel hatte der führenden US-Investmentbank Goldman Sachs zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch eingebrockt.
Bescheidene Gewinne gab es auch für ABB (+0,2%). Der Technologiekonzern hat einen neuen grossen Aktionär erhalten. Die US-Investmentfirma Artisan Partners hält gemäss einer Beteiligungsmeldung der Schweizer Börse SIX einen Anteil von 3,03 Prozent an ABB. Insgesamt besitzt Artisan rund 65,7 Millionen ABB-Aktien. Im hiesigen Handel wurde gerüchtweise auch Cevian Capital ein Zukauf von ABB-Aktien nachgesagt.
Einer der wenigen Verlierer bei den Blue Chips waren Vifor (-1,0%). Die Credit Suisse hatte hier das Kursziel etwas gesenkt, blieb damit aber klar über dem aktuellen Kurs und auch die Einstufung lautet weiterhin «Outperform». Die Experten begründeten das neue Kursziel mit gesenkten Schätzungen.
Nestlé (-1,2%) schlossen zwar klar im Minus, allerdings war der Rückgang in Franken (1,47) deutlich geringer als die am Berichtstag ausbezahlte Dividende (2,45).
Im breiten Markt standen u.a. die Aktien von Hochdorf (+7,4% bzw. +133,80 Fr.) im Fokus. Die Aktionäre des Innerschweizer Milchverarbeiters hatten am Freitagabend den Verwaltungsratspräsidenten abgewählt und die beantragte Dividendenauszahlung von 4 Franken pro Aktie abgelehnt.
Gesucht nach Zahlen waren ausserdem Burkhalter (+2,4%) bzw. nach Akquisitionen Bâloise (+1,4%) oder Also (+0,5%). Inficon (-3,0%), VAT (-1,2%) oder Sulzer (+0,6%) wurden derweil von Analysteneinschätzungen bewegt. (awp/mc/ps)