CH-Schluss: SMI klettert 1,6% auf 8’818 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag deutlich zugelegt und damit die Abgaben des Vortags wieder wettgemacht. Angetrieben von starken Kursavancen der Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche überschritt der Leitindex SMI am Nachmittag gar wieder die zuletzt im Mai erreichte Schwelle von 8’800 Punkten. Die Sorgen um den am Vortag eskalierten Handelsstreit seien wieder in den Hintergrund getreten, hiess es im Handel.

Zur Beruhigung der europäischen Märkte trug auch ein klares Bekenntnis von US-Präsident Donald Trump zur Nato am Gipfel des Verteidigungsbündnisses bei. Allerdings warnten Beobachter, dass die optimistische Stimmung angesichts der erhöhten Spannungen kurzlebig sein könnte. In den Fokus rückte zudem die anlaufende Berichtssaison, wobei die ersten am hiesigen Markt vorgelegten Semesterzahlen von den Anlegern durchzogen aufgenommen wurden.

Der SMI schloss um 1,56% im Plus auf dem Stand von 8’818,19 Punkten und damit nur knapp unter dem Tageshoch von 8821 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,09 Prozent auf 1’450,76 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 1,33 Prozent auf 10’563,57 Zähler.

Stark in der Gunst der Anleger standen am Donnerstag vor allem die Pharma-Schwergewichte Novartis (+4,1%) und Roche (+3,2%), die sich im bisherigen Jahresverlauf eher schwach entwickelt hatten. Am Markt wurde unter anderem auf positive Nachrichten der Unternehmen in der jüngsten Zeit verwiesen. Das Berenberg-Research attestierte Roche in einer Studie Fortschritte mit der Pipeline und empfahl die Titel neu zum Kauf. Roche gab am Donnerstag zudem einen Antrag in den USA für eine Zulassungserweiterung eines Leukämiemittels bekannt.

Derweil setzten Vifor Pharma (+3,2%) ihren seit Anfang des Monats anhaltenden Kursanstieg fort, wobei die Titel auch am Donnerstag neue Allzeit-Höchstwerte verzeichneten.

Bei den zyklischen Werten entfielen deutlichere Gewinne etwa auf Dufry (+2,4%) oder Sika (+1,2%). Dagegen entwickelten sich etwa ABB (+0,2%) oder LafargeHolcim (+0,2%) unter dem Markt. Die Titel des schweizerisch-französischen Zementkonzerns wurden von zurückhaltenden Analysteneinschätzungen gebremst. So erwarten die Goldman Sachs-Experten laut einem Kommentar anhaltenden Gegenwind aus den Schwellenländern und auch die UBS-Experten befürchten klaren Margendruck vor allem in Afrika und dem Mittleren Osten.

Zu den schwächeren Werten gehörten zudem die Bankenwerte: Während UBS (+0,5%) den Tag im Plus beendeten, schlossen CS kaum verändert und die Privatbankentitel von Julius Bär (-1,8%) gehörten zu den wenigen Verlierern unter den Bluechips.

Die Aktien des Asset Managers Partners Group (-0,6%) schlossen nach der Vorlage von Halbjahreszahlen ebenfalls im Minus. Der Spezialist für Privatmarktanlagen habe dabei die hohen Erwartungen der Analysten für einmal nur bedingt erfüllt – was für den Markt eine «ungewohnte Erfahrung» sei, kommentierte die ZKB.

Auch am breiten Markt standen die Finanzwerte unter Druck. Deutliche Abgaben erlitten die Aktien der Bank Vontobel (-5,1%). Die Analysten der US-Bank Citigroup senkten ihr Rating für die Vontobel-Titel auf «Neutral» von bisher «Buy», wobei sie vor allem auf den seit Anfang Jahr stark gestiegenen Aktienkurs verweisen.

Die Aktien der Bank Valiant (-4,8%) und der Waadtländer Kantonalbank (-3,1%) wurden in einer Credit Suisse-Branchenstudie mit «Underperform» bewertet. Abgaben erlitten auch die LLB-Aktien (-1,1%), das Liechtensteiner Institut hatte am Donnerstagmorgen einen Gewinnrückgang im Halbjahr angekündigt.

Deutlich im Plus schlossen dagegen die Titel des Industrieunternehmens Bossard (+6,7%), das über den Erwartungen liegende Zahlen zum ersten Semester vorlegte. Positiv aufgenommen wurden zudem die Halbjahreszahlen des Handelsunternehmens DSKH (+2,3%). Die Aktien des Vakuumventil-Herstellers VAT (+2,9%) profitierten derweil von einer Kaufempfehlung durch die britische Bank HSBC. (awp/mc/ps)

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