CH-Verlauf: Moderate Verluste vor EZB und Bluechips-Zahlen

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – An der Schweizer Börse kommt es am Mittwoch zu einem moderaten Rücksetzer. Zurückhaltung vor der morgigen Zinssitzung der EZB gepaart mit negativen Vorgaben, schwachen Unternehmenszahlen von europäischen Wettbewerbern und aufkommender Nervosität vor den US-Wahlen dämpfen den Risikoappetit der Anleger.

Denn nach den jüngst recht starken Kursgewinnen neigten einige durchaus dazu, diese Gewinne auch zu versilbern, heisst es von Börsianern. Im Verlauf der nächsten Tage, wenn die Berichtssaison dann mit einigen Bluechips auch hierzulande ordentlich Fahrt aufnimmt, müsse sich zeigen, ob dies nur ein kurzer Rücksetzer oder der Beginn einer grösseren Korrektur sei. Denn es gebe einige Indikatoren, die zur Vorsicht mahnen. Neben dem bekannten «Fear & Greed Index», der aktuell im Bereich extremer Anlegergier notiere, seien auch gemäss Bank of America Merrill Lynch die Cashquoten der Aktienfondsmanagern unter die Marke von 4 Prozent gefallen. Das sei ein weiteres Warnsignal, geben Händler zu bedenken.

Gegen 11.00 Uhr verliert der Schweizer Leitindex SMI 0,32 Prozent auf 12’179,83 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gibt um 0,38 Prozent nach auf 1988,65 und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 16’206,71 Zähler. Im SLI verlieren 23 Werte, fünf legen zu und zwei sind unverändert.

Technologiewerte zählen erneut zu den schwächsten Titeln. Bereits am Vortag sorgte eine Gewinnwarnung von ASML für teils kräftige Kursverluste in der Branche. Hinzu kommen nun Wachstumssorgen, da die US-Regierung wohl Exportrestriktionen für fortschrittliche KI-Chips in Länder der Golf-Region erwägt – aus nationalen Sicherheitsbedenken, da sich der Nahost-Konflikt immer weiter verschärfe. Im SLI verlieren VAT weitere 1,8 Prozent, Comet (-1,2%) und Inficon (-1,6%) geben ebenfalls nach.

Auf den Verkaufslisten stehen auch Swatch (-2,5%) und Richemont (-1,3%). Der französische Konkurrent LVMH hat am Vorabend enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Händlern bereitet besonders die weiter schwache Nachfrage in China Kopfzerbrechen, denn dies schüre auch allgemeine Sorgen um die Wirksamkeit der jüngsten Unterstützungsmassnahmen. Zudem stehen am morgigen Donnerstag die Uhrenexporte auf der Agenda.

Gegen den Trend stemmen sich Adecco (+1,6%), die allerdings auch bereits auf Verluste von rund 30 Prozent seit Jahresstart zurückblicken. Die ZKB sieht die Cashflow-Stärke des Personaldienstleisters als unterschätzt an und lobt die Dividendenstabilität.

Ansonsten halten sich Finanzwerte (UBS -0,1%, Julius Bär unv.) recht gut. Schindler (+0,5%) stehen vor den morgigen Zahlen im Plus, ebenso Nestlé (+0,1%). ABB (-0,9%), die ebenfalls ihren Quartalsbericht vorlegen werden, zeigen sich etwas schwächer.

In der zweiten Reihe brechen Tecan um 11,8 Prozent ein. Anleger zeigen sich von einer erneuten Prognosesenkung herb enttäuscht, auch wenn bereits spekuliert worden sei, dass die Annahmen des Laborausrüsters noch zu ambitioniert gewesen seien, so der Tenor am Markt.

Derweil profitieren Burckhardt (+2,1% auf 623 Fr.) von einer positiven Studie. Berenberg nimmt die Bewertung mit «Buy» wieder auf. Hinzu komme eine positive Charttechnik, die einen Test des Rekordhochs bei 666 Franken möglich mache.

Autoneum (+2,6%) legen am Investorentag ebenfalls zu. Der Autozulieferer stellt seine neue Strategie vor und gibt sich neue Mittelfristziele.

Derweil wurde der seit Anfang Juni ausgesetzte Handel mit den Aktien der Beteiligungsgesellschaft CI Com wieder aufgenommen, nachdem das Unternehmen nun mit grosser Verspätung den Geschäftsbericht für 2023 vorgelegt hat. Die Titel brechen um 35,6 Prozent auf 0,81 Franken ein. (awp/mc/pg)

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