Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag gemessen am SMI unter dem Strich nicht gross bewegt. Der Schweizer Leitindex startete zwar im Minus unterhalb der 8’900 Punkte-Schwelle, erholte sich dann aber rasch, schaffte es über diese Marke und verbrachte den restlichen Handelstag in etwa auf dem Niveau vom Freitagsschluss. Vor allem die drei defensiven Schwergewichte verhinderten mit ihrer unterdurchschnittlichen Performance eine bessere Entwicklung.
Denn eigentlich war die Stimmung am Markt recht gut, und die grosse Mehrheit der Blue Chips schloss über dem Schlusskurs vom Freitag. Die Nervosität von vergangener Woche habe sich gelegt, meinten Analysten. Sie sprachen zugleich aber auch von einem relativ impulslosen Handel. Tatsächlich lagen kaum nennenswerte Nachrichten von Schweizer Unternehmen vor. Das wird sich im Verlauf der Woche ändern: So präsentieren in den nächsten vier Tagen gleich sechs Blue-Chips-Konzerne Zwischenergebnisse.
Der Swiss Market Index (SMI) gab minimal um 0,03% auf 8’936,08 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei dem die wichtigsten Titel in der Gewichtung beschränkt sind, stieg hingegen um 0,53% auf 1’344,29 Stellen. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,14% auf 9’145,85 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 25 im Plus und fünf im Minus.
Die grössten Gewinne unter den SMI/SLI-Werten verzeichneten bei Handelsschluss Transocean (+4,4%). Die Aktionäre des Ölserviceunternehmens hatten letzte Woche einer Sanierung der Gesellschaft zugestimmt, was nun offenbar nachhallte. Mit einer Jahresperformance von rund -14% sind die Papiere aber immer noch weit vom Durchschnitt entfernt.
Dahinter zeigten die Chemie-Aktien von Lonza (+2,6%), Sika (+1,8%) und Clariant (+1,6%) eine auffällig gute Entwicklung. Diese drei Unternehmen hatten letzte Woche Zahlen vorgelegt.
Gut gesucht waren überdies Galenica (+2,1%), Actelion (+1,8%), Swiss Re (+1,6%) sowie Geberit (+1,6%). Die Papiere des Sanitärtechnikkonzerns profitierten von einer neuen Kaufempfehlung durch die Experten der Bank HSBC – nachdem der Titel in der Vorwoche und im Anschluss an die Neunmonatszahlen mit einem Minus von 4,5% noch grösster Wochenverlierer gewesen war. Die Analysten begründeten die Aufstufung mit der Bewertung des Titels: Die Erwartungshaltung gegenüber dem Unternehmen sei mittlerweile auf eine vernünftigere Basis zurückgekehrt, hiess es.
Gut hielten sich auch die Titel des Warenprüfkonzerns SGS (+1,2%). Nachdem die Gesellschaft vergangene Woche an ihrem Investorentag mit realistischen Wachstums-Erwartungen Vertrauen geschaffen habe, nähmen die Anlagekäufe zu, hiess es im Handel.
UBS legten im Vorfeld der Ergebnis-Publikation vom Dienstag um 1,2% zu, während die CS-Aktien nur 0,8% stiegen.
Mit einem Plus von über 1% wussten überdies Julius Bär, Swiss Life und Schindler zu gefallen.
Gebremst wurde der Gesamtmarkt von den drei Schwergewichten Nestlé (-0,7%), Roche und Novartis (je -0,5%). Für die Experten war dies keine Überraschung: Da sich die Stimmung am Markt wieder etwas aufgehellt habe, seien die defensiven Qualitäten dieser drei Titel wieder weniger gefragt.
Kursverluste wiesen daneben nur noch Swatch (-1,2%) und Richemont (-0,6%) aus. Sie wurden von enttäuschenden Konjunkturdaten aus China gebremst. Der dortige Einkaufsmanagerindex stagnierte und kam unter der Wachstumsschelle von 50 Punkten zu liegen. Für die beiden Luxusgüterkonzerne ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte – und umso sensibler reagieren die Valoren auf News aus dem Reich der Mitte.
Am breiten Markt fielen unter anderem Charles Vögele (+8,3%), Lifewatch (+4,1%) und Kuoni (+3,8%) positiv auf. Das Plus bei Kuoni hatte mit Spekulationen über bedeutsame Neuigkeiten zu tun, die an der bevorstehenden Publikation der Quartalszahlen am kommenden Donnerstag verkündet werden könnten.
Grössere Verluste verzeichneten auf der anderen Seite unter anderem Gottex (-4,1%), CPH (-3,9%) und AGP (-2,8%). (awp/mc/upd/ps)