CH-Schluss: SMI verliert 0,1% auf 8859 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel mit einem kleinen Minus beendet. Der Leitindex SMI war bereits mit Abgaben gestartet und hatte um die Mittagszeit zeitweise die Schwelle von 8’800 Punkten unterschritten, sich danach mit einer Erholung an der Wall Street aber wieder nach oben bewegt und kurzfristig sogar ins Plus gedreht. Die Sorgen um die Korea-Krise waren weiter beherrschendes Thema. Die Hurrikan-Saison im Südatlantik belastete insbesondere die Versicherungswerte. Nach den verheerenden Überschwemmungen in Texas steuert derzeit der Hurrikan «Irma» mit hohen Windgeschwindigkeiten auf die Küste Floridas zu.

Im Korea-Konflikt hat sich die Tonlage weiter verschärft. Neu droht Nordkorea für den Fall weiterer Sanktionen mit Gegenmassnahmen. Solange es zu keinen unerwarteten Militäraktionen komme, richte sich die Aufmerksamkeit weiterhin auf die Abstimmung im Uno-Sicherheitsrat am 11. September, meint ein Händler. Die Risikoneigung der Anleger bleibe überschaubar, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,11% tiefer auf 8’859,47 Punkten (Tagestief 8’797). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,13% auf 1’411,78 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10’107,10 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Minus, neun im Plus und drei (Sika, Geberit, Novartis) unverändert.

Bei den Blue Chips waren Clariant (-1,8%) die grössten Verlierer. Auch Titel wie Partners Group (-1,3%), LafargeHolcim oder Dufry (je -1,0%) standen am Ende der Tabelle.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-0,9%) und jene von Zurich (-0,7%) gaben deutlicher ab. Kurz nach dem Abzug von Hurrikan «Harvey» bewegt sich mit «Irma» bereits der nächste Tropensturm auf die US-Küste zu. In Florida wurde vorsichtshalber bereits der Ausnahmezustand verhängt. Weiter östlich im Atlantik braut sich mit «José» bereits der nächste Sturm zusammen. Im Sektor gaben im unsicheren Marktumfeld auch die Titel der in Europa aktiven Bâloise (-0,5%) sowie am breiten Markt von Helvetia (-1,2%) deutlich nach.

Richemont gewannen hingegen 0,1% hinzu. Barclays hat das Kursziel für die Papiere des Luxusgüterkonzerns erhöht, die Einstufung aber auf «Equal Weight» belassen. Der Analyst geht davon aus, dass die Gruppe in der kommenden Woche für die ersten fünf Monate ein starkes organisches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich vermelden wird. Branchennachbar Swatch (-0,5%) schloss klar im Minus.

Bei den Schwergewichten verlor Nestlé (-0,5%), während sich die Pharmariesen Novartis (unv.) und Roche (GS +0,1%) stabil zeigten. Die Roche-Genussscheine profitieren leicht von positiven Studiendaten zur Lungenkrebsbehandlung Alecensa.

Vifor (+2,2%) war unangefochten stärkster Wert im SMI/SLI. Auf die gestrigen Deckungskäufe folgten nun Anlagekäufe, hiess es. ABB (+0,5%) drehten nach Aussagen am Innovations- und Technologietag ins Plus. Die Mittelfristziele wurden bestätigt, 2017 sei jedoch ein entscheidendes Übergangsjahr, hiess es.

Die Banken schlossen nach einer Erholung im Nachmittagshandel im Plus: Credit Suisse (+0,7%), UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,6%) schoben sich im späten Handel nach vorne. Zur CS gab es Medienberichte zu einem Untersuchungsbericht mit Bezug auf einen umstritten Kredit an Mosambik, der auch Fehler der CS offenbare. Die Grossbank verweist lediglich darauf, dass sie über klare Sorgfaltsrichtlinien bezüglich potenzieller Neukunden und Drittparteien verfüge. Die UBS hat derweil einen Teil der lateinamerikanischen Private-Banking-Kunden von HSBC übernommen.

Im breiten Markt wurden Straumann um 1,9% auf 605 CHF zurückgenommen. Das Dentalimplantat-Unternehmen verkaufte rund 0,4 Mio eigene Aktien zum Kurs von 600 CHF. Im zweiten Anlauf sei es Straumann nun gelungen, die Investoren trotz des starken Kursanstiegs vom Investment-Case und vom weiteren Potenzial zu überzeugen, heisst es bei der ZKB.

Temenos avancierten nach einer Kurszielerhöhung um 1,2%, Myriad gewannen gar 2,9%. Das Unternehmen hat die geplante und von den Aktionären beschlossene Kapitalerhöhung in vollem Umfang abgeschlossen und sieht sich für die weitere Entwicklung vorerst ausreichend kapitalisiert.

Bei Von Roll (Aktie -3,4%) sorgte der Abgang des langjährigen Finanzchefs Stephan Kellmann für Abgabedruck. (awp/mc/pg)

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