Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag gegenüber dem Vortag kaum verändert geschlossen. Nach SMI-Höchstständen kurz nach der Eröffnung sorgten die Publikation der ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland am Vormittag und Konjunkturdaten in den USA am Nachmittag für Druck. Der deutsche Leitindex DAX dagegen schloss unbeeindruckt 0,5% im Plus und der US-Aktienmarkt verzeichnete am Dienstag bis zur Berichtszeit weitere Rekorde. Für gute Stimmung sorgten in Übersee einmal mehr Übernahme- und Fusionsfantasien, hiess es am Markt.
Hierzulande belasteten den SMI Nestlé und Credit Suisse, wobei letztere Ex-Dividende gehandelt wurden. Die Erwartungen unter Finanzexperten hätten sich generell eingetrübt, hiess es im Handel. Dies müsse aber vor dem Hintergrund der starken Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal gesehen werden, so ein Ökonom. Die Grundtendenz für die wirtschaftliche Entwicklung sei weiterhin positiv.
Am Schluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,02% auf 8’543,58 Punkte und der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,09% auf 1’302,92 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) hingegen legte 0,03% auf 8’433,34 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 15 im Plus, 14 im Minus und SPS unverändert.
Deutlich unter Druck gerieten die Valoren des Versicherers Swiss Life (-3,8%). Die Gruppe musste im ersten Quartal 2014 einen Rückgang beim Bruttoprämienvolumen hinnehmen und enttäuschte damit die Erwartungen der Marktteilnehmer. Analysten ringen den Zahlen aber auch Positives ab. Insbesondere die Fokussierung auf profitables Geschäft wird begrüsst. Insgesamt sprechen die Analysten deshalb von einem durchzogenen Quartalsausweis.
Ansonsten gab es kaum kursrelevante Neuigkeiten zu den Blue Chips. Unter erhöhter Beobachtung der Marktteilnehmer blieb am Dienstag die Grossbank Credit Suisse (Aktie: -2,7% oder -0,72 CHF). Am Berichtstag lastete aber vor allem der Dividendenabgang von 0,70 CHF auf den Titeln. Die Unsicherheiten rund um den Steuerstreit sind jedoch Gift für die Bank. Dabei kursierten verschiedene Gerüchte über die Höhe der Bussen oder ein mögliches Köpferollen auf der obersten Führungsebene.
Besser schnitten unter den Finanztiteln die Papiere von Julius Bär (+1,1%) und UBS (+0,2%) ab.
An der Spitze des SMI/SLI etablierten sich SGS (+1,3%) und Sonova (+1,2%), kursrelevante Nachrichten lagen allerdings keine vor. Mit zur Spitzengruppe gehörten auch Transocean (+1,0%), Sika (+1,0%) und Syngenta (+0,8%).
Während die Abgaben des Index-Schwergewichtes Nestlé (-0,2%) stark mit für die negative Tendenz im SMI verantwortlich waren, schlossen Roche (+0,6%) und Novartis (+0,1%) im Plus. Das französische Pharmaunternehmen Servier teilte mit, künftig mit Novartis bei der Krebsforschung zusammenzuarbeiten.
Grösser war das Nachrichtenaufkommen im breiten Markt. So veröffentlichten Schaffner (+5,8%), PSP Swiss Property (+0,1%) und HBM Healthcare (+4,8%) Zahlen zum Geschäftsverlauf. Der Komponentenhersteller Schaffner steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz und den Reingewinn. PSP erfüllte mit den Quartalszahlen die Erwartungen beim Liegenschaftsertrag und übertraf diese beim EBITDA gar. HBM legte mit dem Jahresbericht definitive Jahreszahlen vor und will der Generalversammlung eine doppelt so hohe Barausschüttung wie im Vorjahr vorschlagen.
Basilea (+11,0%) profitierten von neuen Phase-III-Daten zu Ceftobiprol bei Lungenentzündung. Auch für Santhera (+18,4%) ging es nach der Publikation von Phase-III-Daten zu Catena gegen Duchenne-Muskeldystrophie deutlich nach oben.
Daneben büssten Vontobel Holding (-0,9%) an Wert ein, nachdem die Ratingagentur S&P das Bonitätsrating gesenkt hatte. (awp/mc/upd/ps)