CH-Schluss: SMI schliesst trotz enttäuschender Daten höher
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch etwas fester geschlossen. Der SMI stieg im frühen Handel bis nahe an die Marke von 12’500 Punkten, konnte diese Gewinne in der Folge aber nicht halten und zuletzt nur ein leichtes Plus verteidigen. Unterstützt worden sei der Markt vor allem von dem Neugeld, das jeweils zum Monatsanfang in den Markt ströme und investiert werden wolle, hiess es am Markt. Zudem zogen die Marktteilnehmer positive Schlüsse aus den schwachen Konjunkturzahlen aus China.
Ähnliches galt auch für die USA. Die von der privaten US-Agentur ADP veröffentlichten Arbeitsmarktdaten fielen nämlich weit schlechter als erwartet aus. Dies sei gar nicht schlecht für die Märkte, sagte ein Händler. Wenn die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag nämlich ebenso schlecht seien, werde die US-Notenbank wohl kaum weitere Signale in Richtung Reduktion der Anleihenkäufe aussenden, bis der Arbeitsmarkt wieder auf Kurs sei. Der Monatsbericht gilt als entscheidend für den weiteren geldpolitischen Kurs des Fed. Andere US-Daten wie der Einkaufsmanagerindex oder die Bauausgaben hätten den Markt am Berichtstag dagegen kaum beeinflusst.
Der SMI, der im Frühhandel auf 12’491 Punkten sein Tageshoch erreicht hatte, schloss um 0,17 Prozent höher bei 12’432,79 Punkten. Der SLI, der die 30 grössten Aktien enthält, rückte um 0,42 Prozent auf 2023,14 Zähler vor und der umfassende SPI gewann 0,29 Prozent auf 15’994,64 Punkte. 24 der 30 SLI-Titel legten zu und sechs gaben nach.
Oben auf der Kurstafel standen bei den Blue Chips dank einer Kaufempfehlung von Julius Bär die Aktien von Richemont (+2,3%). Die potenziell negativen Effekte der chinesischen Politik auf den Luxusgüterhersteller würden über- und der Gewinnbeitrag aus dem immer wichtiger werdenden Online-Geschäft unterschätzt, schreibt die Bank. Auch Swatch (+1,5%) zählten zu den grösseren Gewinnern. Beide Werte hatten im August mehr als 10 Prozent eingebüsst.
Auf dem Podest standen zudem die Aktien des Softwareherstellers Temenos (+2,6%), die wie die des Spezialchipherstellers AMS (+1,2%) und des Computerzubehörproduzenten Logitech (+1,8%) im Sog des Rekordlaufs der US-Technologiebörse Nasdaq gesucht waren.
Zu den Gewinnern zählten auch der Vermögensverwalter Julius Bär (+2,2%), der Personalvermittler Adecco (+2,3%) sowie die Medizintechniker Sonova (+1,5%), Straumann (+1,4%) und Alcon (+1,1%).
Bei den Finanzwerten hatten die Versicherer Swiss Life (+1,3%) und Zurich (+0,7%) die Nase vorn vor den Grossbanken CS (+0,3%) und UBS (+0,5%). Auch Swiss Re (+0,2%) hinkten hinterher. Der Rückversicherer werde von den möglichen Folgen des Hurrikan Ida gebremst.
Die Pharmaschwergewichte Roche (-0,3%) und Novartis (-0,2%) rutschten im Späthandel ins Minus. Nestlé (+0,1%) konnte ein kleines Plus retten.
Den stärksten Abschlag verbuchten im SLI die Aktien des Duftstoffherstellers Givaudan (-0,4%). Dahinter folgte der Zykliker Sika (-0,4%) und die defensiven Swisscom (-0,3%). Kühne + Nagel (+0,03%) erholten sich zum Schluss von einem schwachen Verlauf.
Am breiten Markt standen erneut TX im Fokus, die nach dem 20-Prozent-Sprung vom Vortag um weitere 27 Prozent hochschnellten. Analysten sehen in dem am Vortag angekündigten Joint Venture für die digitalen Marktplätze einen «Gamechanger». Die Aktie sei auch nach dem heutigen Kurssprung noch nicht ausgereizt, hiess es.
Positiv ins Auge stachen Bucher (+3,9%) und Comet (+3,0%) nach positiven Analystenkommentaren. Gut im Rennen waren auch die «Reiseaktien» von Dufry (+2,0%) und des Flughafen Zürichs (+2,0%).
Im Fokus standen zudem die Titel, die Ergebnisse veröffentlicht haben wie etwa Aevis (+2,7%), Dormakaba (+0,2%) und Investis (+0,2%). (awp/mc/pg)