CH-Schluss: SMI gewinnt 0,2% auf 8’683 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,2% auf 8’683 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag erneut leicht zugelegt, zum vierten Mal in Folge. Nach einem verhaltenen Start mit teilweise negativen Notierungen ist der SMI am Nachmittag etwas deutlicher in die Gewinnzone vorgerückt, allerdings blieben die Gewinne letztlich moderat. Wie schon zum Wochenschluss überwog damit eine insgesamt vorsichtige Haltung. Kraftvoll waren die Avancen der vergangenen Tage jedenfalls nicht.

In Marktkreisen wurde die aktuelle Zurückhaltung vor allem mit der bevorstehenden ereignisreichen Woche begründet, die einige richtungsweisende Entscheide bereithalten könnte. Am Mittwoch steht der mit Spannung erwartete Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed auf dem Programm. Auch wenn hier eine Zinserhöhung als ausgemacht gilt, ist man doch bereits gespannt auf Hinweise bezüglich weiterer Zinsschritte. Für Nervosität sorgt zudem die politische Unsicherheit durch die anstehende Parlamentswahl in den Niederlanden.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,15% höher bei 8’683,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,13% auf 1’377,34 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 9’571,48 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 höher, 13 tiefer und Schindler unverändert.

Grösster Gewinner waren am Montag Sika mit einem Plus von 1,6%. Spezifische Nachrichten lagen zwar keine vor, aber auch andere baunahe Titel wie LafargeHolcim (+0,9%) oder Geberit (+0,5%) zogen an. Geberit wird am morgigen Dienstag die Jahreszahlen vorlegen.

Hinter Sika und LafargeHolcim rückten Galenica (+0,8%) am meisten vor. Hier hätten sich die Investoren ebenfalls im Vorfeld der morgigen Ergebnispublikation positioniert, hiess es. Von Interesse ist am Dienstag hier aber insbesondere die Antwort auf die Frage, wann die Aufspaltung in den Pharma- (Vifor Pharma) und den Apotheken- und Logistikteil (Galenica Santé) stattfinden wird.

Nachgefragt waren auch die Aktien aus dem Luxusgütersektor, wobei Swatch (+0,8%) minim mehr zulegten als Richemont (+0,7%). Händlern zufolge profitierten diese beiden Unternehmen mit signifikanten Produktionskosten im Inland einerseits von dem zuletzt etwas schwächeren Franken und andererseits von der verbesserten Stimmung im wichtigen Abnehmermarkt Hong Kong.

Uneinheitlich präsentierten sich die Schwergewichte, von denen Nestlé (+0,6%) und Roche (+0,4%) den Gesamtmarkt gut stützten, während Novartis (-0,5%) diesen nach unten zogen.

Auf der negativen Seite fielen indes vor allem Aryzta (-2,4%) als Schlusslicht auf, wobei der Titel im frühen Geschäft noch einen Absturz um gegen 10% hinzunehmen hatte, sich in der Folge aber schrittweise wieder erholte. Das vorgelegte Halbjahresergebnis lag sowohl beim Umsatz als auch beim EBITA leicht hinter den Konsensschätzungen zurück und auch der Gewinn je Aktie erreichte lediglich den unteren Rand der Erwartungen. Enttäuscht zeigten sich Analysten vor allem auch vom Verzicht auf einen Ausblick, nachdem mit der Gewinnwarnung erst im vergangenen Januar noch ein solcher abgegeben wurde.

ABB verzeichneten ein knappes Minus von 0,2%, nachdem das Unternehmen den Geschäftsbericht mit den wegen des Betrugsfalls in Südkorea leicht modifizierten Gewinnziffern für 2016 präsentiert hatte. Die Belastung fiel letztlich etwas geringer aus als angekündigt. Das Unternehmen musste im Prüfungsbericht von EY aber auch Kritik für die ungenügende Kontrolle der Geschäftsstelle in Südkorea einstecken.

Im breiten Markt wurden die knapp unter den Erwartungen ausgefallenen Zahlen von Schweiter mit einem Minus der Aktie von 2,6% quittiert. Nach einem starken 2016 mit einem Plus von rund 35% sahen Markteilnehmer die Abgaben als Gewinnmitnahmen.

Auch Helvetia büssten nach einem soliden Jahresergebnis 1,9% an Terrain ein. Auch hier wurde auf Gewinnmitnahmen verwiesen, nachdem das Papier im vierten Quartal 2016 und auch über die vergangenen beiden Monate stark gelaufen war. Ebenfalls nach Zahlen fielen Belimo (-0,3%) leicht zurück.

Weiter fielen Industrietitel wie Bobst (+5,5%), Starrag (+5,0%), letztere nach den Zahlen vom vergangenen Freitag, oder Von Roll (+4,8%) mit markanten Avancen auf. (awp/mc/upd/ps)

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