CH-Schluss: SMI verliert 0,21% auf 9’338,25 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel nach zwei Tagen mit klaren Gewinnen am Donnerstag mit einem leichten Minus beendet. Damit geht das Auf und Ab der vergangenen Tage weiter. Am Nachmittag belasteten schwächer als erwartete Immobiliendaten aus den USA auch die europäischen Börsen. Der SMI hielt sich aber immer noch besser als andere – etwas gestützt von den defensiven Pharmawarten Novartis. Der Dax etwa verlor 1,21%. Angesichts wieder aufgeflammter Konjunktursorgen erlitten gleichzeitig auch hiesige zyklische Titel mit den europäischen Märkten Kursverluste.
Belastend wirkten am Donnerstag vor allem schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone: So hat sich die Unternehmensstimmung im April wider Erwarten eingetrübt. Vor allem in Deutschland und Frankreich ging die Stimmung der Einkaufsmanager zurück. Angesichts der verbreiteten Erwartung, dass die sehr lockere Geldpolitik der EZB das klägliche Wachstum zum Jahresauftakt ordentlich ankurbeln würde, sei die momentane Abkühlung doch eine herbe Enttäuschung, so ein Ökonom. In der Schweiz zeigte der Aussenhandel laut den jüngsten Zahlen Schwächezeichen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,21% im Minus bei 9’338,25 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,36% auf 1’383,54 Zähler ein, und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 9’433,36 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 15 im Minus, 11 im Plus und 4 unverändert.
Am Ende konnten sich Novartis (+0,4%) nach einem etwas durchzogenen Quartalsergebnis nicht mehr an der Spitze der Blue-Chips-Liste behaupten und gingen nur mit einem kleinen Plus aus dem Handel. Vor allem die deutlich höher als erwartet ausgefallene Profitabilität stütze die Titel, hiess es am Markt. Die Umsätze hätten indes in etwa den Erwartungen entsprochen. Zudem sehe das Unternehmen den Spielraum für Produktivitätsgewinne noch lange nicht ausgeschöpft.
Die Titel der Konkurrentin Roche schlossen unverändert wie auch dritte SMI-Schwergewicht Nestlé. Für Roche hatten verschiedene Analysten nach den am Vortag vorgelegten Umsatzzahlen ihre Kauf- respektive Overweight-Empfehlungen bekräftigt.
Bei den Finanzwerten zeigten sich Credit Suisse (-1,2%) auffällig unter Druck. Die Titel wurden wohl weiterhin von der als schwach eingestuften Kapitalausstattung der Grossbank und weiteren Gewinnmitnahmen nach einem guten Erholungslauf seit Mitte Februar belastet. Bezüglich Kapitalisierung seien etwa die US-Banken, aber auch die UBS diesbezüglich deutlich besser aufgestellt, so ein Händler. Die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär (+0,2%), die am Vortag noch nachgegeben hatten, legen am Donnerstag leicht zu.
Die optisch grössten Verluste erlitten Swiss Re mit einem Minus von 9,6% respektive 9,15 CHF. Der starke Rückgang kann zum grössten Teil durch den Abgang der Dividende von 7,15 CHF erklärt werden. Unter den Versicherungstiteln verbuchten zudem Zurich (-0,5%) und Bâloise (-0,1%) leichte Verluste.
Auch eine Reihe von Zyklikern gaben klar nach, darunter Transocean (-2,3%), ABB (-1,7%), aber auch Schindler (-0,6%). Die Luxusgüterwerte Richemont (-0,7%) und Swatch (-0,4%) konnten darüber hinaus nicht von den neuen Zahlen zu den Schweizer Uhrenexporten im März profitieren.
Klare Gewinne verzeichneten dagegen Aryzta (+1,4%), Lonza (+0,9%) sowie UBS (+0,8%).
Am breiten Markt schloss Meyer Burger (Aktie -1,5%) mit dem insolventen Saphirglashersteller GT Advanced Technologies (GTAT) einen Vergleich. Die Insolvenz des US-Unternehmens hatte das Ergebnis 2014 von Meyer Burger belastet.
Logitech (+5,4%) legten nach Zahlen zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 deutlich zu. Die Analysten werteten die Ergebnisse als solide.
Die Waadtländer Kantonalbank (BCV, Aktie +1,2%) konnte zudem mit einem starken Handelsgeschäft überraschen. Auch die Titel des IT-Logistiker Also (+1,2%) schlossen nach Quartalszahlen klar im Plus; so auch die Papiere des Industrieunternehmens Inficon (+0,3%).
Besonders schlecht aufgenommen wurden am Markt dagegen die Resultate des Halbleiterherstellers Micronas (Aktie -6,9%). (awp/mc/upd/ps)