CH-Schluss: SMI büsst 0,4% auf 8837 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,4% auf 8837 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat einen schwachen Wochenstart erwischt und einen Teil der Gewinne aus der Vorwoche wieder eingebüsst. Vor allem Sorgen vor einer neuerliches Eskalation des Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Anleger in die Defensive gedrängt. Denn US-Präsident Donald Trump ist offenbar entschlossen, eine neue Runde im Zollstreit zu eröffnen.

Laut Medienberichten sollen Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegt werden. Dabei habe es erst vorige Woche so ausgesehen, als würde die US-Regierung eine gütliche Einigung anstreben. Derweil soll Peking angesichts dieser Drohung mit dem Gedanken spielen, die anstehenden Handelsgespräche abzusagen.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste am Montag 0,37 Prozent auf 8’836,71 Punkte ein. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,33 Prozent auf 1’461,02 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43 Prozent auf 10’663,91 Stellen. Bei den Blue Chips kamen auf 21 Gewinner 8 Verlierer und Lonza gingen unverändert aus dem Handel.

Die angedrohten Strafzölle machen den üblichen Leidtragenden zu schaffen. So standen auf der Verliererliste die Luxusgütertitel Richemont (-1,5%) und Swatch (-0,3%) weit oben. Auch konjunktursensitive Titel wie Schindler (-1,4%), Logitech (-1,3%) und SGS (-0,9%) gaben nach. Die deutlichsten Abgaben gingen allerdings ohne offensichtlichen Grund auf Vifor Pharma mit minus 2,9 Prozent.

Aber auch die defensiven Schwergewichte wurden verkauft und wurden ihrer Reputation als sichere Häfen nicht gerecht: Novartis, Roche und Nestlé büssten jeweils 0,6 Prozent ein.

Die Finanzwerte hielten sich besser, gestützt vom italienischen Anleihemarkt. Hier ging es mit den Renditen wieder kräftig nach unten. Die Anleger warten mit gespanntem Optimismus auf den Haushaltsentwurf der Regierung in Rom für 2019, hiess es im Handel. Zuletzt hatte es aus Regierungskreisen geheissen, man wolle sich an die Defizitregeln der EU halten.

Credit Suisse etwa gewannen 0,6 Prozent. Hier hoben sich negative und positive Nachrichten gegenseitig auf. Die Finanzmarktaufsicht Finma hat einerseits bei der Grossbank in zwei Verfahren Mängel bei der Geldwäschereibekämpfung festgestellt. Auf der anderen Seite hat CS-Chef Tidjane Thiam am Wochenende in einem Zeitungsinterview die Gewinnerwartungen geschürt. Auch UBS (+0,3%) entzogen sich dem Trend.

Swiss Re (+0,2%) profitierten davon, dass die Taifun- und Hurrikanschäden in den USA und Asien weniger schlimm als erwartet ausgefallen sind. Aber auch andere Versicherer wie Swiss Life (-0,1%) und Zürich Insurance (+0,1%) schlugen sich vergleichsweise gut.

An der Spitze des SMI etablierten sich Swisscom mit plus 1,2 Prozent, gefolgt von Aryzta (+0,6%) trotz einer Investorenkritik vom Wochenende. Der Investor Gregor Joos forderte den Abgang des Spitzenmanagements.

Im breiten Markt standen die Burkhalter-Titel nach der Zahlenvorlage unter Druck (-3,8%). Der Elektroinstallateur hat im Halbjahr unter dem Preiskampf in der Baubranche gelitten. Die Gruppe setzte weniger um als erwartet und verdiente deutlich weniger als im Vorjahr.

Deutliche Kursverluste erlitten zudem U-Blox (-4,7%) und der Bankensoftwarehersteller Temenos (-3,7%). Hintergrund beim Bankensoftwarehersteller ist laut Händlern ein negativer Kommentar von Morgan Stanley. Laut der US-Investmentbank installieren grosse amerikanische Banken nur sehr zaghaft die Softwarelösungen von Dritten.

Bei den Valoren von Comet (+0,5%) und Landis+Gyr (+1,1%) war hingegen laut Händlern von Deckungskäufen zu hören.  (awp/mc/pg)

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