Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt startet am Dienstag mit Verlusten in die verkürzte Nachosterwoche. Negative Vorgaben aus den USA und Dividendenzahlungen drücken auf den Leitindex SMI. In den USA haben die Attacken von Präsident Donald Trump gegen Notenbankchef Jerome Powell Bedenken bezüglich der Zukunft der US-Geldpolitik und der Unabhängigkeit der US-Notenbank ausgelöst. Trump forderte abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Powell als einen «grossen Loser», weil dieser die Zinsen wegen grossen Inflationsrisiken vorerst nicht senken will. Trump will prüfen, wie er Powell aus dem Amt drängen könnte.
Die Entwicklungen im Zollstreit bleiben auch mit Blick auf China und auf eine mögliche Einigung mit der EU im Fokus der Anleger. In dieser Woche findet in Washington zudem die Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank sowie ein Treffen der G20-Finanzminister statt. Hierzulande zieht allerdings die geplante Fusion der beiden Versicherungsgruppen Baloise und Helvetia einen Grossteil der Aufmerksamkeit an sich.
Der Leitindex SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 1,15 Prozent tiefer mit 11’526,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,08 Prozent ein auf 1853,01 und der breite und dividendenbereinigte SPI 0,51 Prozent auf 15’624,93 Zähler. Im SLI geben 25 Werte nach und fünf sind etwas fester.
Die Aktien der beiden Versicherer Baloise (+3,5%) und Helvetia (+4,5%) reagieren mit steigenden Kursen auf die Fusionsankündigung. Daraus soll der zweitgrösste Schweizer Versicherer mit einem Marktanteil von einem Fünftel und einem Geschäftsvolumen von mehr als 20 Milliarden Franken entstehen.
Bei den SLI-Werten geben Geberit (-3,0% oder 16,60 Fr.) nach. Ein Grossteil des Minus ist der Dividende von 12,80 Franken geschuldet. Ebenfalls ex-Dividende gehandelt werden unter den Bluechips Nestlé (-2,6% bzw. -2,24 Fr.) und Lindt & Sprüngli (-2,0% oder 240 Fr.). Nestle schütten 3,05 und Lindt PS 150 Franken je Aktie aus.
Unter Druck stehen zudem VAT (-3,2%), Logitech (-2,3%), Partners Group (-2,2%) und ABB (-2,5%). Händler verweisen hier auf die negativen Vorgaben der US-Technologie- und Wachstumswerte.
Bei den Schwergewichten büssen Roche 1,3 Prozent ein und Novartis 0,1 Prozent. Dabei will nach Novartis nun auch Roche in den kommenden 5 Jahren bis zu 50 Milliarden US-Dollar in den USA investieren. Novartis hatte bereits vor knapp zwei Wochen Milliarden-Investitionen angekündigt.
Fester sind Aktien mit einem als defensiv geltenden Geschäftsmodell wie Givaudan (+0,4%), Swisscom (+0,4%) sowie die Versicherer Swiss Life (+0,9%), Swiss Re (+0,6%) und Zurich (+0,2%). Dabei könnte letzteren auch eine gewisse Versicherungsfantasie zu Hilfe kommen, heisst es am Markt. (awp/mc/ps)