CH-Schluss: SMI verliert 1,5% auf 8’888,92 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch nach einem volatilen Verlauf klar tiefer geschlossen. Nach einer bereits schwachen Eröffnung erholte sich der Leitindex SMI bis zum Mittag etwas, gestützt durch einen besser als erwarteten Einkaufsmanagerindex in der Eurozone. Im Verlauf des Nachmittagshandels wurden die Verluste dann nochmals deutlich ausgebaut, ausgelöst von einer schwach tendierenden US-Börse. Belastet wurde das Sentiment von tiefer als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP, welcher als wichtiger Indikator für die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten gilt, die kommenden Freitag publiziert werden.

Zudem war in den USA die Produktivität der Unternehmen zu Jahresbeginn zurückgegangen. Diese Konjunkturdaten schürten Befürchtungen, wonach die US-Wirtschaft nicht robust genug sein könnte, um eine mögliche Erhöhung des Leitzinses durch die Notenbank Fed verkraften zu können, hiess es von Händlerseite. Bei den Einzeltiteln belasteten vor allem grössere Abgaben bei den Index-Schwergewichten und Gewinnmitnahmen bei UBS den SMI.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor 1,5% auf 8’888,92 Punkte, das Tagestiefst lag bei rund 8’859 Zählern. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 1,48% auf 1’332,85 und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) um 1,41% auf 9’046,05 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 29 im Minus, lediglich Bâloise verzeichnete am Ende einen Kurszuwachs. Der Volatilitätsindex VSMI legte ebenfalls deutlich auf 18,98 Punkte zu, was dem Niveau von Mitte Februar entspricht.

Nach Zahlen standen Swisscom (-1,0%) im Fokus. Das Telekom-Unternehmen hatte zwar mit dem Quartalsergebnis die Erwartungen grösstenteils übertroffen und die finanziellen Zielsetzungen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Nach den jüngsten Kursavancen wurden am Berichtstag aber Gewinnmitnahmen realisiert.

Auf den SMI drückten indessen vor allem die Einbussen bei den Index-Schwergewichten, nachdem bereits am Vortag Abgaben eingesetzt hatten. So verloren Novartis und Nestlé jeweils 1,5%, während Roche gar 1,7% einbüssten. Die Gewinnmitnahmen in den am Vortag nach Zahlen stark gesuchten Bankvaloren UBS (-2,6%) belasteten den SMI zusätzlich.

Die grössten Kurseinbussen unter den SMI-/SLI-Titel verzeichneten derweil Lonza (-3,7%); die Titel gewannen dieses Jahr bis am Vorabend 19% und litten nun unter Gewinnmitnahmen. Auch andere Valoren, vor allem Konjunktursensitive, fielen durch grössere Verluste auf, so Sika und Galenica (je -3,0%), Julius Bär (-2,8%), Actelion (-2,7%) oder Holcim (-2,5%). Bei Actelion hatte Kepler Cheuvreux die Titel auf «Hold» rückgestuft.

Einzig Bâloise (+1,0% auf 116,70 CHF) konnten sich dem Abwärtssog entziehen. Die Versicherungstitel profitierten von einer Neueinstufung durch die Berenberg-Experten. Diese haben ihre Empfehlung für die Titel auf «Buy» erhöht und nennen ein Kursziel von 130 CHF. Darüber hinaus stützten gute Zahlen des deutschen Mitbewerbers Allianz, hiess es im Markt.

Im schwachen Umfeld zeigten Sonova, Swiss Life und die Aktien des Warenprüf-Konzerns SGS (-0,1%) weniger starke Abgaben als der Gesamtmarkt. Letztere wurden laut Experten von guten Quartalszahlen des Mitbewerbers Bureau Veritas gestützt.

Im breiten Markt fielen die Aktien des Industrie-Unternehmens Schlatter (+17,8%) auf, die sich von den Verlusten des Vortages erholen konnten, wo sie 16% verloren hatten. Die Aktionäre machten am Vortag an der Generalversammlung den Weg für eine finanzielle Sanierung frei.

Dufry (+0,4%) schlossen leicht fester. Die Titel des Reisedetailhändlers sind von Kepler Cheuvreux auf die Schweizer «Top Picks»-Liste gesetzt worden; die aktuelle Bewertung wurde dabei als attraktiver Einstiegspunkt bezeichnet.

Die grössten Abgaben verzeichneten dagegen die Titel von Datacolor (-8,7%) und Cytos (-7,9%). (awp/mc/upd/ps)

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