CH-Schluss: Klare Verluste zum Abschluss eines starken Jahres
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag, dem letzten Handelstag des Jahrzehnts, klar tiefer geschlossen. Er befand sich damit im Einklang mit anderen wichtigen Börsenplätzen in Europa und auch mit den Aktienmärkten in New York. Etwas belastet wurde die Stimmung zum Jahresende vom weiter erstarkten Franken, wobei der US-Dollar erstmals seit vergangenem August die Marke von 97 Rappen unterschritten hat. Insgesamt verlief das Börsengeschehen am Jahresultimo aber in ruhigen Bahnen.
Die Gewinnmitnahmen zum Abschluss änderten nichts mehr am starken Börsenjahr 2019 mit einem Plus des SMI von gut 26 Prozent und des SPI von über 30 Prozent. Das Jahresendrally lief im Prinzip seit dem ersten Handelstag im Januar und fand seinen Höhepunkt bei einem Stand des SMI von gut 10’755 Punkten am vergangenen Freitag. Einzig in den Monaten Mai und August gab der hiesige Leitindex leicht nach. Glaubt man den zahlreichen optimistischen Prognosen für die Aktien in naher Zukunft, könnte der heutige Rückschlag auch als Verschnaufpause vor einem starken Start ins neue Aktienjahr am kommenden Freitag gelesen werden.
Der Leitindex SMI schloss 1,06 Prozent tiefer bei 10’616,94 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte beinhaltende SLI gab 0,93 Prozent auf 1’633,06 Punkte nach und der breite SPI 1,04 Prozent auf 12’837,5 Punkte. Auf Jahressicht resultierte für den SMI ein Plus von 26,2 Prozent, für den SLI ein solches von 26,3 Prozent und für den SPI +30,9 Prozent.
Von den Blue Chips büssten am letzten Handelstag AMS mit einem Minus von 2,6 Prozent am meisten ein. Im Vergleich deutlicher waren die Abgaben auch bei Alcon (-1,9%), Vifor Pharma (-1,8%) oder Sika (-1,4%).
Aber auch die Schwergewichte Nestlé (-1,5%), Novartis (-1,3%) und Roche (-1,0%) fielen vor dem Silvester noch einmal zurück. Gleichwohl waren es die drei, welche mit einer Jahresperformance von über 30 Prozent für Nestlé, von +24 Prozent für Novartis und von knapp +30 Prozent für Roche hauptverantwortlich für das über Erwarten gut gelaufene Börsenjahr in der Schweiz waren.
Mit einem Jahressaldo von gegen +70 Prozent waren AMS und Vifor Pharma unter den Bluechips die Börsenstars 2019. Um jeweils gegen 50 Prozent verteuerten sich Partners Group, Logitech und Sika, die Gewinne von Julius Bär und Geberit übertrafen immerhin die 40-Prozent-Marke klar.
Schlusslicht in der Jahreswertung waren Swatch mit einem Verlust seit letztem Dezember von knapp 6 Prozent. Daneben gaben im Gesamtjahr einzig noch UBS (-0,1%) minim nach. Die beiden Schlusslichter wurden deutlich abgeschlagen, denn der drittschwächste Wert, Swisscom, zog um knapp 10 Prozent an und der viertschwächste, Clariant, um beinahe 20 Prozent.
Im breiten Markt fielen vor dem Jahresende Cembra Money Bank mit einem Tagesverlust von 3,8 Prozent noch etwas auf. Ursache der Gewinnmitnahmen war laut Händlern ein Bericht des Finanznewsportals «Inside Paradeplatz», gemäss dem die Aufsichtsbehörde Finma im Zusammenhang mit angeblichen Vorschriftsverletzungen eine Untersuchung gegen die Bank eingeleitet haben soll. Die Bank wies den Bericht in der Form derweil zurück. Sie habe nicht «die Finma im Haus», und diese Behauptung werde klar zurückgewiesen, sagte eine Sprecherin zu AWP. Auf Jahressicht kletterten die Aktien um rund 38 Prozent nach oben.
Absolute Gewinner des Jahres 2019 waren Perrot Duval mit einem Plus von über 150 Prozent, gefolgt von den demnächst von der Börse verschwindenden Panalpina sowie Edisun und VAT, welche sich alle im Wert beinahe verdoppelten. Im Industriesektor fielen noch Belimo und Landis+Gyr mit einem Kursplus von jeweils über 80 Prozent auf; im Pharmasektor gelang dies Idorsia, gefolgt von Straumann (+68%).
Die ärgsten Verluste erlitten Investoren mit Investments in The Native, Relief Therapeutics oder BlackStone, allesamt Pennystocks. (awp/mc/ps)