CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 8989 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel kaum verändert beendet. Nachdem der Leitindex SMI am Vormittag mit deutlichen Verlusten in den Tag gestartet war, erholten sich die meisten Titel am Nachmittag wieder. Vor allem die defensiven Schwergewichte aber verhinderten hierzulande eine positivere Tagesperformance. Allgemein erreichten die Börse am Berichtstag nur wenige kurstreibende Nachrichten.
In den USA veröffentlichte Einkaufsmanagerindizes vom Februar beispielsweise übertrafen die Erwartungen und belegten die solide Wirtschaftslage. Doch war die Stimmung an den Märkten vor der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank am Mittwochabend eher von Zurückhaltung und Abwarten geprägt. Anleger erhoffen sich von der Publikation erneut Einblicke über Veränderungen im Mehrheitsverhältnis des Fed in Bezug auf die Zahl der Leitzinserhöhungen im Jahr 2018. Dieser entscheidende Impuls trifft jedoch erst nach der Schlussglocke des hiesigen Handels ein und konnte somit die Kurse am Berichtstag nicht mehr beeinflussen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08% höher auf 8’988,99 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), der die grossen Werte weniger stark gewichtet, konnte deutlicher zulegen und gewann 0,33% auf 1’483,79. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,13% auf 10’346,83 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen nur deren sechs im Minus, alle anderen im Plus.
Klarer Gewinner im SMI/SLI-Tableau waren am Berichtstag schliesslich Partners Group (+2,1%), gefolgt von Sika (+1,2%). Doch auch Adecco (+1,0%), Clariant (+0,8%) oder Zurich (+0,9%) gingen unter deutlich positiven Vorzeichen aus dem Handel. Für letztere hatte JPMorgan die Bewertung auf Overweight von Neutral angehoben und das Kursziel auf 375 von 317 CHF erhöht. Der zuständige Analyst rechnet mit steigenden Gewinnen und Verbesserungen in der Farmers-Sparte.
Auch die Luxusgüter-Titel Richemont (+0,6%) und Swatch (+0,3%) schlossen im Plus. Für die Papiere der Bieler setzte die Royal Bank of Canada ein höheres Kursziel von 440 CHF (zuvor 425), weil das Unternehmen seit Jahresbeginn ein gutes Momentum mit Blick auf die Konsenserwartungen für Umsatz und EBIT gezeigt habe.
Nachdem sie negativ in den Handel gestartet waren, erholten sich im Verlauf des Tages die Finanztitel. So schlossen Credit Suisse (+0,3%) nach einer Kurszielanhebung durch Goldman Sachs im Plus. Noch besser performten die Papiere der Branchennachbarn UBS und Julius Bär, die je 0,8% gewannen.
Der Baustoffkonzern LafargeHolcim (Aktie +0,8%) gab bekannt, in Indien ein Zementwerk bauen zu wollen. Dafür plant er mit Investitionen im Umfang von rund 200 Mio CHF. Mit einer Kapazität von rund 3,1 Mio Tonnen Klinker wird ab 2020 unter anderem auch die Region Delhi versorgt.
Belastend wirkten sich auf den Leitindex dafür die drei defensiven Schwergewichte aus, allen voran Novartis (-0,3%) gefolgt von Roche und Nestlé (je -0,2%). Zum Lebensmittelkonzern gab es die Nachricht, dass das Unternehmen im Preisstreit mit europäischen Detailhändlern eine einvernehmliche Lösung sucht.
Tagesverlierer waren am Schluss ABB (-0,6%) und Lonza (-0,4%), die sich im Vergleich zum Vormittag jedoch auch etwas erholen konnten.
Am breiten Markt standen Temenos (-1,2%) im Fokus. Das Bankensoftwarehaus hat mit der britischen Fidessa eine Einigung für eine Übernahme erzielt, wobei zur Finanzierung eine Kapitalerhöhung geprüft wird. Bisher habe Temenos als Übernahmekandidat gegolten, hiess es aus dem Handel. Nun sei aus dem potenziellen Opfer ein Täter geworden, womit die bisherige Übernahmefantasie aus dem Titel verschwunden sei.
Bei Basilea (-0,8%) sorgte der Wechsel an der Unternehmensspitze für Bewegung. CEO Ronald Scott tritt in den Ruhestand, nun wird das Amt vom bisherigen CCO David Veitch übernommen.
Zu den Schlusslichtern gehörten Molecular Partners (-3,5%) oder CPH (-2,9%), bei letzteren nach Zahlen am Vortag. Auf der Gewinnerseite fielen Bellevue Group (+4,0%) oder Cham Group (+3,9%) positiv auf. (awp/mc/pg)