CH-Schluss: SMI im Minus – US-Daten und Brexit bremsen

CH-Schluss: SMI im Minus – US-Daten und Brexit bremsen

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt. Der SMI gab im frühen Handel ab, konnte sich im Verlauf des Vormittags dann aber wieder etwas nach oben arbeiten. Am Nachmittag drückten dann US-Konjunkturdaten den Leitindex wieder tiefer ins Minus. Die mit dem Handelskonflikt verbundenen Konjunkturängste und das Hin und Her im Zusammenhang mit dem Brexit hätten den Anlegern die Laune verdorben, sagten Händler. Hinzu kam die für die Schweizer Wirtschaft schädliche Euro-Schwäche.

Schwache Impulse lieferten die US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Das verarbeitende Gewerbe der grössten Volkswirtschaft der Welt kann sich den Handelskonflikten nicht entziehen und kommt unter Druck. Der ISM-Index fiel unter die Marke von 50 Punkten und damit unter die Wachstumsschwelle. Insbesondere der Auftragseingang war schwach und auch die Beschäftigungssituation habe sich deutlich eingetrübt, hiess es in ersten Kommentaren.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,72 Prozent tiefer auf 9’852,70 Punkten (Tagestief 9’829). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,66 Prozent auf 1’495,18 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65 Prozent auf 12’011,90 Punkte. Von den 30 SLI-Werten schlossen 24 im Minus, vier im Plus und zwei (SGS, Sonova) unverändert.

Die grössten Abschläge unter den Blue Chips verbuchten die Anteile der Luxusgüterhersteller Swatch (-3,0%) und Richemont (-2,6%). Der Handelskrieg und die Demonstrationen in Hongkong sowie der starke Franken liessen grüssen, sagte ein Händler. Zudem hat SocGen das Kursziel für Swatch gesenkt und die Verkaufsempfehlung bestätigt.

Zykliker wie ABB (-1,2%), Sika, Kühne+Nagel (-1,1%) oder LafargeHolcim (-1,0%) gehörten ebenfalls zu den Werten, die am deutlichsten belastet wurden. Die Bankentitel UBS (-1,3%), Credit Suisse (-1,2%), und Julius Bär (-0,7%) rutschten im späten Handel mit dem Markttrend ebenfalls ab.

Den Gesamtmarkt belastet haben auch die schwächeren Pharmatitel Roche (GS -0,9%). Rivale Novartis (-0,6%) schlugt sich etwas besser, ebenso wie der Lebensmittelwert Nestlé (-0,7%).

Die Aktien des Sensorenherstellers AMS (+1,0%) drehten am Nachmittag ins Plus und waren damit der beste Wert im SLI. Das Unternehmen hat sein offizielles Gebot für Osram Licht vorgelegt. Auch Lonza, Temenos (je +0,5%) und Swiss Re (+0,4%) schafften am Handelsende ein Plus.

Am breiten Markt stiegen BKW nach Zahlen um 17 Prozent. Der Stromkonzern hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Aktien der Biotechfirma Kuros schossen um 13 Prozent nach oben. Das Ja der US-Arzneimittelbehörde FDA für eine klinische Phase 2a-Studie mit einem Produktkandidaten habe den Aktien Flügel verliehen, hiess es.

Auch die Anteile der MCH Group (+4,4%) legten klar zu. Die kriselnde Messebetreiberin hat wegen Sonderkosten für die Restrukturierung des Geschäfts zwar einen kleinen Verlust geschrieben. Allerdings dürften in diesem Jahr keine weiteren grösseren Abschreiber auf die Messegebäude vorgenommen werden.

Die Aktien von Hiag (-5,7%) setzten hingegen den Abwärtstrend fort. Die Immobilienfirma war im ersten Halbjahr wegen zwei Sondereffekten tief in die roten Zahlen gerutscht.

Gewinnmitnahmen liessen die Titel von Asmallworld um gut 11 Prozent einbrechen. Die Firma habe «geliefert» und daher würden Gewinne eingestrichen, sagte ein Händler dazu.

Die Papiere von Stadler Rail gaben um 5,1 Prozent ab. Der Zughersteller habe im ersten Halbjahr die Erwartungen verfehlt, hiess es. (awp/mc/pg)

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