Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit etwas tieferen Kursen in die neue Woche gestartet. Die jüngste Euphorie über das Ende des US-Schuldendramas sei nun wieder etwas mehr der Normalität gewichen, sagten Börsianer. Die Anleger hätten es an einem an Impulsen armen Handelstag langsamer angehen lassen, hiess es. Die gut nachgefragten Novartis-Valoren waren dem hiesigen Markt eine gute Stütze nach unten.
Kontrovers diskutiert wurde indes der US-Arbeitsmarktbericht, der letzten Freitag publiziert wurde. Dieser sandte nämlich widersprüchliche Signale aus, wie ein Händler sagte. Es wurden zwar mehr Jobs als erwartet geschaffen, aber auch die Zahl der Arbeitslosen nahm spürbar zu. Damit geht auch das Werweissen über den nächsten Schritt der US-Notenbank weiter. Derweil ist die Inflation in der Schweiz wie erwartet weiter auf 2,2 Prozent gesunken. In der Eurozone hat sich dafür die Konjunktur- und die Unternehmensstimmung weiter eingetrübt.
Der Swiss Market Index (SMI) gab am Montag 0,25 Prozent auf 11’415,00 Punkte nach. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,39 Prozent auf 1780,75 und der breite SPI 0,39 Prozent auf 15’017,19 Zähler. Im SLI kamen auf 25 Verlierer 5 Gewinner.
Die grosskapitalisierten Novartis-Aktien stützten die Indizes mit ihrem Kursplus massgeblich; zum Schlussgong notierten die Papiere 1,1 Prozent höher. Die Aktie war bereits am Freitag um 1,4 Prozent gestiegen, nachdem der Pharmakonzern ausführliche Ergebnisse für das Mittel Kisqali gegen Brustkrebs veröffentlicht hatte. Analysten veranschlagen den möglichen Spitzenumsatz auf 13 Milliarden Dollar jährlich.
Die ebenfalls schwergewichtigen Genussscheine von Roche (-0,5%) und die Aktien von Nestlé (-0,8%) wurden dagegen gemieden.
Die Aktien der Credit Suisse zogen um 1,1 Prozent an. Die Übernahme durch den Konkurrenten UBS (Aktie: +0,3%) soll laut den neuesten Ankündigung bereits in einer Woche über die Bühne gehen. «Die CS ist definitiv bald Geschichte», sagt ein Händler.
Die Anteile der Vermögensverwalter Julius Bär (-0,7%) und der Partners Group (-1,1%) schlossen dagegen etwas leichter. Bei den Versicherern sanken Swiss Re und Swiss Life jeweils um 1,0 Prozent.
Temenos (-0,3%) setzten ihren volatilen Kursverlauf fort. Am Markt keimen immer wieder Übernahmespekulationen auf, die aber genauso regelmässig wieder abflauen. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat zudem die Beteiligung auf knapp unter 4 Prozent erhöht und fordert nun den raschen Abgang von Interims-CEO Andreas Andreades.
Dagegen konsolidierten die Technologie- und Wachstumstitel AMS Osram (-2,8%), Sonova (-1,7%) und Lonza (-1,7%) ihre jüngsten Gewinne. Gleiches galt für die Zykliker Kühne+Nagel (-1,6%) und Schindler (-0,8%) sowie die Luxusgüterhersteller Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,8%). Kühne+Nagel werden ab kommender Woche als Nachfolger für die CS-Aktien im SMI geführt.
Im der zweiten Reihe fielen die Aktien von VT5 um deutliche 5,3 Prozent. Die einzige an der Schweizer Börse kotierte Special Purpose Acquisition Company (Spac) VT5 hat auf der Suche nach einem Übernahmeziel einen Rückschlag erlitten. Die Kapitalzusagen von Veraison Capital sind unsicher geworden.
Mit grösseren Rückschlägen fielen zudem diverse Penny Stocks wie Santhera (-13,9%), Evolva (-13,7%), Airesis (-13,1%), Obseva (-12,1%) oder Spexis (-5%) auf. Ähnlich das Bild bei den grösseren Gewinnern, wo Kinarus um 6,9 Prozent und Youngtimers um 3,6 Prozent zulegten. (awp/mc/pg)