CH-Schluss: Auf breiter Front fester – SMI auf neuem Hoch

CH-Schluss: Auf breiter Front fester – SMI auf neuem Hoch

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag auf breiter Front zugelegt und praktisch auf Rekordhoch geschlossen. Genährt wurde der Anstieg laut Händlern von einer Reihe guter Konjunkturdaten aus dem In- und Ausland. Dadurch hätten die Marktteilnehmer die Inflationssorgen etwas in den Hintergrund gerückt. Die Anleger seien risikobereiter, wozu auch die Ausgabenpläne von US-Präsident Joe Biden und die Erwartung auf eine weiterhin sehr lockere US-Geldpolitik beitrügen. Dennoch blieben die Märkte aber weiter im Spannungsfeld zwischen Inflationssorgen und Aufschwungs-Hoffnungen, was immer wieder zu grösseren Ausschlägen führen dürfte, hiess es weiter.

Die in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten ein gemischtes Bild. Während sich das Konsumklima im Mai etwas eintrübte, hellte sich das Geschäftsklima in der Region Chicago überraschend auf. Die Einkommen der privaten Haushalte sanken in den USA im April stark. Der Rückgang folgte allerdings auf einen drastischen Anstieg im Vormonat, als staatliche Checks verteilt worden waren. Grundsätzlich äusserten sich die Händler positiv über die Marktstimmung.

Der SMI schloss um 0,76 Prozent höher auf 11’426,15 Punkten und damit nur wenig unter dem im Verlauf erreichten Rekordhoch von 11’443,97. Damit hat der SMI in der zu Ende gehenden Woche 1,8 Prozent gewonnen. Der SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Werte gekappt ist, stieg um 0,94 Prozent auf 1866,46 und der breite SPI um 0,75 Prozent auf 14’731,05 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte legten zu. Einzig Holcim schlossen tiefer und SGS waren unverändert.

Bei den Bluechips führten die Swatch-Aktien (+3,2%) die Gewinner an. Branchenkollege Richemont (+2,4%) folgten mit ein wenig Abstand. Händler verwiesen auf eine Studie von Goldman Sachs, in der die Bank das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt hat. Zahlreiche Daten deuteten darauf hin, dass sich das Uhrengeschäft nachhaltig erhole, heisst es in dem Report. Am Vortag hatten Swatch nach Veröffentlichung der Uhrenexportstatistik schwächer und Richemont aber fester geschlossen.

Gefragt waren zudem die volatilen AMS-Aktien (+2,4%) sowie Medizintechnikwerte wie Sonova (+2,5%), Alcon (+2,0%), Straumann (+0,8%) und die am breiten Markt gehandelten Medartis (+2,0%). Europaweit seien Medtech-Titel gefragt gewesen, hiess es.

Zu den Gewinnern zählten auch die Finanzwerte, die die Tageshöchstkurse aber nicht ganz halten konnten. Julius Bär (+1,3%), die vorübergehend auf den höchsten Stand seit bald drei Jahren notierten, waren gesucht, nachdem sich die Vermögensverwaltungsbank im Fifa-Fall mit dem US-Justizministerium definitiv geeinigt hat und – wie bereits bekannt – 79,7 Millionen Dollar bezahlt.

Aber auch Partners Group, UBS, Zurich, CS, Swiss Life und Swiss Re standen auf den Einkaufslisten der Investoren wie die Kursgewinne zwischen 1,6 und 0,4 Prozent zeigen. Bereits am Vortag hatten zahlreiche Branchenvertreter klar von den steigenden Renditen in den USA profitiert.

Zu den Gewinnern zählte zudem der Pharmazulieferer Lonza (+1,8%). Im Verlauf rückten zudem Roche (+0,8%) etwas vor und Rivale Novartis (+0,1%) konnte die Verluste noch abschütteln. Das dritte Schwergewicht Nestlé gewann ein halbes Prozent.

Bei den zyklischen Werten verbuchten Temenos (+2,1%), Adecco (+1,1%), Kühne + Nagel (+0,8%), Geberit (+1,0%), Clariant (+0,8%) Gewinne. Logitech gewannen 1,1 Prozent. Der Hersteller von Computerzubehörgeräten rechnet vor allem im Bereich Video Collaboration mit weiterem Wachstum. wie CEO Bracken Darrell in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» sagte.

Schwächer schlossen dagegen Holcim (-0,2%). SGS konsolidierten nach dem Anstieg vom Vortag, als sich der Inspektionskonzern an einem Investorentag positiv über die weiteren Aussichten geäussert hatte.

Am breiten Markt stiegen die Aktien des Aargauer Spezialitäten-Chemieunternehmens Dottikon ES (+1,6%) nach Zahlen. Deutlicher zulegen konnten «Pennystocks» wie Swiss Steel (+14%), Blackstone Resources (+9,2%) und Relief Therapeutisch (+6,7%). (awp/mc/ps)

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