Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag wenig verändert geschlossen. Das Blue Chip-Barometer SMI bewegte sich während der ganzen Sitzung innerhalb einer engen Bandbreite von knapp 40 Punkten und schloss am Ende mit minimen Gewinnen. Zum Wochenstart bremsten schwache Konjunkturdaten aus China, zudem belasteten enttäuschende Zahlen der Deutschen Bank das Finanzsegment. Ansonsten blieben Impulse weitgehend aus. Da aufgrund des «Martin Luther King»-Feiertages die US-Börsen geschlossen blieben, gab es auch von dieser Seite keine Orientierung.
Der Grundtenor am hiesigen Aktienmarkt sei noch immer optimistisch, hiess es im Handel. Zudem herrsche wegen der enormen Liquidität am Markt weiter ein «Anlagenotstand» bei den Investoren. Auch aus charttechnischer Sicht stehen die Signale weiterhin auf Grün: Zwar zeigen die kurzfristigen Momentum-Indikatoren gemäss den Spezialisten der Zürcher Kantonalbank derzeit eine leicht überkaufte Situation, trotzdem sei kurzfristig mit einem Anstieg des SMI bis maximal 8’600 Punkte zu rechnen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,02% auf 8’480,95 Punkten kaum verändert. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging mit einem knappen Minus von 0,01% auf 1’299,83 Zählern aus dem Handel und der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum rückte 0,05% auf 8’090,86 Punkte vor. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren im 15 Plus und 15 im Minus.
Unterstützung boten in dem impulsarmen Umfeld vor allem die schwergewichtigen Nestlé, die 1,0% höher aus dem Handel gingen. Die Titel des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers wurden von Spekulationen über einen Verkauf der 30%-Beteiligung an L’Oréal getrieben. Der Aktionärsbindungsvertrag zwischen Nestlé und der Familie Bettencourt läuft im April diesen Jahres aus.
Die grössten Gewinne verbuchten allerdings Givaudan mit einem Plus von 2,1% auf 1’292 CHF. Die Analysten von Nomura sehen für den Valor noch deutlich Luft nach oben: Das Kursziel erhöhten sie auf 1’514 von 1’480 CHF und bestätigten ihre Kaufempfehlung. Bei den Margen sei das Unternehmen im Vergleich zu den Wettbewerbern Klassenbester, heisst es dazu.
Höher schlossen auch zahlreiche Zykliker wie beispielsweise die Titel der beiden Luxusgüter-Hersteller Richemont (+1,9%) und Swatch (+1,1%). Mit dem Start der Uhrenmesse SIHH in Genf erhielten die Papiere mehr Aufmerksamkeit, was die schwachen Wachstumszahlen der chinesischen Volkswirtschaft in den Hintergrund treten liessen.
Fester gingen bei den konjunktursensitiven Titel auch Kühne+Nagel (+2,0%) und Schindler (PS +1,1%) aus dem Handel. SGS schlossen am Tag vor der Zahlenpublikation 1,2% höher. Analysten gehen davon aus, dass der Warenprüfkonzern im vergangenen Jahr sowohl mit dem ausgewiesenen Umsatz als auch organisch gewachsen ist.
Auf der Verliererseite verzeichneten mit CS (-2,5%) an der Spitze Bankaktien grössere Verluste. Grund dafür dürften die schwachen Zahlen der Deutschen Bank gewesen sein. Der deutsche Branchenprimus hatte im vierten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben und im Gesamtjahr nur halb so viel verdient, wie Analysten erwartet hatten. Ursache dafür waren zahlreiche Altlasten und ein schwaches Investmentbanking. Die Probleme im Investmentbanking dürften der Grund dafür sein, dass die CS die Verliererliste anführt; sie ist in diesem Bereich stärker tätig als die UBS (Aktien -1,1%). Schwach präsentierten sich auch die Versicherer Bâloise (-1,2%) und Zurich (-0,7%).
Neben den Zyklikern Geberit (-0,6%) und den defensiven Swisscom (-0,5%) belasteten vor allem die schwergewichtigen Novartis (-0,5%) die Indizes, aber auch Roche (-0,1%) gaben ab.
Am breiten Markt setzten Autoneum (+5,9%) ihren guten Lauf der vergangenen Tage fort. Auffällig zeigten sich auch Nobel-Biocare-Aktien (+2,1%), was im Handel vor allem auf eine Kaufempfehlung von Citigroup zurückgeführt wurde. Für die Papiere des Konkurrenten Straumann (-0,9% auf 188,70 CHF) hat die US-Bank das «Buy»-Rating bestätigt. Die Papiere litten am Berichtstag unter Gewinnmitnahmen, nachdem sie vergangene Woche von einem Niveau von 178 CHF deutlich zugelegt hatten. Gategroup verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung durch Helvea 3,9%.
Auf der Gegenseite kamen die Papiere der VZ Holding (-7,8%) unter die Räder. Der Finanzdienstleister hat ersten Indikationen zufolge im Geschäftsjahr 2013 weniger als erwartet verdient, während die Kosten deutlich zugenommen haben. (awp/mc/upd/ps)