CH-Schluss: SMI klettert 1,6% auf 8’795 Punkte
Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag gemeinsam mit den anderen Handelsplätzen auf einen klaren Erholungskurs von den starken Abgaben der vergangenen Woche eingeschwenkt. Der Leitindex SMI übersprang nach einer verhaltenen Eröffnung zunächst die Marke von 8’700 und knackte am späten Nachmittag mit Unterstützung von starken US-Börsen zeitweise auch gleich noch die 8’800 Punkte. Für Auftrieb sorgte gute Unternehmensergebnisse zum dritten Quartal aus den USA.
Ein klares Gewinnwachstum in der laufenden Berichtssaison könnte das Anlegervertrauen wiederbeleben und eine bessere Marktperformance einleiten, meinte ein Marktkommentator entsprechend. Hierzulande werden am Mittwoch und Donnerstag die drei Börsen-Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé ihre Quartalsberichte präsentieren. Am Dienstag rückten an den Aktienbörsen die politischen Spannungen wie auch schwache europäische Konjunkturdaten in den Hintergrund.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,64 Prozent im Plus auf 8’794,97 Punkten und damit leicht unter dem Tageshoch von 8’804 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,61 Prozent auf 1’402,74 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,71 Prozent auf 10’393,04. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 29 im Plus und mit Sonova nur ein Titel im Minus.
Starke Kursgewinne gab es für die in der vergangenen Woche noch gebeutelten Technologiewerte wie AMS (+6,4%), Temenos (+5,2%) und Logitech (+2,3%). Der Technologiesektor habe zuletzt besonders stark unter der schlechten Stimmung am Markt gelitten, hiess es im Handel. AMS wurden zudem von einem positiven Kommentar der Analysten von Liberum gestützt.
Klar fester schlossen auch die Titel des Pharmazulieferers Lonza (+3,6%) und Vifor Pharma (+3,2%). Gewinne über dem Marktschnitt verbuchten aber auch einige typische zyklische Titel wie Schindler (+3,0%), Givaudan (+2,8%) oder die Uhrenwerte Richemont und Swatch (je +2,2%).
Swisscom (+1,8%) konnten erneut klar zulegen, nachdem sie bereits am Montag als stärkste SMI-Werte aus dem Handel gegangen waren. Am Markt wurde auf Gerüchte über eine Transaktion in Italien verwiesen: Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, der Schweizer Telekomkonzern prüfe Optionen für seine Italientochter Fastweb.
Bei den SMI-Schwergewichten legten Roche (+2,3%) im Vorfeld der am morgigen Mittwoch anstehenden Quartalszahlen deutlich zu. Klar fester schlossen auch die Titel der Konkurrentin Novartis (+2,0%) und des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (+1,4%), die beide am Donnerstag ihren Bericht zum dritten Quartal vorlegen werden.
Die Grossbankentitel Credit Suisse (+0,6%) und UBS (+0,5%) zeigten sich dagegen von positiven Quartalszahlen der US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley wenig beeindruckt. Zu den schwächeren Aktien gehörten zudem die am Vortag noch gesuchten Versicherungswerte Swiss Life (+0,7%) sowie Zurich und Swiss Re (je +0,6%).
Sonova (-2,9%) als einzige Verlierer im SMI/SLI erlebten eine Berg- und Talfahrt. Der Hörgerätespezialist hielt am Dienstag einen Investorentag ab, an dem er eine neue Hörgeräteplattform ankündigte. Händler vermissten aber eine Bestätigung der Jahresprognosen durch das Unternehmen. Zuletzt waren die Titel vom Eintritt des US-Lautsprecherspezialisten Bose in den Hörgerätemarkt belastet worden.
Am breiten Markt standen die Titel des Solarzulieferers Meyer Burger (+0,8%) im Blick. Die Aktien waren am Morgen nach Bekanntgabe einer erneuten Restrukturierung klar fester gestartet, drehten im Verlauf zeitweise ins Minus. Zwar dürften die Massnahmen die Gewinnschwelle für das angeschlagene Unternehmen senken, gleichzeitig liessen sie aber auf eine Auftragsflaute schliessen, hiess es am Markt.
Klare Kursgewinne erzielten gemeinsam mit anderen Technologietiteln auch U-Blox (+6,7%), die Titel des Pharmaunternehmens Basilea (+4,3%) profitierten dagegen von einer positiven Analystenstudie. Conzzeta (-1,1%) gaben nach der Vorlage von Quartalszahlen nach. (awp/mc/ps)