CH-Schluss: SMI steigt 0,5% auf 9’284 Punkte

Boerse

Zürich -Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag an die Kursanstiege des Vortags angeknüpft. Nach einem verhalten positiven Vormittagshandel zog der Leitindex SMI am Nachmittag bei freundlichen US-Vorgaben weiter an und schloss am Abend auf einem seit mehr als zwei Jahren nicht mehr erreichten Niveau. Insgesamt seien die europäischen Börsen vermehrt ins Blickfeld von US-Anlegern gekommen, nachdem die Notierungen an den US-Börsen vorausgeeilt seien, hiess es im Handel.

Zudem wurde von Beobachtern auf die sich aufhellende Weltwirtschaft verwiesen: Sei das Wachstum bisher vor allem von den Konsumausgaben getragen worden, so sehe man nun immer mehr auch einen Anstieg bei den Investitionsausgaben der Unternehmen, meinte ein Marktteilnehmer. Am Markt kehrten des weiteren auch die in den vergangenen Monaten abgeflauten Hoffnungen auf Impulse durch die Trump-Administration wieder etwas zurück.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,45% höher bei 9’283,74 Punkten und damit erneut auf einem neuen Jahres-Höchststand. Der 30 Aktien umfassende und noch stärker gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,50% auf 1’489,48 Punkte, und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 0,49% auf 10’592,13 Zähler an. Von den 30 wichtigsten Titeln legten deren 24 zu und vier schlossen im Minus.

Die deutlichsten Kursgewinne im SMI/SLI entfielen auf die Titel des Hörgeräte-Herstellers Sonova (+3,1%). Unterstützung erhielten die Titel von einer Hochstufung der Aktie auf «Buy» durch das Aktienresearch der Deutschen Bank. Der zuständige Analyst sieht für die kommenden Jahre ein Wachstum auf stabilerer Basis und Marktanteilsgewinne im Geschäft mit den Hörgeräten, wie es im Kommentar hiess.

Weitere Kursgewinne entfielen auch auf die zyklischen Clariant (+1,5%), LafargeHolcim (+1,4%) und die Uhrentitel von Richemont (+1,4%). Dagegen schlossen die Titel der Konkurrentin Swatch (-0,5%) nach dem guten Lauf der vergangenen Wochen wieder im Minus.

Freundlich zeigten sich auch die Bankenwerte, darunter Julius Bär (+1,0%), die gar auf neue Höchststände kletterte. Auch die Grossbankenwerte CS (+0,8%) und UBS (+0,5%) legten zu, nachdem sie am Vortag noch etwas unter der Unsicherheit nach dem Katalonien-Referendum in Spanien gelitten hatten. UBS-CEO Ermotti hält eine signifikante Schrumpfung der Banken-Belegschaft in den kommenden Jahren aufgrund von Technologiefortschritten für möglich, wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärte.

Gestützt wurden die Indizes von deutlichen Gewinnen der schwer gewichteten Nestlé (+1,2%). Die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) bekräftigten am Dienstag ihr «Outperform»-Rating für die Titel des Nahrungsmittelkonzerns. Die Analysten erwarteten vom neuen CEO mit der strategischen Überprüfung des US-Süsswarengeschäft und dem geplanten Aktienrückkauf einen «aktiveren Ansatz zur Kapitallokation», hiess es im Kommentar. Dagegen entwickelten sich die Pharma-Schwergewichte Novartis (+0,1%) und Roche (-0,3%) verhalten.

Tiefer schlossen auch die volatilen Aryzta (-0,3%). Die Analysten von Baader bestätigten ihr Rating «Hold» bei tieferem Kursziel: Sie sehen beim Backwarenkonzern weiterhin erhebliche «kurzfristige Risiken und mittelfristige Unsicherheiten». Mit Abgaben gingen auch Adecco (-0,7%) aus dem Handel. Der Personalvermittler gab am Dienstag die Übernahme des US-Unternehmens Mullin International bekannt. Angaben zum Kaufpreis oder den Geschäftszahlen der übernommenen Gesellschaft wurden allerdings nicht gemacht.

Am breiten Markt kletterten Addex um 13,6% in die Höhe. Das Biotechunternehmen teilte mit, von einem US-Institut Mittel für Studien an einem Medikament zur Bekämpfung von Kokainsucht zu erhalten. Deutliche Kursgewinne gab es auch für die Züblin-Titel (+4,2%). Das Immobilienunternehmen stellt für das verschobene erste Halbjahr ein positives Gesamtergebnis in Aussicht. (awp/mc/cs)

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