CH-Schluss: Knapp gehalten – UBS nach Quartalszahlen kräftig im Plus
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung am Dienstag knapp im Plus geschlossen. Nach positiven Vorgaben aus Übersee eröffnete der hiesige Leitindex SMI den Handel zunächst schwungvoll und markierte in den ersten Handelsminuten bei 7’955 einen neues Mehrjahreshoch. In Folge schwacher Konjunkturdaten aus dem Euroraum fiel der SMI aber ein wenig zurück und zeigte sich bis in den Nachmittag hinein mit leichten Aufschlägen kaum verändert. Nach unerwartet schwachen US-Daten rutschte der Index im späten Handel zwischenzeitlich sogar ins Minus.
Im Fokus lagen hierzulande nach der Zahlenvorlage für das erste Quartal die drei Blue Chips UBS, Clariant und Geberit. Daneben konzentrierten sich die Marktteilnehmer bereits auf die am Donnerstag anstehende EZB-Ratssitzung, wie es hiess. Nachdem sich die Datenlage im Euroraum jüngst deutlich verschlechterte und verschiedene EZB-Vertreter in diesem Fall ein Eingreifen der Zentralbank in Aussicht stellten, stünden die Chancen gut, dass der Leitzins weiter abgesenkt werde, wie es hiess.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,06% höher bei 7’906,21 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,30% auf 1’186,85 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,10% auf 7’424,88 Zähler zu. Unter den 30 wichtigsten Titeln waren 12 Gewinner, 16 Verlierer und 2 Titel gingen unverändert aus dem Handel.
Die UBS-Titel zeigten mit plus 5,7% die grössten Aufschläge im Blue Chip-Segment. Die Grossbank übertraf mit den Quartalszahlen die Markterwartungen deutlich. Als besonders bemerkenswert fiel im Urteil der Analysten der Umstand aus, dass die UBS sowohl im Investment Banking als auch im Wealth Management überzeugende Resultate ablieferte. Als ausserordentlich stark wurde zudem der Nettoneugeldzufluss bewertet.
Im Windschatten der UBS avancierten Julius Bär um 3,6%, während die CS-Papiere mit minus 4,4% die grössten Verluste verzeichneten. Letztere kommen seit Jahresbeginn aber bereits auf ein Plus von 24%; UBS und Julius Bär nur auf je rund plus 10%.
Geberit gewannen 0,3% dazu, nachdem das Unternehmen mit den Gewinnzahlen über den durchschnittlichen Erwartungen abgeschlossen hatte. Auf positive Resonanz stiess der Sanitärtechnik-Konzern auch mit dem organischen Umsatzwachstum in Europa, das deutlich über den Vergleichsunternehmen in der Branche liege, hiess es.
Die weiteren zyklischen Titeln zeigen ein gemischtes Bild. Die grössten Aufschläge zeigten Schindler (+0,8%) und Holcim (+0,9%), die grössten Verluste verzeichneten Richemont (-1,4%) und Adecco (-1,2%).
Der Chemiekonzern Clariant (Aktien +0,2%) lag mit dem Zahlensatz im Rahmen der Erwartungen. Von den Analysten wurde das Ergebnis dann auch als solide bewertet. Wie es in einem Kommentar der UBS hiess, habe Clariant die Kosten unter Kontrolle.
Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,1%) und Roche (-0,6%) schlossen tiefer.
Im breiten Markt legten Addex um 6,2% zu. Das Pharmaunternehmen hatte bei einer vorklinischen Studie zu ihrem Produktkandidaten ADX71441 positive Daten bei chronischer Alkoholabhängigkeit ausgewiesen. Fester schlossen auch die Papiere der Spitalgruppe Aevis (+3,2%), die für 2012 eine deutliche Steigerung von Umsatz und Gewinn und erstmals seit der Börsenkotierung im Jahr 1999 die Ausschüttung einer Dividende bekannt gab.
Auf der Gegenseite schlossen Straumann (-1,1%) nach Umsatzzahlen unter den Erwartungen. Gleichzeitig kündete das Unternehmen ein neues Sparprogramm an, das auch die Streichung von rund 200 der derzeit über 2’400 Stellen umfasst. (awp/mc/pg)