Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag wenig verändert mit positiven Grundton geschlossen. Die grosse Mehrheit der Blue Chips gewannen hinzu. Dem stand jedoch die relativ starken Abgaben der schwerkapitalisierten Nestlé-Aktien gegenüber. Der Leitindex SMI war in der Startphase zunächst noch auf Richtungssuche. Mit anziehenden Notierungen bei den Pharmaschwergewichten Novartis und Roche gewannen dann die Optimisten die Oberhand. Doch zum Handelsende hin bröckelten die Gewinne im Zuge einer verhaltenen Entwicklung an den US-Börsen und aufgrund der Nestlé-Abgaben wiederum etwas ab. Insgesamt bewegte sich der SMI wie an den vergangenen Tagen in relativ engen Grenzen.
Insgesamt, und über den Schweizer Markt hinaus, wurde die Stimmung in Händlerkreisen als nach wie vor positiv bezeichnet. Dies nicht zuletzt wegen der Budget-Einigung in den USA, die ein wichtiger Etappensieg für die von US-Präsident Donald Trump geplante Steuerreform sei. So zeigt sich etwa auch die UBS für den weltweiten Aktienmarkt anhaltend zuversichtlich und bestätigt für diese Anlageklasse die Empfehlung «Overweight».
Der SMI stand zum Handelsschluss 0,12% höher bei 9’248,49 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,30% auf 1’497,72 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10’570,86 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 im Plus und sieben im Minus.
Tagessieger waren unter den Blue Chips Sonova mit +1,7%. Die Aktien des Hörgeräteherstellers sind auch bezüglich der bisherigen Jahresperformance ganze vorne mit dabei. Das vor wenigen Tagen erreichte Jahres- und Allzeithoch ist in Schlagweite.
Mit Kühne+Nagel (+1,6%) gewann ein weiterer Zykliker klar an Wert. Der globale Frachtmarkt entwickle sich zurzeit recht gut, hiess es dazu im Handel. Zwar mache der anhaltende Margendruck der Branche zu schaffen. Kühne+Nagel schlage sich in diesem Umfeld allerdings gut, wie die in der Vorwoche vorgelegten Quartalszahlen gezeigt hätten. Gewinne von über 1% verzeichneten noch die volatilen Aryzta sowie Geberit, Givaudan, Dufry, Clariant und Vifor Pharma.
Am Tag vor der Zahlenvorlage wurden zudem Schindler (+1,2%), Logitech (+1,2%) und Novartis (+0,8%) stärker nachgefragt. Der Pharmakonzern gab zum Wochenbeginn für die Kombinations-Therapie aus Tafinlar und Mekinist den Erhalt des «Therapiedurchbruch»-Status von der FDA bekannt. Dabei geht es um den Einsatz der Mittel in der Behandlung von Patienten mit einer spezifischen Art von Hautkrebs.
CS (+0,1%) reagierten kaum auf die weitere Entwicklung in Sachen RBR-Einstieg. Am Freitagabend hatte der Gründer des Hedgefonds, Rudolf Bohli, an einer Investorenkonferenz seine Vorschläge für die Grossbank präsentiert. Im Wesentlichen bestätigten sich die Informationen, die bereits seit Anfang der vergangenen Woche an verschiedene Medien durchgesickert waren.
Eine grosse Belastung waren dagegen die Abgaben in Nestlé (-0,8%). Die Titel des Nahrungsmittelherstellers schwächten sich nach dem in der vergangenen Woche präsentierten Quartalsausweis – auf noch immer hohem Niveau – weiter ab. Die Analysten von Liberum hatten ihre Empfehlung zum Verkauf des Titels bei leicht erhöhtem Kursziel bestätigt.
Einen schwachen Wochenstart legten auch Swatch (-0,7%) hin. Händler berichteten von Umschichtungen in die Valoren von Richemont (+0,9%). Dies, nachdem sich Kepler Cheuvreux in einem Kommentar negativ zu den diesjährigen Wachstumsaussichten des Uhrenherstellers aus Biel geäussert hatte.
Am breiten Markt standen Meyer Burger mit einem Kurssprung von fast 18% im Fokus. Der Solarzulieferer meldete einen Grossauftrag für die Schlüsseltechnologie Heterojunction. Gemäss Händleraussagen sei dies die erste grössere Order in diesem Bereich. Die hohen Volumen der Aktie – mehr als das Zehnfache eines durchschnittlichen Tagesvolumens wurde gehandelt – wurde darauf zurückgeführt, dass Leerverkäufer mit dem Auftrag auf dem falschen Fuss erwischt wurden.
Gesucht waren zudem die Pharmawerte Basilea (+4,4%) und Santhera (+2,3%) nach jeweils positiven Produktnews.
Leonteq dagegen gaben um 5,2% nach. Der Titel wurde von einer aus Bewertungsgründen vorgenommenen Rückstufung durch die Credit Suisse auf «Neutral» von «Outperform» belastet. (awp/mc/ps)