CH-Schluss: Fester dank Schlussspurt
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im Plus geschlossen. Nach einem richtungslosen Verlauf am Vormittag zog der Leitindex SMI am Nachmittag deutlich an und schloss auf dem Tageshoch. Der Handel verlief allerdings bei unterdurchschnittlichen Volumen insgesamt ruhig. Vor dem langen Osterwochenende habe niemand grosses Interesse, sich neu zu positionieren, meinte ein Händler.
Unterstützung boten am Nachmittag positive Konjunkturdaten aus den USA, darunter der gestiegene Geschäftsklimaindex der Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) sowie positive wöchentliche Arbeitsmarktdaten. Wenig beeindruckt zeigen sich die Märkte dagegen von der Zuspitzung im Ukraine-Konflikt. Im Wochenvergleich hat der SMI damit um 0,9% zugelegt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag um 0,63% höher auf 8’375,08 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte 0,58% auf 1’282,11 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,66% auf 8’205,66 Zähler vor. Unter den 30 wichtigsten Titeln lagen am Schluss 24 im Plus, 5 im Minus und einer (Clariant) schloss unverändert.
Im Fokus standen die Aktien des Pharmaunternehmens Actelion (+0,2%), das am Donnerstag mit seinem Quartalsabschluss die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen konnte. Positiv hervorgehoben wurde von Beobachtern zudem der erfreuliche Ausblick. Die Titel hatten allerdings bereits am Mittwoch im Vorfeld der Zahlenpublikation um 5,4% zugelegt.
Die stärksten Kursgewinne unter den SMI-Titeln konnten UBS (+2,1%) verbuchen. Investoren bevorzugten derzeit UBS vor den Titeln der Konkurrentin CS (+0,3%), die am Mittwoch mit ihren Quartalszahlen enttäuscht hatte, meinten Marktbeobachter. Am Donnerstag revidierten zudem weitere Analysten ihre Gewinnschätzungen für die CS nach unten, das Kepler Cheuvreux-Aktienresearch senkte zudem seine Anlageempfehlung für die Titel auf «Hold» von «Buy».
Deutliche Kursgewinne gab es auch für mehrere konjunktursensitive Titel, darunter ABB und Lonza (je +1,2%) Adecco (+1,1%) oder Geberit (+0,7%). Sika (+0,6%) konnten ebenfalls deutlich im Plus schliessen, obwohl die Titel ex-Dividende gehandelt wurden. Das Aktienresearch von Kepler Cheuvreux erhöhte sein Kursziel für die Sika-Titel nach der Vorlage der Quartalszahlen vom Dienstag deutlich.
Bei den Versicherern konnten Swiss Life (+1,3%), Zurich (+0,9%) und Bâloise (+0,6%) zulegen, während Swiss Re (-0,7%) Abgaben erlitten. Swiss Re litten weiterhin unter – den ganzen Sektor betreffenden – Sorgen um rückläufige Prämieneinnahmen, meinte ein Händler.
Bei den defensiven Schwergewichten konnten Nestlé (+0,8%) gegen Handelsende noch zulegen. Der Nahrungsmittelkonzern muss in Frankreich auf Drängen der dortigen Wettbewerbsbehörde den Markt für Kapselkaffee öffnen und der Konkurrenz die technischen Details ihrer Maschinen offen legen. Die Pharmatitel Novartis (+0,5%) und Roche (+0,3%) schlossen leicht unter dem Marktdurchschnitt.
Ebenfalls etwas unter dem Markt schlossen die Titel der Luxusgüter-Hersteller Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,4%). Im Handel wurde von neuen Sorgen um die Umsätze der Uhrenkonzerne in China berichtet.
Deutliche Abgaben erlitten Transocean (-1,4%) sowie Kühne+Nagel (-1,8%). Die Analysten von JPMorgan senkten ihr Rating für die Titel des Speditionskonzerns auf «Underweight» von zuvor «Neutral» und passten ihr Kursziel nach unten an.
Am breiten wurden die Quartalszahlen von BB Biotech (+1,9%) gut aufgenommen. Auch die Titel der Biotechunternehmen Cosmo (+3,4%) und Basilea (+3,4%) waren gesucht. Die Titel des Computerzubehör-Herstellers Logitech (+3,7%), das kommende Woche über sein Geschäftsjahr rapportiert, legten ebenfalls zu. Deutliche Abgaben erlitten GAM (-3,1%) und Swissquote (-3,5%). (awp/mc/pg)