CH-Verlauf: SMI setzt Konsolidierungskurs fort

CH-Verlauf: SMI setzt Konsolidierungskurs fort
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt geben die Kurse am Dienstag erneut nach. Bereits zum Wochenstart waren Investoren auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt. Nachdem die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen mehrheitlich zugelegt hätten, hätten einige Marktteilnehmer nun erst einmal Gewinne mitgenommen, meinen Händler. Erschwerend komme hinzu, dass keine rechte Kauflaune aufkomme. Dies dürfte auch an der merklich steigenden Nervosität vor den US-Präsidentschaftswahlen liegen.

Diese fingen langsam an, das Marktgeschehen zu beeinflussen, ist in Kommentaren zu lesen. «Es sind noch genau zwei Wochen bis zu den Wahlen und die Märkte sind etwas nervöser in die Woche gestartet als in den letzten sechs Wochen, in denen es an den Börsen recht stetig aufwärts ging», fasst ein Marktteilnehmer zusammen. Aber auch die nun an Fahrt aufnehmende Berichtssaison dürfte das Marktgeschehen verstärkt beeinflussen. Darüber melden sich im Tagesverlauf einige ranghohe Notenbank-Vertreter. Ihre Aussagen könnten auch bewegen.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.05 Uhr um 0,74 Prozent tiefer bei 12’171,30 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert 0,74 Prozent auf 1983,18 Zähler und der breite SPI 0,69 Prozent auf 16’197,17 Punkte. Im SLI geben 27 Werte nach und nur drei gewinnen hinzu.

Eine krasse Kurswende erfahren die Logitech-Aktien. Nachdem sie in den ersten Handelsminuten noch das Gewinnerfeld anführten, tragen sie mit -5,0 Prozent mittlerweile die rote Laterne bei den Blue Chips. Der Computerzubehör-Hersteller hat nach Einschätzung von Analysten eher gemischte Zahlen mit Licht und Schatten vorgelegt. So habe der EBIT lediglich die Erwartungen getroffen, nachdem in den Vorquartalen der Konsens klar geschlagen worden war, heisst es etwa bei der UBS. Zudem könne die Guidance trotz der Erhöhung als eher vorsichtig aufgenommen werden, und das Wachstum im zweiten Quartal sei überwiegend von Europa getrieben, moniert der Experte weiter.

Dahinter folgen Titel wie Givaudan, Novartis, Holcim oder auch Swisscom mit Kursverlusten von bis zu 1,5 Prozent. Bei ihnen allen gibt die bisherige Kursentwicklung in diesem Jahr noch ausreichend Spielraum, um die bisher eingefahrenen Gewinne zu versilbern.

Zudem herrsche aktuell gerade mit Blick auf die eher zyklischen Branchenvertreter eine gewisse Unsicherheit im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen. So werden Kühne+Nagel (-0,4%) bereits am morgigen Mittwoch Zahlen präsentieren. Dass Branchenkollege Möller-Maersk am Morgen abermals die Prognose erhöht hat, hilft den Papieren aktuell wenig. Mit Holcim (-1,2%), SGS (-0,8%) und Sika (-0,6%) folgen dann am Freitag noch weitere konjunktursensible Werte mit Zahlen.

Daneben äussern sich diese Woche mit Roche (-0,5%) und Lonza (-0,1) noch zwei Vertreter aus der Gesundheitsbranche über den Geschäftsverlauf in den vergangenen Monaten.

Das überschaubare Gewinnerfeld führen SIG (+1,0%) an. Adecco (+0,4%) und Swatch (+0,3%) gewinnen ebenfalls leicht hinzu. Bei Adecco verweisen Händler auf die Zahlen des Branchenkollegen Randstad, der zuletzt eine Stabilisierung gesehen habe. Das schüre Hoffnungen.

Es sind aber vor allem Unternehmen aus den hinteren Reihen, die mit drastischen Kursbewegungen von sich reden machen. So springen Molecular Partners nach einer vertiefen Zusammenarbeit um 13 Prozent an. Autoneum (+6,5%) sind nach einer Hochstufung durch die UBS gesucht.

Dagegen sacken die Aktien von Pierer (-21%) nach einer Gewinnwarnung ab. Hier machen sich Analysten allmählich Sorgen um die Bilanz. (awp/mc/ps)

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