CH-Schluss: SMI knackt die Marke von 11’400 Punkten

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit kräftigen Avancen in die neue Börsenwoche gestartet und setzte somit die seit Jahresbeginn anhaltende Aufwärtsbewegung fort. Dabei hat der Leitindex SMI die Marke von 11’400 Punkte zurückerobert. Auf dem Niveau hatte er zuletzt Anfang Juni notiert, ehe er von Inflations- und Zinssorgen belastet im Herbst auf beinahe 10’000 Zähler abgerutscht war. Insgesamt verlief der Handel aber weitestgehend impulslos, schliesslich blieb die US-Börse am Martin Luther King-Gedenktag geschlossen.

Seit Anfang 2023 hat der SMI rund 700 Punkte dazugewonnen. Den jüngsten Optimismus der Anlegerinnen und Anleger führen Marktbeobachter in erster Linie auf die nachlassenden Inflationstrends zurück. Das nähre die Hoffnung, die Notenbanken könnten im Kampf gegen die Inflation rascher als gedacht den Zinserhöhungszyklus beenden, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Zudem schwächten sich Rezessionssorgen ab und mit den Corona-Lockerungen in China helle sich die Stimmung zusätzlich auf, so ein Händler. Nebst Konjunkturdaten rücken an der Börse demnächst vermehrt Unternehmenszahlen in den Fokus.

Am Montag rückte der SMI bis Börsenschluss um 1,29 Prozent auf 11’435,99 Punkte vor. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,37 Prozent auf 1769,91 und der breiter gefasste SPI 1,28 Prozent auf 14’677,15 Zähler. Bis auf Logitech (-0,4%) schlossen im SLI alle Papiere im Plus.

Mit Abstand die grössten Kursgewinne fuhr der arg gebeutelte Bankensoftwarespezialist Temenos (Aktie: +8,9%) ein. Temenos hatte den Abgang des langjährigen CEO Max Chuard sowie besser als erwartete Zahlen zum letzten Jahr gemeldet. Zudem wird Andreas Andreades im Frühjahr das Präsidium an Vize Thibault de Tersant übergeben. Der Wechsel an der Firmenspitze öffne den Weg für längst notwendige Strategieanpassungen, hiess es im Handel.

Mit zu den grössten Gewinnern zählten auch die Sika-Titel (+3,5%). Der Baustoffkonzern trennte sich nach der Übernahme der MBCC Group wie angekündigt von Teilen des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts. Dass mit Ineos ein industrieller Käufer gefunden werden konnte, sei erfreulich, hiess es im Handel.

Straumann (+3,0%), VAT und Lonza (je +2,5%) rückten ebenfalls deutlich vor. Kursaufschläge von 2,0 Prozent beim Pharmaschwergewicht Novartis gaben dem Markt zusätzlichen Halt. Händler berichteten von Umschichtungen aus anderen europäischen Pharmawerten. Roche gewannen gleichzeitig 1,0 Prozent und Nestlé 1,1 Prozent hinzu.

Klar steigende Kurse waren auch bei Partners Group (+3,5%) zu sehen. Der Asset Manager erholte sich von den zuletzt erlittenen Kursverlusten. In der Vorwoche hatte der Asset Manager mit Angaben zur Entwicklung der verwalteten Vermögen (AuM) sowie den Kapitalzusagen die Anlegergemeinde enttäuscht, was am Freitag mit einem Kursrutsch quittiert wurde.

Im Finanzsektor ging es am Berichtstag mit den Notierungen der Grossbanken UBS (+1,6%) und Credit Suisse (+1,7%) ebenfalls klar nach oben. Laut einem Artikel in der «Financial Times» soll es in der Investment Bank der CS grössere und raschere personelle Einschnitte geben als bislang geplant.

Die Versicherer schnitten indessen weniger gut ab. Während Swiss Life (+0,2%) kaum an Wert gewannen, schlossen Zurich Insurance und Swiss Re nur leicht über dem Schlussstand vom Freitag. Die Zurich-Aktie war jedoch im letzten Jahr die grosse Gewinnerin im SMI.

Im breiten Markt wusste Ypsomed mit einem Kursplus von 10 Prozent zu überzeugen. Das Medtechunternehmen hatte im Dezember noch einen Kursrücksetzer hinnehmen müssen als bekannt wurde, dass der US-Konzern Eli Lilly die Insulinpumpe «Ypsopump» in den USA doch nicht zum Erfolg führen wird. Die Analysten der CS sehen nun aber Einstiegschancen und erhöhten das Rating.

Grössere Kursbewegungen waren nach Analystenkommentaren auch bei Burckhardt Compression (+3,9%) oder Tecan (-2,2%) zu sehen. (awp/mc/pg)

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