CH-Verlauf: SMI zwischen Gewinnen und Verlusten
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Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt findet zur Wochenmitte keine klare Richtung. Nachdem zunächst noch starke Pharmaschwergewichte den SMI leichte Gewinne bescherten, notiert das Barometer nun wieder knapp unter dem Schlusskurs vom Dienstag. Die Handelsspanne ist mit weniger als 60 Punkten überschaubar. Einstimmig machen Börsianer US-Präsident Donald Trump für das derzeitige Hin und Her verantwortlich. Er mische weiter Wirtschaft und Weltordnung auf und bleibe damit für die Finanzmärkte unberechenbar, heisst es.
«Neben allen Zöllen und Gefahren eines Handelskrieges sind die geopolitischen Bestrebungen wie die neue Idee einer ‹Riviera des Nahen Ostens› in einem unter US-Kontrolle stehenden Gaza-Streifen im Hinblick auf ihre Sprengkraft der internationalen Gemeinschaft nicht zu unterschätzen», warnt der Stratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Vor diesem Hintergrund sei jegliche Erholung an den Börsen in den kommenden Wochen und Monaten mit Vorsicht zu geniessen. Für Bewegung könnten im Tagesverlauf noch die ADP-Daten zum US-Arbeitsmarkt sorgen, bevor am Freitag dann die monatliche Statistik folgt.
Der Leitindex SMI tritt gegen 11.00 Uhr mit -0,03 Prozent mehr oder weniger auf der Stelle bei 12’471,81 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 0,06 Prozent nach auf 2048,62 Punkte und der breite SPI um 0,07 Prozent auf 16’544,84 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.
Dass die Unsicherheit zuletzt wieder zugenommen hat, spiegelt einerseits der Anstieg des Volatilitätsindex VSMI in den vergangenen zwei Wochen wider. Aber auch der anhaltende Rekordlauf beim Goldpreis wird als Zeichen der Verunsicherung gesehen. Die sei als Signal der Vorsicht und des Absicherungsbedarfs der Marktteilnehmer zu sehen, heisst es in einem Kommentar.
Dass Investoren aktuell der Sinn nach Sicherheit steht, zeigt sich ausserdem beim Blick auf das Kurstableau. Kursgewinne von 1,0 Prozent bei Novartis und 0,5 Prozent bei Roche sind massgeblich dafür verantwortlich, dass der Markt nicht deutlicher nachgibt. Mit Sandoz, Straumann, Sonova und Alcon gewinnen noch weitere Vertreter aus der Gesundheitsbranche hinzu mit Aufschläge von bis zu 1,0 Prozent.
Einzige Ausnahme stellen die Papiere von Schwergewicht Nummer drei, Nestlé (-0,7%) dar. Beim Nahrungsmittelriesen nehme im Vorfeld der Zahlen in gut einer Woche die Nervosität zu, heisst es am Markt. Zuletzt haben die Analysten von Barclays nun noch Bedenken bezüglich des Tierfutter-Geschäftes aufgebracht.
Stärker noch als Nestlé fallen allerdings zyklische Werte wie VAT (-1,2%), ABB (-1,1%) oder die UBS (-0,8%) zurück. Die Aktie dder Grossbank hatte bereits am Vortag nach Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal über 7 Prozent eingebüsst.
Bei VAT verweisen Händler auf die USA. Dort haben die Google-Mutter Alphabet und der Chipkonzern AMD mit ihren Zahlen und Ausblicken für lange Gesichter gesorgt. Das belaste auch in den hinteren Reihen Werte wie Inficon, Comet, AMS-Osram oder U-Blox. Die Titel fallen um bis zu 1,6 Prozent zurück.
Derweil sind im Gewinnerfeld noch weitere defensive Vertreter zu finden. Sowohl der Aromen- und Duftstoffkonzern Givaudan (+0,4%) als auch der Telekomanbieter Swisscom (+0,2%) notieren knapp im grünen Bereich.
Bei den beiden Uhrenherstellern Richemont (+0,3%) und Swatch (-0,8%) setzt sich hingegen die sehr unterschiedliche Entwicklung weiter fort. Mit Morgan Stanley hat nun ein weiteres Analysehaus die Daumen für Richemont gehoben, was die Aktie stützt.
In der zweiten Reihe gewinnen der Schliesstechnik-Hersteller Dormakaba (+3,0%) und die Valiant Bank (+2,7%) nach Zahlen klar hinzu. Noch deutlicher ziehen die Papiere vom Stromversorger Naturenergie (+4,5%) an, nachdem das Unternehmen 2024 den operativen Gewinn mehr als verdoppelt hat. (awp/mc/pg)