CH-Schluss: SMI verliert 0,1% auf 9’525 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,1% auf 9’525 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit leichten Verlusten aus der Sitzung gegangen, hat aber dennoch die vierte Woche in Folge zugelegt. In der Eröffnungsphase markierte der SMI noch ein neues Jahreshöchst bei knapp unter 9’290 Punkten, dann fehlten aber die Anschlusskäufe und die Kurse bröckelten im Tagesverlauf mehr und mehr ab. Der offizielle Arbeitsmarktbericht aus den USA hat den hiesigen Aktienmarkt nicht gross bewegt. Wie erwartet ist die Zahl der Beschäftigten im September etwas zurückgegangen, was allerdings vor allem auf die Auswirkungen der Hurrikan-Katastrophen in Texas und Florida zurückzuführen war.

Zugleich waren die Stundenlöhne so stark gestiegen wie seit 2008 nicht mehr, so dass der Bericht insgesamt eher positiv gewertet wurde. Unabhängig davon zeigen sich viele Kommentatoren für die weitere Entwicklung der Aktien zuversichtlich, einerseits wegen der guten Konjunkturlage allgemein und andererseits wegen der historischen Stärke des Schlussquartals. Nach dem bisher guten Start in den Oktober seien die Chancen für ein Jahresendrally intakt, hiess es dazu am Markt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,11% tiefer bei 9’525,12 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein klares Plus von 1,0%, immerhin bereits wieder das vierte in Folge. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,26% auf 1’485,91 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 10’558,31 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 tiefer, 6 höher und einer (Vifor) unverändert.

Die grössten Verluste verzeichneten Sika (-2,1%) und Kühne+Nagel (-1,6%), die beide zuletzt gut gelaufen sind. Das gilt auch für die ebenfalls zyklischen Richemont (-1,6%) und Swatch (-1,1%) auf den nächsten Verliererplätzen.

Überdurchschnittliche Abgaben gab es darüber hinaus bei SGS und Givaudan (je -1,0%). Das letztgenannte Unternehmen wird am Dienstag als erstes unter den Bluechips Angaben zu den Verkäufen nach neun Monaten machen.

Auch Clariant (-0,8%) büssten klar an Terrain ein, wobei gegen Handelsende noch etwa Volatilität in den Kurs kam. Auslöser dafür dürfte ein Interview mit den beiden Partnern von White Tale gewesen sein, dass die «FuW» veröffentlicht hatte. Dort bekräftigten die beiden, welche den Zusammenschluss mit Huntsman verhindern wollen, dass White Tale den Anteil an Clariant weiter ausgebaut habe und mittlerweile deutlich über 15% halte.

Auf der Gegenseite zogen die volatilen Aryzta-Aktien um 2,1% an. Händlern zufolge wird über anstehende positive Nachrichten des Backwarenherstellers spekuliert. Für die Valoren steht aber immer noch ein Minus von 30% im laufenden Jahr zu Buche.

Gesucht waren zudem Credit Suisse (+1,4%). Für die Papiere der Grossbank hat die Royal Bank of Canada ihr Votum auf «Outperform» von «Sector Perform» hochgeschraubt. Für die UBS (-0,2%) und den Vermögensverwalter Julius Bär (-0,8%) gab es je ein höheres Kursziel bei bestätigter Kaufempfehlung.

Nach oben ging es auch für Swiss Re (+1,0%). Der Rückversicherer hat sich mit der japanischen Versicherungsgruppe MS&AD Insurance einen strategischen Investor an Bord geholt. Die Japaner steigen in das Geschäftssegment für Lebensversicherungen ein und nehmen dafür umgerechnet rund 1 Mrd CHF in die Hand. Analysten sprachen von einem sinnvollen Schritt.

Nach unten abgestützt wurde der Gesamtmarkt vor allem von den defensiven Schwergewichten. Novartis (+0,4%) und Roche (+0,1%) zogen dabei im Gegensatz zu Nestlé (-0,2%) etwas an. Für Nestlé hat die Deutsche Bank das Kursziel leicht erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.

Im breiten Markt büssten die Aktien von Ems-Chemie (-3,4%) nach der Publikation der 9-Monate-Umsatzzahlen an Wert ein. Zwar haben die publizierten Zahlen den Prognosen der Analysten entsprochen, eine positive Überraschung ist für einmal aber ausgeblieben.

Demgegenüber zogen Leonteq (+7,3%) nach Neuigkeiten zum Top-Management markant an. Der CEO und Mitgründer des Finanzdienstleisters, Jan Schoch, verlässt die Geschäftsleitung und soll Senior Advisor für strategische Wachstumsinitiativen werden. Zudem soll Christopher Chambers zum neuen VR-Präsidenten gewählt werden.

Die Aktien der Kantonalbank Genf (+0,8%) reagierten kaum auf die Einleitung einer Untersuchung durch die SIX Swiss Exchange wegen möglicher Verletzungen der Meldepflichten. (awp/mc/cs)

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