Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel vom Freitag dank einem Schlussspurt mit klar höheren Kursen beendet. Nach einem freundlichen Start und einer weitgehend ereignislosen Sitzung zog der SMI nach einer kleinen Delle am späteren Nachmittag mehr und mehr an, für ein Plus auf die gesamte erste Woche gesehen reichte es allerdings nicht mehr. Der späte Kursanstieg erfolgte in Einklang mit den stark eröffnenden US-Börsen und erhielt Unterstützung von einem gegenüber dem Schweizer Franken anziehenden Euro. Dieser überschritt vorübergehend wieder die Marke von 1,18 CHF. Insgesamt sei die Stimmung auch zum Wochenausklang weiterhin positiv gewesen, hiess es in Marktkreisen.
In den USA wurden am Nachmittag verschiedene Konjunkturdaten vorgelegt. So legten etwa die Einzelhandelsumsätze nicht ganz so stark zu wie erhofft. Die Inflation, auf welche sich die US-Notenbank unter anderem bei ihren Zinsentscheiden stützt, hat sich im Dezember gegenüber dem Vormonat etwas abgeschwächt, liegt aber noch immer über 2%. Insgesamt hatten diese Zahlen aber keinen grossen Einfluss auf die hiesigen Aktienkurse, ebenso wenig der erste Durchbruch in Deutschland bei den Verhandlungen zu einer grossen Koalition.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,45% auf 9’546,61 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein bescheidenes Minus von 0,1%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,44% auf 1’558,36 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,44% auf 10’951,73 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 höher, 6 tiefer sowie SGS unverändert.
Als Tagessieger gingen Logitech mit einem Plus von 1,8% aus dem Handel. Dahinter folgten Clariant (+1,5%), welche ihre Vortagesverluste damit mehr als wettmachten. Nach einer Herabstufung durch Merrill Lynch auf «Neutral» von «Buy» war es am Donnerstag mit den Valoren etwas nach unten gegangen.
Gut gesucht waren auch Partners Group (+1,2%), welche bereits am Vortag nach starken Zahlen zur Entwicklung der verwalteten Vermögen auf hohem Niveau noch einmal etwas angezogen hatten. Am Berichtstag haben verschiedene Institute, unter anderem JP Morgan, die Kursziele für Partners Group erhöht.
Zu den stärkeren Aktien gehörten auch CS (+0,7%) und UBS (+1,0%), welche im Tagesverlauf allerdings vorübergehend ins Minus gerutscht waren. Gewisse Impulse kamen dabei von den US-Grossbanken JP Morgan und Wells Fargo. Die Zahlen insbesondere von JP Morgan deuteten auf ein schwieriges viertes Quartal für das Handelsgeschäft hin. Bei genauerer Betrachtung wurde indes der Zahlenkranz als insgesamt überzeugend gewertet.
Die gute Tagesform der Finanzwerte wurde auch durch die Avancen von Zurich (+0,6%) und Swiss Re (+1,0%) unterstrichen. Swiss Re wurden von einer Aufstufung durch Bryan Garnier auf «Neutral» von «Sell» sowie von einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup etwas gestützt. Und Zurich erhielten Rückenwind von positiven Kommentaren und Kurzielerhöhungen durch die Citigroup, Bryan Garnier und Credit Suisse. Die Reservemargen seien auf Basis eines neuen stochastischen Modells getestet worden und sähen stärker aus als zunächst gedacht, begründete die CS ihre Einschätzung, welche gleichzeitig die Empfehlung «Outperform» bestätigte. Darüber hinaus gab der Versicherer bekannt, dass in Asien Anpassungen im Geschäftsportfolio vorgenommen wurden.
Nebst den Finanzaktien stützen auch die Pharma-Schwergewichte den Gesamtmarkt. So zogen Roche (+0,5%) und Novartis (+0,7%) am Nachmittag nochmals deutlich an und schlossen klar fester. Nestlé (+0,1%) hinkten dieser Entwicklung etwas hinterher.
Schlusslichter unter den Blue Chips waren die Papiere des Backwarenkonzerns Aryzta (-1,6%) sowie Dufry (-1,5%), gefolgt von LafargeHolcim (-0,6%) und Swatch (-0,3%).
Im breiten Markt wiesen Swissquote (+5,5%) einen markanten Sprung nach oben auf. Die Online-Bank profitiert vom Hype rund um die Kryptowährungen und wartete daher mit einer positiven Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2017 auf.
Nach Zahlen gut gesucht waren überdies Inficon (+3,2%) und Wisekey (+3,5%), aber auch Industrietitel wie Meyer Burger (+7,7%) oder Sulzer (+3,8%) fielen positiv auf. Noch markanter war der Aufschlag der Titel der SNB (+8,3%). (awp/mc/pg)