CH-Schluss: SMI rückt 0,4% auf 9’015 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 0,4% auf 9’015 Punkte vor

Zürich – Die Schweizer Börse hat sich nach der Talfahrt zu Wochenbeginn am Dienstag wieder etwas erholt. Der Erholungsversuch war jedoch wacklig. Nach Gewinnen am Morgen rutschte der SMI am Nachmittag zwischenzeitlich ins Minus zurück, bevor eine freundliche Eröffnung der New Yorker Börse wieder für Auftrieb sorgte. Die Stimmung der Anleger bestimmten dabei gegensätzliche Bewegungen. So hielten Italien und Brexit die Märkte in Atem. Beim Handelstreit zwischen den USA und China dagegen gab es zuletzt leise Hoffnung auf eine Entspannung.

Dafür gesorgt hatte ein Telefonat zwischen US-Finanzminister Steve Mnuchin und Chinas Vizepremier Liu He, die das Treffen zwischen US-Präsident Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi vorbereiten. Im Budgetstreit zwischen Italien und der EU dagegen stehen die Zeichen weiter auf Sturm. Am Dienstag gab es keinerlei Signale, dass die populistische Regierung Italiens im Konflikt um die hohe Neuverschuldung einlenkt.

Bis Börsenschluss legte der Swiss Market Index (SMI) um 0,35 Prozent auf 9’015,43 Punkte zu und schaffte es damit wieder über die 9’000er Marke. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) erhöhte sich um 0,39 Prozent auf 1’404,91 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27 Prozent auf 10’583,71 Punkte.

Den Markt gestützt haben insbesondere Roche und Novartis. Die Titel der SMI-Schwergewichte legten gegenüber dem Vortag um 0,8 respektive 0,3 Prozent zu und machten damit die Verluste des Vortags (je -0,7%) zum Teil wett. Roche konnten neben der technischen Erholung mit einer Zusage der US-Gesundheitsbehörde FDA punkten, wonach diese den Zulassungsantrag für eine Kombinationstherapie beschleunigt bearbeiten wird.

Ebenfalls im Plus schlossen die Zykliker ABB (+0,9%), LafargeHolcim (+0,4%) und Schindler (+0,8%). LafargeHolcim hatte am Vorabend den Verkauf von Geschäftsteilen in Indonesien bekannt gegeben. Die Transaktion dürfte dem Zementriesen rund 1,4 Milliarden Dollar in die Kassen spülen. ABB dagegen hatten sich trotz Befürchtungen, der Titel könnte aus dem Stoxx 50 Index fallen, im Plus halten können.

Den höchsten Zugewinn verbuchten jedoch AMS (+3,4%). Die Titel des Chipherstellers legten im Lauf des Tages eine wilde Berg und Talfahrt hin. Sie profitierten gemäss Händlern von einer Gegenbewegung und einer besseren Stimmung an der US-Techbörse Nasdaq. Am Vortag waren die Titel noch um über 22 Prozent eingebrochen.

Gehalten schlossen auch die Banktitel, nachdem sie am Morgen noch Verluste verbucht hatten. So avancierten CS um 0,2 Prozent, Julius Bär um 0,6 Prozent und UBS um 0,5 Prozent.

Am anderen Ende der Skala bei den BlueChips befinden sich Lonza (-1,0%), Temenos (-0,5%) und vor allem Nestlé (-0,3%). Händler verweisen beim Titel des Nahrungsmittelmultis auf Restrukturierungen, die auch als Risiko interpretiert werden könnten.

Am breiten Markt gehörten neben Asmallworld (+7,7%) und Aryzta (+6,5%) auch Valiant (+3,2%) zu den Gewinnern. Die Titel der Regionalbank haben von einem positiven Analystenkommentar profitiert. Unter Abgabedruck dagegen standen unter anderem Arbonia (-6,0%), Dottikon (-4,6%) und Comet (-1,8%).

Am Morgen hatte Comet aus Anlass des Investorentages bekannt gegeben, dass das Unternehmen aufgrund geopolitischer Unsicherheiten, die fehlende Visibilität im Halbleitermarkt sowie die strukturellen Veränderungen im Ebeam-Geschäft auf eine Zielsetzung für die Jahre 2019 und 2020 verzichtet. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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