CH-Verlauf: SMI bleibt auch zum Wochenschluss auf Richtungssuche

CH-Verlauf: SMI bleibt auch zum Wochenschluss auf Richtungssuche
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt findet auch zum Wochenschluss keine klare Richtung. Der viel beschworene goldene Oktober bleibt damit weiterhin aus. In der Regel gilt das vierte Quartal als eines der besten an der Börse. Immerhin zeichnet sich nach dem schwachen Start in den Monat in der vergangenen Woche für die laufende Woche ein leichtes Plus von etwas mehr als einem halben Prozent ab.

Händlern zufolge bleibt die chinesische Wirtschaft ein Dauerthema an den Märkten. Nach einem eher volatilen Verlauf in dieser Woche dürften die Anleger genau hinschauen, was China am Wochenende an Stimulierungsmassnahmen kommunizieren werde, hiess es etwa bei der Deka-Bank. Zudem dürfte auch die Lage im Nahen Osten den weiteren Börsenverlauf beeinflussen. Zunächst aber nimmt am Nachmittag die Berichtssaison in den USA Fahrt auf. Die Schwergewichte JPMorgan, Wells Fargo und BlackRock legen Zahlen vor.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.15 Uhr 0,13 Prozent höher bei 12’093,09 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewinnt 0,14 Prozent auf 1980,97 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,16 Prozent auf 16’143,65 Punkte. Im SLI gewinnen 17 Titel, elf verlieren und zwei (Straumann, Swiss Re) notieren unverändert.

Die Orientierungsschwierigkeiten der Anleger zeigen sich auch in der Handelsspanne der Einzelwerte. Im SLI stehen Lonza mit +1,3 Prozent Logitech mit -0,8 Prozent gegenüber.

Im Vorfeld der für Samstag angekündigten Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums herrscht eine gewisse Nervosität bei den marktnäheren Werten. Händler erwarten, dass ein neues Konjunkturpaket vorgestellt wird, mit dem Peking die Wirtschaft anzukurbeln versucht. Für Swatch (-0,7%) und Richemont (-0,2%) beispielsweise ist China ein wichtiger Absatzmarkt.

Die Bauchemie-Spezialistin Sika (-0,3%) setzt ihre jüngste Schwächephase weiter fort. Analysten hatten sich zuletzt sehr zurückhaltend über die Aussichten in der Baubranche geäussert.

Auch der Aromen- und Duftstoffkonzern Givaudan (-0,5%) gehört zu den Verlierern. Dabei hatten die Genfer am Vortag mit ihrem organischen Wachstum positiv überrascht und auch die Analysten äusserten sich nach den Zahlen mehrheitlich wohlwollend. Das bisherige Kursplus von 27 Prozent spricht daher eher für einen moderaten Anflug von Gewinnmitnahmen.

Leicht abwärts bewegen sich auch Adecco (-0,2%). Händler verweisen hier auf die Zahlen des Konkurrenten Hays, die teilweise als enttäuschend gewertet worden seien. So habe der September nicht die erhoffte Wende gebracht, heisst es im Handel. Gleichzeitig habe sich die Lage immerhin nicht verschlechtert.

Die Roche-Bons (-0,1%) können unterdessen nicht von der US-Zulassung eines Krebsmittels profitieren. Beim jüngsten Investorentag hatte Roche selbst erklärt, dem Mittel Spitzenumsätze zwischen 2 und 3 Milliarden US-Dollar zuzutrauen. Der zuständige Vontobel-Analyst veranschlagt dagegen einen Spitzenumsatz von einer Milliarde in seinem Modell.

Branchenkollege Novartis (+0,1%) hält sich etwas besser. Noch deutlicher sind die Aufschläge bei Gesundheitstiteln wie Lonza, Alcon, Sandoz und Sonova, die sich um bis zu 1,4 Prozent verteuern. Der Generikaspezialist Sandoz will mit der Lancierung eines Nachahmermedikaments gegen Krebs auf dem US-Markt weiter wachsen.

Daneben gewinnen auch Zykliker wie ABB, Schindler und SIG mit Aufschlägen von bis zu 0,7 Prozent vor dem Wochenende.

Am Ende der Kursliste legten die Aktien des Flughafens Zürich um 1,5 Prozent zu. Der Flughafen hat im September erneut mehr Passagiere abgefertigt als vor einem Jahr. Das Vorkrisenniveau von 2019 sei übertroffen worden. (awp/mc/ps)

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