CH-Schluss: SMI schliesst kaum verändert

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem insgesamt wenig bewegten Handel kaum verändert geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich fast den ganzen Handelstag leicht im Plus, allerdings gaben die Indizes gegen Handelsende mit einer schwachen Wall Street noch nach. Vor allem erneut sinkende Ölpreise lasteten am späteren Nachmittag auf der Stimmung, nachdem die Rohöl-Lagerbestände in den USA überraschend zugelegt hatten.

Hauptthema an den Märkten blieb aber das am Donnerstag beginnende Treffen der führenden Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole. Gespannt warteten die Marktteilnehmer vor allem auf die Rede von Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag, von der sie sich weitere Hinweise auf den Zeitpunkt des nächsten Zinsschrittes in den USA erhofften, hiess es. Zwar sei keineswegs sicher, dass Yellen etwas Überraschendes im Gepäck habe, meinte ein Händler: Dennoch wolle derzeit niemand falsch positioniert sein.

Bis Handelsende gab der Swiss Market Index (SMI) 0,02% auf 8’199,83 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, schloss dagegen um 0,17% im Plus auf 1’238,74 während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 8’916,14 Stellen nachgab. Von den 30 Blue Chips schlossen 18 im Minus und zwölf im Plus.

Die grössten Verluste unter den Bluechips entfielen auf die Swatch-Aktien (-1,9%). Belastet wurden die Uhrentitel von einer Studie der Société Générale, in welcher die Analysten das Rating auf «Verkaufen» herabstuften. Sie verwiesen dabei nicht zuletzt auf die rückläufige Zahl chinesischer Touristen in Europa, die auf ihren Reisen Uhren kaufen. Auch die Titel der Konkurrentin Richemont (-0,4%) schlossen klar im Minus.

Belastet wurden die Indizes auch von den Abgaben der schwergewichtigen Pharmawerte Novartis (-0,2%) sowie Roche (-0,5%). Wegen der Unsicherheiten um einen allfälligen Verkauf der von Novartis gehalten Roche-Beteiligung, der in der zweiten Jahreshälfte 2016 erfolgen könnte, seien derzeit die Novartis-Titel zu favorisieren, meinte ein Marktbeobachter. Ein befürchteter Discount des Inhaberpakets bis zur Transaktion könnte auch auf dem Kurs des Roche-Genussscheins lasten.

Mit Abgaben gingen zudem die Titel des dritten Börsenschwergewichts Nestlé (-0,2%) aus dem Handel. Die Ratingagentur Fitch gab am Dienstagabend eine Senkung des Langfrist-Kreditratings auf ‹AA› von ‹AA+› bekannt. Die Ratingsenkung reflektiere unter anderem den langsameren als erwartet laufenden Schuldenabbau, hiess es in der Begründung.

Dagegen schlossen die Grossbankentitel wie bereits am Vortag mit den klarsten Gewinnen unter den Bluechip-Titeln. Den stärksten Kursanstieg verzeichneten die UBS-Titel (+2,9%), aber auch die Aktien der Konkurrentin CS (+1,4%) legten klar zu. Fester schlossen auch die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (+0,8%).

Kursaufschläge gab es zudem für Kühne+Nagel (+0,6%) sowie für Geberit (+0,5%). Die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) bestätigten am Mittwoch ihr «Outperform»-Rating für die Titel des Sanitärkonzerns bei deutlich angehobenem Kursziel. Auch Syngenta (+0,3%) schlossen fester. Laut Agenturberichten aus den USA wird sich der Rechtsausschuss des US-Senats im September mit der Übernahme des Agrokonzerns durch ChemChina befassen, er hat aber keine Befugnisse, die Transaktionen zu untersagen.

Am breiten Markt legten Flughafen Zürich (+3,2%) nach der Vorlage von Halbjahreszahlen klar zu. Die Flughafenbetreiberin konnte mit den Ergebnissen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Demgegenüber blieb die angeschlagene Modekette Charles Vögele (-2,3%) im Halbjahr tief in den roten Zahlen. Halbjahres-Zahlen gab es auch von den beiden Immobiliengesellschaften Peach Property (-1,0%) und Warteck Invest (-0,6%).

Straumann (-1,5%) büssten am Tag nach der Ergebnispublikation einen Teil der Kursgewinne ein. Die Analysten von Kepler Cheuvreux und HSBC senkten das Rating für den Zahntechniker auf ‹Hold› von ‹Buy›. Eine Ratingsenkung der ZKB belastete zudem Emmi (-0,3%). Nach dem Kursanstieg sei es Zeit für eine «Caffe Latte-Pause», so der zuständige Experte.  (awp/mc/pg)

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