CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8954 Punkte nach

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben die Kursverluste der Schwergewichte Novartis, Roche und Nestlé den Handel am Mittwoch geprägt. Sie setzten vor allem den Leitindex SMI unter Druck, der sich damit einen weiteren Schritt von der 9’000er-Marke entfernt hat. Das Minus hielt sich jedoch in einem an Impulsen armen Geschäft in Grenzen. Etwas Halt gaben dem Index einige Zykliker sowie Aktien aus dem Finanzsektor.

Die Anleger warteten auf richtungsweisende News und hätten sich im Vorfeld der Publikation des Protokolls zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank an die Seitenlinie begeben, erklärten Händler. Von den Erläuterungen des Fed erhoffen sie sich mehr Klarheit zum weiteren Verlauf in der US-Geldpolitik. Derzeit stelle sich die Frage, ob in den USA in diesem Jahr noch mit einer weiteren Zinserhöhung zu rechnen sei, so ein Ökonom.

Bis Börsenschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,19% auf 8’954,10 Punkte. Das Tagestief hatte er bereits in den ersten Handelsminuten bei 8’909 Zählern markiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg dagegen um 0,05% auf 1’420,73 Punkte leicht an. Der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste hingegen 0,08% auf 10’180,57 Punkte ein. Unter den 30 wichtigsten Titeln standen sich am Ende 17 Gewinner und elf Verlierer gegenüber. LafargeHolcim und UBS beendeten den Handel zum Vortag unverändert.

Die Schwergewichte belasteten den SMI mit einem Abschlag von rund 40 Punkten. Dabei verbilligten sich unter ihnen Nestlé mit 0,8% auf 82,40 CHF am deutlichsten. Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns gelten allerdings nach wie vor als hoch bewertet, auch wenn sie in den letzten Tagen vom Allzeithoch (86 CHF) zurückgenommen wurden. Die Roche-Genussscheine gaben um 0,4% nach. Angesichts der zum Teil durchwachsenen Studienergebnisse mache sich bei einigen Marktteilnehmern im Vorfeld der bald anstehenden Zahlenpublikation eine gewisse Nervosität breit, hiess es.

Die Novartis-Titel (-0,3% auf 80,15 CHF) setzten die Konsolidierung fort, auch wenn die Abgaben gegen Handelsende hin eingegrenzt werden konnten. Seit dem Erreichen des Jahreshochs von 84,35 CHF vor knapp zwei Wochen haben die Titel 5% verloren. Am Berichtstag hatten die Analysten der Credit Suisse das Novartis-Rating auf «Underperform» gesenkt. Sie sehen den Pharmakonzern trotz Erfolgsmeldungen in den letzten Wochen noch auf Jahre hinaus in einer Übergangsphase. Diese werde noch bis 2020 andauern, hiess es. Bis dahin werde Novartis rund 7 Mrd USD an Umsätzen an Generikafirmen verlieren.

Mit deutlicheren Abgaben fielen bei den Blue Chips Lindt & Sprüngli (-1,1%) oder Clariant (-1,0%) auf. Letztere hatten am Vortag gut 3% dazugewonnen nachdem bekannt geworden war, dass sich der Grossaktionär White Tale gegen die geplante Fusion mit dem etwa gleich grossen US-Mitbewerber Huntsman stellen will. Damit sei die Chance auf eine Gegenofferte gestiegen, hiess es.

Auf der Gegenseite erholten sich die Aktien der Swatch Group (+1,1%) von den Kursverlusten der vergangenen Wochen. Zu den grössten Gewinnern zählten noch Sika (+1,4%), Aryzta oder Lonza (je +0,9%).

Festere Tendenzen waren auch bei Finanzwerten wie Julius Bär (+0,9%), Partners Group (+0,8%) oder Zurich Insurance (+0,4%) zu sehen. Die Zurich bleibt Medienberichten zufolge mit zwei weiteren Interessenten im Bieterrennen um das zum Verkauf stehende «Wealth Australia»-Geschäft der Australia & New Zealand Banking Group. Der Preis für die Einheit dürfte etwa bei 4 Mrd australischen Dollar oder umgerechnet knapp 3 Mrd CHF liegen, so der Bericht.

Im breiten Markt fielen Wisekey (+20%) positiv auf. CEO Carlos Moreira wies in einem Interview auf die Notwendigkeit einer eigenen Cybersecurity-Strategie in der Schweiz hin. Fester tendierten auch Airopack (+1,9%). Die im Verpackungsbereich tätige Firma hatte am Vorabend die erfolgreiche Durchführung ihrer Kapitalerhöhung gemeldet. Am anderen Ende der Kurstabelle waren Leonteq (-3,0%) oder Newron (-2,8%) zu finden.

Am (morgigen) Donnerstag steht derweil das Börsendebut der Versandapotheke Zur Rose auf der Agenda.  (awp/mc/pg)

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