Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag erneut freundlich tendiert. Am Nachmittag publizierte Konjunkturdaten aus den USA bewegten die Märkte kaum. Demnach trübte sich im März die Stimmung der amerikanischen Konsumenten ein. Börsianer sprachen insgesamt von einem Geschäft, das in ruhigen Bahnen verlief: «Man merkt schon langsam die Osterfeiertage», sagte ein Händler. Insgesamt steuert der Schweizer Leitindex SMI auf ein positives erstes Quartal zu, dieses endet am Gründonnerstag.
Ob der Aufwärtstrend im zweiten Quartal anhält oder abbricht, sei aber noch ungewiss. Denn der Markt lebe derzeit vor allem von den Zinssenkungserwartungen, hiess es. Doch diese müssten mit Konjunkturzahlen unterfüttert werden. In diesem Zusammenhang steht der PCE Index, das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass, im Fokus. Der Index wird allerdings erst am Karfreitag veröffentlicht. Einige Marktteilnehmer schliessen nicht aus, dass nach einem guten ersten Quartal erst einmal ein Durchhänger folgt.
Der Leitindex SMI schloss am Dienstag 0,37 Prozent fester auf 11’680,36 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,32 Prozent auf 1914,66 und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 15’359,09 Zähler vor. Im SLI standen 19 Gewinner 11 Verlierern gegenüber.
Die Aktien von Straumann führten mit einem Kursplus von 2,7 Prozent das Tableau der Bluechips an. Die Valoren profitieren nach einem schwachen Vortag von verschiedenen Kurszielerhöhungen. Auch Swisscom (+2,0%) erhielten Rückenwind von Analystenseite. Morgan Stanley hat das Kursziel erhöht und die Einstufung «Overweight» bestätigt.
Weiter im Aufwärtstrend waren auch die Aktien von Lonza mit plus 1,5 Prozent, die seit der Übernahme einer Produktionsstätte von Roche in den USA «in einem positiven Flow» sind, wie ein Händler sagte. Mit Roche GS (+0,8%) war ein weiterer Gesundheitswert bei den Gewinnern zu finden. Novartis büssten hingegen leichte 0,3 Prozent ein.
Gesucht waren auch zyklische Papiere wie Kühne+Nagel (+1,8%), ABB (+1,0%) und Sika (+0,6%). Damit setzten ABB ihren Höhenflug fort und markierten neue Rekordhochs. Beim Logistiker Kühne+Nagel verwiesen Händler auf eine Sektorenumstufung durch Kepler Cheuvreux und einen positiven Kommentar des US-Brokers Stifel.
Die Aktien von Swatch (+1,4%) wurden derweil jenen des Rivalen Richemont (-0,1%) vorgezogen. Dass dies daran liege, dass Swatch heute mit den Verkauf der «Snoopy-Omega-Swatch» gestartet hat, sei zumindest gut möglich, sagte ein Händler.
In den zuletzt gut gelaufenen UBS-Papieren wurde derweil ein Teil der Gewinne eingestrichen: Die Valoren der einzigen Schweizer Grossbank verbilligten sich um 0,4 Prozent auf 28,25 Franken. Die «Schallmauer» von 30 Franken bleibt also noch unangetastet.
Am Ende der Rangliste gaben Lindt & Sprüngli PS um 2,7 Prozent und VAT um 1,2 Prozent nach. Schindler schlossen nach einem freundlichen Handelsstart ebenfalls 1,2 Prozent tiefer.
Im breiten Markt gaben die Aktien von Baloise (-0,2%) nach Zahlen etwas nach. Dagegen kamen die Abschlüsse von Orascom (+0,4%), Skan (+0,9%) und Vaudoise (+1,1%) gut an am Markt.
Deutlich im Minus schlossen SPS (-3,8% oder -3,35 Fr.) und EFG (-4,6% oder -0,56 Fr.). Sie werden allerdings ex-Dividende von 3,40 respektive 0,50 Franken je Aktie gehandelt.
Meyer Burger gewannen 4,5 Prozent. Mit dem heutigen Handelstag endete der Handel mit den Anrechten aus der Kapitalerhöhung. Das sorgte laut Händlern für Bewegung und Volumen.
Am Nachmittag wurde zudem bekannt, dass der Solarhersteller das endgültige Aus für seinen Standort in Freiberg (DE) besiegelt hat. Die rund 500 Mitarbeiter hätten am Dienstag ihre Kündigung erhalten, sagte eine Unternehmenssprecherin. (awp/mc/ps)