CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8156 Punkte ab

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8156 Punkte ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenschluss eine Pause nach der zuletzt guten Kursentwicklung eingelegt und mit leichten Abgaben geschlossen. Gewinnmitnahmen aber auch eine erhöhte Nervosität nach dem Terroranschlag in Frankreich belasteten die Märkte europaweit. Trotz dem Rücksetzer resultiert für die gesamte Handelswoche ein klares Plus. Am Schweizer Markt sackte der Kurs der Swatch-Aktien nach einer Gewinnwarnung des Uhrenkonzerns ab.

In den Fokus der Anleger rückt nun die im In- und Ausland angelaufene Berichtssaison zum Halbjahr. Mit der Ausnahme von Swatch sei diese bisher recht positiv angelaufen, hiess es am Markt. Die Sorgen um die Folgen des Brexit-Votums scheinen im Wochenverlauf andererseits Stück für Stück in den Hintergrund gerückt zu sein. In den USA setzten die Aktienbörsen am Freitag ihre Rekordjagd zunächst fort, wobei einige positive Konjunkturdaten Rückenwind lieferten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,22 im Minus bei 8’156,26 Punkten. Für die gesamte Woche resultiert dennoch ein Plus um knapp 1,5%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab um 0,40% auf 1’205,88 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor um 0,26% auf 8’823,03 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 20 im Minus, neun im Plus und einer (CS) unverändert.

Die Swatch-Titel beendeten den Handelstag um 7,8% im Minus, nachdem sie im frühen Handel um über 13% abgesackt waren. Der Uhrenhersteller hatte am Morgen mit einer Gewinnwarnung für einen Paukenschlag gesorgt. Im ersten Halbjahr resultiert danach ein Umsatzrückgang von 12% sowie ein Gewinneinbruch von 50-60%. Zwar war am Markt bereits mit deutlichen Rückgängen gerechnet worden, allerdings nicht in diesem Ausmass – entsprechend enttäuscht fielen die Kommentare der Analysten aus.

Im Sog von Swatch erlitten auch Richemont (-3,1%) klare Abgaben. Der Anschlag in Nizza könnte das bereits belastete Marktumfeld für Uhren- und Schmuckverkäufer zusätzlich verschlechtern, hiess. So waren die für die Branche wichtigen Touristenströme aus Asien bereits mit den Terroranschlägen in Paris und Brüssel spürbar zurückgegangen.

Bei den Finanztiteln mussten Versicherungswerte wie Zurich und Swiss Re (je -1,0%) klare Abgaben hinnehmen. Bei den Bankentiteln schlossen Julius Bär (-0,5%) sowie UBS (-0,2%) im Minus, Credit Suisse gingen unverändert aus dem Handel. Am Vortag hatten die Bankenwerte noch von überraschend guten Zahlen der US-Grossbank JPMorgan profitiert.

Uneinheitlich zeigten sich die defensiven Schwergewichte: Novartis (-0,1%) sowie Nestlé (-0,3%) gaben leicht ab – die Titel des Nahrungsmittelkonzerns hatten am Vortag neue Höchstwerte erklommen. Dagegen schlossen die Roche-Genussscheine (+0,6%) im Plus. Zu den Gewinnern im SMI/SLI gehörten zudem die Titel des Warenprüfkonzerns SGS (+1,0%), der am Montag seine Halbjahreszahlen vorlegen wird. Mehrere Analysten hatten im Vorfeld der Zahlenpublikation ihre Kurszielschätzungen angehoben.

Am breiten Markt konnten Ems (+1,2%) nach der Publikation von Halbjahreszahlen zulegen. Der Bündner Spezialchemiekonzern hat mit seinen Ergebnissen die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht. Positiv hervorgehoben wurde am Markt auch die höher als angekündigte Dividende für 2015.

Deutliche Abschläge erlitten dagegen Straumann (-3,5%). Die Analysten von JPMorgan senkten am Freitag ihre Einstufung für die Titel auf «Underweight» von bisher «Neutral». Sie sähen derzeit kein weiteres Aufwärtspotenzial für die Titel des Zahnimplantatherstellers.

Klar abwärts ging es auch für die volatilen EFG International (-6,6%). Citigroup stufte die Titel auf «Neutral» zurück – es bestehe zu viel Unsicherheit, so der Analyst. Wenig bewegt zeigten sich die Schaffner-Aktien (-0,4%) nach dem sofortigen Abgang des CEO. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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