Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Freitag im frühen Geschäft weiter nach. Grund dafür sind negative Vorgaben aus den USA. Dabei lösen laut Händlern die steigenden Anleiherenditen und die Verunsicherung der Anleger über die Politik des US-Präsidenten Donald Trump die Verkäufe aus. Trump hatte am Vortag die Einführung der Zölle auf mexikanische und kanadische Waren aufgeschoben, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen. Das Hin und Her sorge für Unsicherheit, heisst es am Markt. «Volatilität scheint die einzige Gewissheit zu sein, da politische Massnahmen von Trump eingeführt, infrage gestellt, geändert und dann oft wieder eingeführt werden», sagte ein Ökonom.
Derweil sorgen die Schuldenpläne zur Finanzierung von Europas Rüstungs- und Infrastrukturprojekten weiterhin für Aufwärtsdruck bei den Anleiherenditen. Dies macht vor allem den Wachstums- und Technologwerten zu schaffen. Impulse dürften am Nachmittag auch noch von den US-Arbeitsmarktdaten ausgehen. Zudem werden im Laufe des Tages Vertreter der US-Notenbank an einer Veranstaltung als Redner ihre Aufwartung machen.
Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,76 Prozent tiefer auf 12’930,36 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,93 Prozent auf 2097,15 und der breite SPI um 0,77 Prozent auf 17’054,33 Zähler. Innerhalb des SLI geben 26 Titel nach und 4 legen zu.
Gefragt sind Lindt & Sprüngli (+0,9% auf 11’910 Fr.) Sie profitierten seit der Bilanzvorlage von guten Analystenkommentaren. So hat die Bank Julius Bär das Kursziel für den PS auf 13’300 von 12’000 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt.
Fester sind auch Nestlé (+0,5%), Givaudan (+0,4%) und Swisscom (+0,5%) – weitere defensive Werte.
Auf der anderen Seiten geben Richemont (-4,6%) und Logitech (-3,1%) klar nach. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem starken Start ins 2025. Geberit (-2,5%) geben einen Teil des Vortagesgewinns nach Zahlen von fast 7 Prozent wieder ab.
Auf den hinteren Reihen stehen Flughafen Zürich (-4,1%), SFS (-6,2%) und Molecular Partners (-13%) nach Zahlen unter Druck. Dagegen sind Mobilezone (+4,3%) nach Zahlen gefragt. (awp/mc/pg)