CH-Schluss: SMI rutscht im späten Handel ins Minus

CH-Schluss: SMI rutscht im späten Handel ins Minus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den ersten Handelstag der Woche mit einem Minus abgeschlossen. Im frühen Handel dominierten zunächst noch die positiven Signale im Markt. So hatte laut Händlern etwa der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den USA die Hoffnungen genährt, dass die US-Notenbank Fed demnächst eine Zinspause einlegen könnte. Auch wurden die asiatischen Märkte durch erste Entspannungssignale in Bezug auf die Immobilienkrise in China beflügelt, was auch die hiesigen Aktien teilweise stützte. Im Verlauf des Handels baute der SMI die anfänglichen Gewinne aber wieder vollständig ab und rutschte im späten Handel schliesslich noch ins Minus. Zusätzlich belasteten auch die defensiven Schwergewichte den SMI überproportional stark. Insgesamt sei der Handel aber eher in ruhigen Bahnen verlaufen, war von Händlern zu hören, so fehlte es etwa an grösseren Unternehmensneuigkeiten. Auch die Volumen waren vergleichsweise tief.

Auf die Stimmung drückte am Nachmittag auch eine Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde auf einer Veranstaltung des European Economics and Financial Centre in London. Darin bekräftige sie weiterhin rigoros gegen die hohe Inflation im Euroraum vorgehen und diese möglichst schnell wieder unter 2 Prozent drücken zu wollen. In Folge drehten auch viele europäischen Börsen noch klarer ins Minus. Bereits kommende Woche steht bereits die nächste Leitzinsentscheidung der EZB an. Dagegen fehlten es an Impulse aus den USA, denn dort waren die Märkte aufgrund des Labor Days geschlossen.

Der SMI schloss um 0,19 Prozent tiefer auf 11’053,59 Punkten und damit nur wenige Zähler über dem Tagestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigte sich um 0,09 Prozent auf 1743,75 und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 14’575,89 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gaben 15 nach und 14 rückten vor, während Adecco unverändert blieben.

An die Spitze der Blue Chips setzten sich Technologie- und Wachstumswerte fest, allen voran Straumann (+1,9%) und AMS Osram (+1,7%). Sie profitierten insbesondere von den Erwartungen einer Zinspause in den USA. Ebenso klare Zugewinne verzeichneten Logitech und VAT mit je 1,0 Prozent.

Von der wieder etwas besseren Aussichten in China wurden die Luxuskonzerne Swatch (+1,6%) und Richemont (+0,8%) getrieben. Swatch beflügelten zudem Gerüchte, wonach das Unternehmen demnächst eine weitere limitierte Uhrenedition nach dem Vorbild der erfolgreichen «Moonswatch» lancieren könnte.

Bei den Finanzwerten zeigte sich ein durchzogenes Bild. Vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen am (morgigen) Dienstag waren Partners Group (+1,1%) gefragt. UBS (+1,2%) wiederum setzten ihren Aufwärtstrend fort und auch Julius Bär (+0,03%) verzeichneten leichte Zugewinne. Dagegen fuhren die Versicherungswerte Verluste zwischen 0,7 bis 0,8 Prozent ein

Gebremst wurden der SMI ferner durch die Index-Schwergewicht. Die Papiere der Pharmariesen Roche GS (-0,7%) und Novartis (-0,4%) büssten klar ein. Auch Nestlé (-0,4%) schlossen tiefer. Die Anteilsscheine des Nahrungsmittelriesen konnten dabei auch nicht vom Verkauf des Erdnussallergiemittels Palforzia an das britische Biopharma-Unternehmen Stallergenes Greer profitieren.

Defensive und konjunktursensitive Titel standen dagegen vermehrt auf dem Verkaufszettel. Die grössten Einbussen verzeichneten dabei Kühne+Nagel (-1,7%). Ebenso fanden sich Holcim, Schindler, Givaudan und Swisscom mit Abgaben zwischen 0,2 und 0,9 Prozent auf der Verliererseite.

In der zweiten Reihe gewannen Burkhalter (+3,3%) nach Zahlen hinzu. Ebenso waren Autoneum (+3,7%) gesucht, wobei hier Spekulationen um einen weiteren Einstieg des Ehepaars Ebner die Papiere beflügelt haben könnten, heisst es im Markt.

Deutliche Zugewinne verzeichneten auch Relief (+16,3%) und Starrag (+9,6%), ohne dass es jedoch Neuigkeiten zu den Unternehmen gab.

Bei den Papieren von DocMorris (-1,9%) berichteten Händler dagegen von einem spekulationsbedingten Verkaufsdruck, nachdem ein Hedgefonds zum Verkauf von Aktien gezwungen worden sein könnte. (awp/mc/pg)

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