CH-Verlauf: SMI klar im Plus dank chinesischer Stützungsmassnahmen

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Nachdem der Wochenstart an der Schweizer Aktienbörse noch eher zögerlich verlaufen war, ziehen die Kurse am Dienstagvormittag kräftig an. Vor allem die beherzten Schritte der chinesischen Zentralbank werden von Anlegern goutiert. Sie wiegen denn auch schwerer als die einmal mehr ernüchternden Daten aus dem Nachbarland Deutschland, wo der Ifo-Geschäftsklima-Index erneut gesunken ist.

In China hat die People’s Bank of China (PBOC) am Morgen ein Stimulationsprogramm angekündigt, das insbesondere auf eine Stabilisierung des chinesischen Immobiliensektors und der Aktienmärkte abzielt. So sollen etwa die Leitzinsen und die Mindesteinlageanforderungen für den Erwerb von Zweitimmobilien abgesenkt werden. Die Schritte werden von Ökonomen begrüsst. Sie zeigten, dass sich die Entscheidungsträger des Gegenwinds bewusst seien. Dagegen sei der Ifo-Index noch schlechter als befürchtet ausgefallen, heisst es bei der LBBW. So sei der Lageindex von einem ohnehin tiefen Niveau nochmals gefallen. Für die LBBW sowie andere Experten mehren sich die Zeichen für eine Rezession in Deutschland.

Der Schweizer Leitindex SMI zieht gegen 11.05 Uhr um 0,77 Prozent an auf 12’056,90 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,97 Prozent auf 1969,31 Zähler und der breite SPI um 0,76 Prozent auf 16’056,25 Punkte. Im SLI gewinnen 24 Werte hinzu und sechs geben nach.

Das Stützungsprogramm der PBOC sorgt vor allem bei den beiden Uhrenwerten Richemont (+4,8%) und Swatch (+2,1%) für kräftigen Rückenwind. Dass es für beide Werte am Morgen erneut Kurszielsenkungen und im Fall von Swatch eine weitere Abstufung gab, drängen Investoren angesichts dieser Nachrichten in den Hintergrund.

Aber auch andere konjunktursensible Titel werden im Sog der China-Massnahmen gesucht. Bei den baunahen Werten gewinnen etwa Schindler (+1,0%) und Sika (+0,9%) hinzu. Für den Rolltreppen- und Liftkonzern stellt China einen der wichtigsten Auslandsmärkte dar.

Straumann (+1,6%) dürften ebenfalls wegen der China-Hoffnung gesucht sein. Zuletzt hatte der Dentalimplantate-Hersteller auf dem chinesischen Markt ein gutes Wachstum verzeichnet. Dies könnte sich mit den Massnahmen nun noch etwas akzentuieren, so die Hoffnung.

Und auch jene Werte, die im Jahresvergleich nicht so gut abgeschnitten haben, bekommen etwas von der aktuellen Hoffnung zu spüren. SIG Group, VAT und Kühne+Nagel gewinnen bis zu 2,3 Prozent. Mit Verlusten von bis zu 11 Prozent gehören die drei seit Jahresbeginn eher zu den schwächeren Titeln.

Klar aufwärts bewegen sich mit +3,4 Prozent noch die Aktien der Grossbank UBS. Händler verweisen auf Aussagen von CEO Sergio Ermotti an einer Branchenkonferenz der Bank of America, die am Markt gut ankommen. Julius Bär (+1,7%) gewinnen ebenfalls überdurchschnittlich hinzu.

Gegen den Trend im Minus notieren derweil weniger konjunktursensitive Aktien wie die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-0,5%) und Roche (-0,1%). Auch Swisscom, Alcon, Lonza und Givaudan sind mit Abgaben von bis zu 0,5 Prozent im Verliererfeld anzutreffen.

Die auffälligste Kursbewegung verbuchen am breiten Markt allerdings AMS Osram (+14%). Hier sind Analystenkommentare für die Bewegung verantwortlich. Die UBS empfiehlt die Papiere neu zum Kauf. Sie sehen das Unternehmen auf gutem Weg und halten eine Neuwertung der Aktien für durchaus möglich.

An seinem Kapitalmarkttag setzt sich der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter (+6,7%) erstmals finanzielle Mittelfristziele.

Der Reisedetailhändler Avolta (3,4%) wiederum treibt seine Expansion in der Region Asien-Pazifik weiter voran und übernimmt 100 Prozent der auf Hongkong fokussierten Gesellschaft Free Duty vom Mischkonzern NWS Holding. Ausserdem expandiert Avolta seine Verkaufsflächen am Flughafen Phoenix Sky Harbor International in den USA. (awp/mc/ps)

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