CH-Schluss: Schwergewichte halten SMI im Plus

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht in der Gewinnzone geschlossen. Das leichte Plus war den Schwergewichten zu verdanken, allen voran Roche. Damit hob sich die hiesige Börse von den anderen wichtigen Handelsplätzen in Europa ab, die allesamt in der Verlustzone notierten. Keine Unterstützung kam aus Amerika, wo die Börsen zunächst im Plus eröffneten, dann aber leicht in die roten Zahlen abdrifteten, nachdem sich mehrere Fed-Mitglieder für eine Begrenzung der ultralockeren Geldpolitik ausgesprochen hatten.

Händler sprachen von einem ruhigen Handel ohne grosse Impulse. Man warte auf das bevorstehende Notenbanktreffen in Jackson Hole am Freitag. Bereits an den beiden Vortagen waren die Anleger vor der Notenbankkonferenz nur noch begrenzt Risiken eingegangen. Die Konjunkturdaten in Europa und den USA gaben ebenfalls keinen Schub für Aktienkäufe. So fielen die wöchentlichen Arbeitslosenanträge in den USA im Rahmen der Erwartungen aus, während die zweite BIP-Schätzung ganz leicht unter diesen blieb. Zudem sind die Exporterwartungen der für Schweizer Unternehmen wichtigen deutschen Industrie im August weiter gefallen. Die zuvor sehr gute Stimmung unter den Exporteuren habe sich merklich verschlechtert, teilte das Ifo-Institut mit.

Der SMI stieg um 0,36 Prozent auf 12’409,03 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, kletterte um 0,18 Prozent auf 2016,31 Punkte und der umfassende SPI um 0,33 Prozent auf 15’923,10 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 17 Gewinner und 12 Verlierer gegenüber, während Swisscom unverändert notierten.

Das Plus im SMI war namentlich Roche (+1,0%) zu verdanken. Der Titel habe davon profitiert, dass Japan offenbar den Corona-Antikörper-Cocktail von Partner Regeneron für den «Hausgebrauch» zulassen wolle, sagte ein Händler. Davon gehe Signalwirkung aus. Auch Nestlé (+0,5%) und Novartis (+0,5%) trugen zum Anstieg bei.

Bei den grössten Gewinnern unter den Blue Chips war neben Roche mit Alcon (+1,0%) ein weiterer Wert aus dem Gesundheitssektor zu finden. Auch Bauzulieferer wie Geberit (+1,0%), Sika (+0,7%) und Holcim (+0,5%) oder die Zykliker ABB (+0,7%) und Schindler (+0,6%) zeigten Kursgewinne. Die Titel des Sanitärkonzerns Geberit wurden von Goldman Sachs mit einem höheren Kursziel versehen, wobei der neue Wert von 598 Franken weiter unter dem aktuellen Niveau von 765,80 Franken liegt. Die Emfpehlung lautet denn auch immer noch auf «Sell».

Die Luxusgüteraktien Richemont (+0,1%) und Swatch (+0,04%) standen lange in der Verlustzone, konnten diese aber nach US-Börsenbeginn verlassen. Bis zum Handelsschluss bröckelten die Gewinne aber wieder fast vollständig ab.

Bei den Verlierern standen AMS (-2,1%), Credit Suisse (-0,8%), Sonova (-0,7%) und Lonza (-0,6%) zuvorderst. Beim Pharmazulieferer strichen die Investoren nach dem Steigerungslauf der letzten Zeit Gewinne ein. Auch die im bisherigen Jahresverlauf sehr gut gelaufenen Kühne+Nagel-Aktie verloren 0,5 Prozent.

Im breiten Markt regierten derweil diverse Aktien auf die am Morgen veröffentlichten Halbjahresergebnisse. Sehr volatil zeigten sich namentlich SoftwareOne, die mit einem deutlichen Minus in den Handel starteten, die Richtung kehrten und bis Börsenschluss ein Plus von 4,3 Prozent erreichten. Durchwegs positiv äusserte sich die ZKB. Das Wachstum sei zurück, die mittelfristigen finanziellen Ziele seien bestätigt und die strategischen Wachstumsinitiativen zeigten Wirkung, hiess es dort.

Klare Gewinne gab es auch bei Asmallworld (+3,4%) nach den Zahlen. Auch SPS legten um 0,4 Prozent zu. Dagegen gab es Einbusse bei Baloise (-0,9%), Kudelski (-0,5%) oder Evolva (-1,3%).

Der absolute Überflieger an der Schweizer Börse waren aber Santhera mit einem Kurssprung um 20 Prozent. In einem Medienbericht von möglicher Kursmanipulation in den letzten Wochen die Rede. Damit haben sich die Titel vom jüngsten Kurstaucher etwas erholt und mittlerweile das Niveau von Mitte Juli erreicht. (awp/mc/ps)

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