CH-Schluss: SMI schliesst 0,26% tiefer bei 9023,71 Punkten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag erneut tiefer geschlossen. Nach einem positiven Handelsauftakt gab der Leitindex SMI seine Gewinne im Verlauf des Vormittags ab und rutschte im Einklang mit den anderen europäischen Handelsplätzen ins Minus. Etwas aufgefangen wurde der Rückgang der Indizes hierzulande durch den Höhenflug der CS-Aktie, die damit auf die Auswechslung des Konzernchefs reagierte.
Insgesamt war die Stimmung an den europäischen Börsen erneut von den Sorgen um die Griechenlandkrise belastet. Beobachter bezweifelten, dass die neuen Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den europäischen Partnern konkrete Resultate bringen würden – am Schluss könnte es doch zum «Grexit» kommen, hiess es. Auch die US-Börsen boten am Nachmittag keine Unterstützung: In Übersee sanken die Kurse wegen der erneut aufgeflammten Ängste um steigende US-Zinsen deutlich.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag 0,26% tiefer bei 9’023,71 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,12% auf 1’337,53 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab um 0,37% auf 9’020,97 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Ende des Tages 26 im Minus, drei im Plus und eine (Swisscom) unverändert.
Die Titel der Grossbank Credit Suisse (+7,8%) gingen als klare Tagesgewinner aus dem Handel. Der Abgang des langjährigen CEO Brady Dougan und die Ernennung von Prudential-Chef Tidjane Thiam als seinem Nachfolger wurde von den Investoren freudig begrüsst. Der Wechsel an der Spitze der CS sei überfällig, kommentiert ein Analyst. Mit dem neuen CEO dürfte sich die strategische Ausrichtung der Grossbank zum Asset- und Wealth-Management verschieben, hiess es.
Hinter der Credit Suisse verzeichneten auch Geberit (+2,9%) klare Avancen. Der Sanitärtechnik-Konzern hatte beim Jahresergebnis 2014 über den Prognosen der Analysten abgeschnitten. Punkten konnte das Unternehmen auch mit der Dividendenerhöhung und der Wiederaufnahme des zuvor ausgesetzten Aktienrückkaufprogramms.
Die Aktien von Adecco (+0,9%) gingen am Tag vor der Publikation des Jahresabschlusses höher aus dem Handelstag. Manche Investoren würden mit einer Überraschung rechnen, hiess es. Die meisten Finanzhäuser hätten für den weltgrössten Vermittler von Temporärstellen zuletzt die Erwartungen zurückgenommen.
Die Uhrenwerte von Swatch (-0,4%) rutschten gegen Handelsende ins Minus. Die Neuigkeiten zur Apple-Watch vom Vorabend beunruhigten die Investoren aber nicht zu stark: Die Uhr des US-Technologiegiganten werde es nicht einfach haben gegen die etablierten Uhrenmarken, meint zum Beispiel der zuständige Analyst von Kepler-Cheuvreux. Über alles betrachtet habe er nichts gesehen, was die Schweizer Uhrenindustrie in eine ernsthafte Existenzkrise stürzen könnte. Richemont (-1,0%) gaben deutlicher nach.
Bei den defensiven Schwergewichten hielten sich Roche (-0,1%) am besten, während die Titel der Konkurrentin Novartis (-0,7%) die Indizes belasteten. Auch Nestlé (-0,8%) erlitten klare Abgaben.
Deutliche Einbussen erlitten auch Galenica (-1,9%). Der Pharma- und Apothekenkonzern hatte mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen am Markt zum Teil enttäuscht. Insgesamt wurden die Ergebnisse von den Analysten als «gemischt» bezeichnet.
Deutlich im Minus schlossen auch Actelion (-0,7%), Aryzta (-1,5%) und Holcim (-1,9). Die stärksten Verluste unter den Bluechips erlitten aber einmal mehr Transocean (-4,4%). Begründet wurden die Kursabgaben der Titel des Ölservice-Unternehmens mit dem wieder gefallenen Ölpreis, der unter dem erstarkten US-Dollar leide. Schon am Vortag hatte die Aktie deutlich an Wert eingebüsst.
Am breiten Markt legte eine Reihe von Unternehmen die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 vor. Positiv kamen dabei die Zahlen des Industrieunternehmens Huber+Suhner (+2,2%) an, leicht im Plus schlossen auch Peach Property (+0,4%). Dagegen enttäuschten die Liechtensteinische Landesbank LLB (-0,7%) und das Medienunternehmen Goldbach Group-Titel (-2,5%) mit ihren Zahlen. Auch Lindt&Sprüngli (-2,5%) schlossen nach Jahresergebnissen deutlich im Minus. (awp/mc/pg)