CH-Schluss: SMI schliesst 0,78% tiefer bei 9292,68 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 0,78% tiefer bei 9292,68 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag über Tagestief schwächer geschlossen. Auf dem hohen Kursniveau habe vor allem der starke Schweizer Franken Gewinnmitnahmen ausgelöst, hiess es im Markt. Damit wurde die bereits am Vortag begonnene Konsolidierung fortgesetzt. Die Verunsicherung um die griechische Schuldenkrise habe Anleger in den Franken flüchten lassen. Griechenland wolle bis kommenden Montag ein Reformpaket vorlegen, wobei es um strukturelle Veränderungen und nicht um Sparmassnahmen gehen soll, hiess es aus Regierungskreisen. Die Reformpläne sind Voraussetzung für eine Auszahlung von Milliardenhilfen aus dem verlängerten Rettungsprogramm.

Verunsicherte Anleger haben so dem Franken am Berichtstag zu einem neuen Höhenflug verholfen. Der Euro fiel phasenweise bis auf 1,0422 CHF und damit auf den tiefsten Stand seit über sechs Wochen. Innerhalb Tagesfrist verteuerte sich der Franken zum Euro und zum US-Dollar um je rund 1 Rappen. Die Währungspaare Euro/CHF und USD/CHF notierten so zu Handelsschluss an der Aktienbörse mit 1,0455 bzw. 0,9576. Auf Titelebene drückten vor allem die Verkäufe in den Index-Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche. Demgegenüber profitierten die Aktienmärkte in Deutschland und Frankreich vom schwächeren Euro und schlossen fester.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,78% tiefer auf 9’292,68 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 0,66% auf 1’383,41 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 9’294,27 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 21 im Minus, 8 im Plus und UBS unverändert.

Stark auf den SMI drücken die Verkäufe in Nestlé und Novartis (je -1,1%) sowie Roche (-0,9%). Die prozentual grössten Einbussen unter den Blue Chips erlitten Transocean (-3,8%) und Sika (-3,3%); letztere gaben damit einen Teil der klaren Vortagesgewinne wieder ab. Beim Erdöl-Serviceunternehmen Transocean war die gute Stimmung vom Vortag, als die Aktien im Zuge einer Branchenstudie der US-Bank JP Morgan um 2,4% anzogen, verflogen. Die Aktien haben seit Anfang Jahr fast 20% an Wert eingebüsst – und tragen damit mit Abstand die rote Laterne unter den Blue Chips.

Bei Sika ist es nach wie vor ist alles andere als klar, was der Entscheid des Zuger Kantonsgerichts vom (gestrigen) Montag genau bedeutet für die Übernahme der Kontrollmehrheit durch Saint-Gobain. Sicher scheint für Marktbeobachter heute einzig, dass sich die Übernahmeschlacht um den Baustoffhersteller noch lange hinziehen wird.

Weitere grössere Verlierer waren Aryzta und Syngenta (je -2,4%). Während es zu Aryzta keine News gab, litten die Syngenta-Papiere unter schlechten Nachrichten von Monsanto – ein Schlüsselprodukt des US-Konkurrenten steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Etwas grössere Verluste hinnehmen mussten zudem noch Actelion (-1,5%), SGS (-1,2%) und Givaudan (-1,1%). Schindler (-1,8% oder -3,00 CHF) verdauten den Dividendenabschlag von 3,20 CHF gut.

Demgegenüber verzeichneten Adecco (+0,6%) und Swisscom (+0,5%) deutlichere Gewinne. Adecco werde angesichts des steigenden Optimismus für die Wirtschaftsentwicklung in Europa und dem wichtigen Markt Frankreich Kurspotential attestiert, hiess es unter Marktbeobachtern. Swisscom darf die Internetplattform search.ch von Tamedia übernehmen und mit der eigenen Plattform local.ch verschmelzen. Dies hat die Wettbewerbskommission nach einer vertieften Prüfung entschieden. Die Fusion soll nun bis Mitte Jahr vollzogen werden. Tamedia legen nach dieser Nachricht sogar um 2,7% zu.

Gesucht waren auch die Versicherungswerte Swiss Re (+0,4%), Zurich (+0,3%) und Bâloise (+0,1%). Bâloise legen als letzte Blue Chip am kommenden Donnerstag den Abschluss vor. Dazwischen schoben sich Sonova (+0,3%), die dieses Jahr noch rund 5,5% im Minus liegen.

Am breiten Markt berichtete eine Reihe von Unternehmen über ihre Jahresabschlüsse 2014. Gut kamen die Zahlen von Komax (+2,4%), der BVZ Holding (+0,6% und von Vetropack (+0,5%) an. Keine Begeisterung lösten hingegen die Ergebnisse des Milchverarbeiters Emmi (-3,2%), der Partners Group (-1,8%) und von Charles Vögele (-4,0%) aus. (awp/mc/pg)

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