CH-Schluss: SMI klettert auf neues Rekordhoch

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist nach Pfingsten mit einem SMI-Rekord in die neue, um einen Tag verkürzte Börsenwoche gestartet. Die Anleger haben am Dienstag von Beginn weg den Schwung aus dem US-Handel von Pfingstmontag mitgenommen und den SMI in die Höhe getrieben. Angeführt von zyklischen Aktien sowie mit der Unterstützung von Finanzwerten und Schwergewichten setzte der Leitindex SMI bei 11’332,09 Punkten ein neues Allzeithoch.

Die Inflationsängste hätten spürbar nachgelassen, hiess es im Handel. Dafür gesorgt habe die US-Notenbank, die mit Blick auf den raschen Anstieg der US-Teuerungsraten von einem temporären Effekt sprach. Die Sorge vor steigenden Zinsen sei zwar noch nicht vom Tisch, aber zumindest in den Hintergrund verdrängt worden, hiess es weiter. Zudem führten Händler die Impffortschritte im Kampf gegen das Coronavirus rund um den Globus als weiteren Grund für die gute Stimmung an den Börsen an.

Am Ende schloss der SMI den Handel auf 11’305,74 Punkten und damit um 0,71 Prozent höher als am vergangenen Freitag ab. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,80 Prozent auf 1837,41 Zähler und der breite SPI 0,75 Prozent auf 14’562,33 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln legten 24 zu und nur fünf gaben nach, während Swisscom unverändert schlossen.

Während Leitindizes wie der Dow Jones, der Nasdaq oder der deutsche Dax schon einiger Zeit die Rekordhochs aus der Vor-Corona-Zeit gebrochen hatten, ist das dem SMI erst mit Verzögerung gelungen. Ausschlaggebend war, dass im SMI die Dividendenzahlungen bei der Berechnung nicht berücksichtigt werden. Der um die Ausschüttungen bereinigte SMIC hatte bereits um den Jahreswechsel ein Rekordniveau erreicht.

Am Dienstag erfreuten sich bei den Schweizer Blue Chips die Papiere des Uhren- und Schmuckkonzerns Richemont (+3,3%) einer grossen Nachfrage. Damit knüpfte Richemont nahtlos an die gute Performance vom Freitag an, als man die Anlegergemeinde mit deutlich besser als erwartet ausgefallenen Jahreszahlen 2020/21 überrascht hatte.

Zahlreiche positive Analystenkommentare gaben den Aktien weiteren Aufwind und zogen die Konkurrenzpapiere von Swatch (+3,1%) mit in die Höhe. In der Spitzengruppe waren weitere Zykliker wie Logitech (+2,8%), Geberit (+1,5%) oder SGS (+1,3%). Der Warenprüfkonzern wird diese Woche ein Investorentreffen abhalten und bei dieser Gelegenheit wohl Angaben zu den Geschäftsaussichten machen.

Stark nach oben ging es nach dem verlängerten Wochenende auch mit Titeln aus der Finanzbranche wie Julius Bär (+1,3%) oder Partners Group (+1,4%). Wie Richemont hatte auch der Vermögensverwalter Bär vergangene Woche mit guten Zahlen zum Geschäft überzeugt.

Die schwergewichtigeren UBS (+1,0%) und Credit Suisse (+0,9%) gewannen ebenfalls dazu. Dabei vermeldete die CS weitere Fortschritte bei der Abwicklung der insolventen Greensill-Fonds. Und die «noch schwereren» Nestlé (+1,0%) und Roche (+0,5%) schlossen auch gut im Plus.

Die wenigen Verlierer im SLI wurden von Swiss Life und Alcon (je -0,7%) angeführt. Schwächer schlossen auch die Titel von Zurich Insurance oder Clariant (je -0,2%). Beim Chemiekonzern drückten Medienberichten zu Szenarien um einen möglichen Verkauf des Sabic-Anteils auf den Kurs.

Im breiten Markt fielen Vaudoise mit einem Plus von 2,6 Prozent auf. Der Versicherer wird künftig Produkte aus seinem Sortiment in Partnerschaft mit der Migros verkaufen. Über das Start-up Toni Digital sollen Migros-Kunden Zugang zu digitalen Haftpflicht- und Hausrat-Versicherungen erhalten.

Sulzer gewannen 1,2 Prozent, gestützt von einem Bericht aus der Wochenendpresse. Darin war eine mögliche Abspaltung der Division Applicator Systems Thema. Spekulationen dazu sind allerdings nicht neu. Idorsia (+1,8%) profitierten derweil von der Aussicht auf Zahlungen, nachdem eine Partnerfirma die EU-Zulassung für ein MS-Mittel erhalten hat.

Helvetia (-1,0%) büssten an Wert ein. Die Versicherungsgruppe hat in der beruflichen Vorsorge im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang bei den Prämieneinnahmen verbucht. Gleichzeitig wuchs aber das Geschäft mit teilautonomen Vorsorgelösungen. (awp/mc/ps)

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