CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9155 Punkte nach
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Montag mit leichten Verlusten beendet. Am Morgen war der SMI noch mit leicht festeren Kursen gestartet und hatte das Jahreshoch vom Freitag auf nun knapp 9’200 Punkte nochmals verbessert. Angesichts der Bewertungshöhe und nur wenigen treibenden News hätten die Investoren zurückhaltender agiert, hiess es im Handel. Der hiesige Aktienmarkt werde aber weiterhin von der Euro-Erholung gestützt: Der EUR/CHF-Kurs stieg im Verlauf des Vormittags erneut kurzzeitig über die Marke von 1,15 CHF.
An der Wall Street setzte der Dow Jones Industrial seine Rekordserie auch am Montag fort. Angesichts der hohen Bewertungen an den Aktienmärkten gibt es mittlerweile aber auch etwas pessimistischere Stimmen. In den kommenden Tagen und Wochen werde sich die Frage entschieden, ob es sich bei den US-Daten nur um eine Eintagsfliege handelte oder ob die Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung tatsächlich verfliegen, hiess es in einem Kommentar.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,24% tiefer auf 9’155,13 Punkte (Tageshoch 9’198). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,18% auf 1’464,65 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,23% auf 10’425,43 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Minus, zehn im Plus und zwei (CS, Swiss Life) unverändert.
Von Seiten der Unternehmensnachrichten war es zu Wochenbeginn noch ruhig und auch die Berichtssaison legte eine Pause ein. Die anstehenden Quartalszahlen konzentrieren sich in dieser Woche auf Dienstag, Donnerstag und Freitag. Von den Blue Chips legen Vifor (Aktie +0,7%), Adecco (+0,2%) und Zurich (+0,3%) Zahlen vor, deren Aktien alle am Montag zu den Gewinnern zählten.
Die grössten Einbüssen unter den SMI/SLI-Titeln verzeichneten Sika (-1,0%), Lindt&Sprüngli (-0,9%) und Sonova (-0,8%). Auch Swatch (-0,7%) gaben etwas deutlicher nach, während Richemont (+0,1%) im späten Handel noch ins Plus drehten. Beide Luxusgütertitel hatten in der Vorwoche mit jeweils mehr als 4% kräftig zugelegt.
Tiefer schlossen auch UBS (-0,6%), während Credit Suisse (unv.) gehalten aus dem Handel gingen. Für Banken werde der Brexit teuer, hatte die «Sonntagszeitung» unter Berufung auf eine Studie gemeldet. Die US-Banken seien zwar am stärksten betroffen, aber auch UBS und CS kämen nicht ungeschoren davon. Sie müssten vermehrt ihre Investmentbanking-Aktivitäten in den Euroraum verschieben, hiess es.
Zu den grösseren Verlierern gehörten zudem noch Novartis (-0,7%), ABB und Partners Group (je -0,6%). Von Seiten von Nestlé (-0,1%) und Roche (-0,2) kam ebenfalls keine Unterstützung für den SMI. In der vergangenen Woche hatten alle drei Index-Riesen klar zugelegt, wobei insbesondere Roche stark performten.
Grösste Gewinner waren Clariant (+1,1%). Nachdem Huntsman-CEO Peter Huntsman zuletzt verschiedene Interviews mit zuversichtlichen Tönen bezüglich der Clariant-Fusion gegeben hatte, erhielt diese nun auch Rückendeckung vom Hedgefonds Atlantic Investment Management, einem der wichtigen Investoren beider Konzerne. Er halte den Zusammenschluss für sinnvoll, sagte Fondsmanager Alex Roepers in einem Interview.
Klar zulegen konnten auch LafargeHolcim (+0,9%). Internationale Investoren würden sich in den Titeln engagieren, weil das Kurspotenzial beim Konkurrenten HeidelbergCement inzwischen als weniger attraktiv eingeschätzt werde, sagten Händler. Auch steigende staatliche Infrastruktur-Investitionen werden einmal mehr als Hoffnungsträger ins Feld geführt.
Swiss Re (-0,2%) zeigen sich unauffällig, nachdem die Titel des Rückversicherers am Freitag nach einem Halbjahresbericht unter den Erwartungen mehr als 3% abgegeben hatten.
Am breiten Markt verloren etwa Dottikon (-3,8%), MCH (-4,0%) oder Starrag (-3,6%) deutlicher, während unter anderem Ci Com (+19%), Kardex (+6,1%) oder Edisun (+4,1%) avancierten. (awp/mc/pg)