CH-Schluss: SMI legt 0,7% auf 9001 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Schwung des Vortages mitgenommen und am Donnerstag weiter zugelegt. Dem Leitindex SMI gelang dabei in einem an Impulsen armen Geschäft gar der Sprung auf die Marke von 9’000 Punkten. Da lag der Index zuletzt Anfang Monat. Kräftige Unterstützung erhielt der Markt von den Banken und vom Schwergewicht Nestlé. Auf der Gegenseite musste Adecco weitere Kurseinbussen hinnehmen. Am Nachmittag gaben erfreuliche Konjunkturdaten aus den USA den Aktien zusätzlichen Rückenwind.

«Die aktuellen Krisen jagen den Anlegern keine Furcht ein», kommentierte ein Marktbeobachter das Geschehen an der Börse etwa mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und China. Die Einführung weiterer US-Zölle auf chinesischen Waren habe man erwartet und nun hofften die Anleger, dass keine weitere Eskalation mehr folgen werde. Gleichzeitig verbesserte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia stärker als gedacht. Der Philly-Fed-Index gilt als guter Indikator für die Entwicklung der US-Wirtschaft. In der Schweiz hat die Nationalbank wenig überraschend den von ihr in der Geldpolitik eingeschlagenen Kurs bekräftigt.

Der Swiss Market Index (SMI) kletterte bis Börsenschluss um 0,68 Prozent in die Höhe auf 9’000,81 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) ging mit einem Plus von 0,82 Prozent auf 1’477,11 Zähler aus dem Handel und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,62 Prozent auf 10’728,83 Stellen. Am Ende standen sich bei den 30 grössten Werten 20 Gewinner und 10 Verlierer gegenüber.

Deutlich nach oben ging es wie bereits am Mittwoch mit Bankaktien: UBS (+3,0%), Credit Suisse (+2,5%) und Julius Bär (+2,3%) verteuerten sich an der Börse stark. Die freundliche Marktstimmung mit neuen Index-Rekorden an der Wall Street sowie die Aussicht auf höhere Zinsen in den USA gebe der Bankbranche Auftrieb, hiess es. Dort waren die Renditen der zehnjährigen US-Treasuries zuletzt wieder auf den höchsten Stand seit Mai gestiegen. Das stütze die Nachfrage nach Finanzaktien.

Auch Clariant setzten die gute Performance der laufenden Woche fort und kletterten um 2,2 Prozent weiter in die Höhe. Bereits am Dienstag hatte der Konzern mit der Ankündigung gepunktet, künftig enger mit dem saudischen Grossaktionär Sabic zusammenarbeiten zu wollen.

Auf der anderen Seite rutschten Adecco (-1,6%) ab und weiteten so die grossen Kursverluste des Vortages aus. Der Personaldienstleister hatte am Mittwoch die Anleger mit Aussagen zu dem sich verlangsamenden Wachstum enttäuscht. Im Nachgang zum Investorentag senkten einige Analysten ihr Adecco-Rating. Die Gewinnwarnung für das dritte Quartal markiere einen bedeutenden Trendwechsel in der Branche und für Adecco speziell, erklärte ein Analyst.

Tiefer schlossen auch die volatilen Aryzta-Papiere (-4,6%), ohne dass es zum Backwarenkonzern News gegeben hätte. Vifor büssten lediglich 0,3 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen hatte einige Veränderungen in der Führungsetage angekündigt, wobei Barbara Angehrn die neu geschaffene Funktion «Chief Business Officer» übernimmt.

Bei den Schwergewichten belasteten die Roche-Genussscheine mit einem Abschlag von 0,6 Prozent die Entwicklung am SMI. Demgegenüber gewannen Novartis moderate 0,2 Prozent hinzu und Nestlé rückten gar um 1,0 Prozent vor. Der Nahrungsmittelkonzern will für den Bereich Hautpflege bis Mitte 2019 strategische Optionen prüfen, was am Markt gut aufgenommen wurde.

Das anhaltende Wachstum der Uhrenexporte im August verhalf den Luxusgütertiteln Richemont (+2,1%) und Swatch (+1,4%) zu Kursgewinnen. Insbesondere die wichtigen Absatzmärkte Hongkong und China entwickelten sich besser als von Experten erwartet. Zuletzt hatten Wachstumssorgen die Aktienkurse von Schmuck- und Uhrenhersteller belastet.

Am breiten Markt traten Lalique nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnis auf der Stelle. Deutlich ging es mit Aktien wie Obseva (+8,1%) oder Addex (+6,0%) nach oben, während Poenina 5,1 Prozent einbüssten. (awp/mc/pg)

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