CH-Schluss: Kurse rutschen zum Schluss ab – CS-GV im Fokus

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag nach einem wenig veränderten Verlauf im Schlussgeschäft noch abgerutscht. Dabei verlief der Handel über weite Strecken ruhig und in einer engen Bandbreite. Im Sog nachgebender Kurse an der Wall Street machten die Gewinne leichten Verlusten Platz.

Die bevorstehenden Osterfeiertage machten sich bereits bemerkbar, hiess es am Markt. Viele Marktteilnehmer seien schon in die Ferien aufgebrochen. Vor den am Karfreitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten hielten sich die Anleger noch zusätzlich zurück, meinte ein Händler. Denn dann bleiben die Börsen geschlossen und die Anleger könnten nicht auf die Zahlen reagieren. Die kommenden Tage dürften ganz im Zeichen einer Verschnaufpause nach der dynamischen Vorwoche stehen.

Zentrales Thema abseits der Grossbanken waren weiterhin die Themen Zinsen, Inflation und die schwächelnde Konjunktur. Die Anleger blieben nach der Ölpreisrally am Vortag zwar relativ gelassen, was eine mögliche inflationstreibende Wirkung betrifft. Aber dafür keimten die Konjunktursorgen wieder auf. So waren die Auftragsdaten aus der US-Industrie stärker gesunken als erwartet. Daher rücke auch der US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag bereits ins Blickfeld, hiess es. Für die Schweiz prognostizierte der IWF für 2023 eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf 0,8 Prozent von zuvor 2,2 Prozent. Grund dafür seien die schwachen globalen Aussichten, die straffere Geldpolitik und das Ausklingen des Booms nach der Coronapandemie.

Der SMI stieg in der Spitze bis auf 11’124 Zähler und schloss um 0,18 Prozent tiefer mit 11’073,48 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigte sich um 0,21 Prozent auf 1745,82 und der breite SPI um 0,22 Prozent auf 14’490,73 Zähler. Im SLI dominierten die Verlierer (17) die Gewinner (13).

Erneut standen die beiden Grossbanken CS (+0,9%) und UBS (+0,2%) im Mittelpunkt, die die Höchstkurse nicht über die Zeit retten konnten. Am heutigen Dienstag kamen die Aktionäre der CS zur letzten Generalversammlung zusammen und am morgigen Mittwoch werden sich dann die Eigner der UBS zur GV versammeln. Die CS-Aktionäre hatten zwar zum Zusammenschluss der beiden Banken nichts zu sagen.

Aber sie konnten ihrem Unmut Luft machen. So wurden sechs Verwaltungsräte nur knapp wiedergewählt. Einzig Präsident Axel Lehman schnitt mit einem Stimmenmehr von 55,7 Prozent besser ab. Zudem haben die Aktionäre den Fixlohn für die Konzernleitung in den kommenden Wochen bis zur Übernahme der CS durch die UBS abgelehnt. Derweil wurde die Vergütung für den Verwaltungsrat genehmigt, allerdings war auch diese Entscheidung sehr knapp.

Zu den Gewinnern zählten zudem europaweit die Versicherer. So gewannen Swiss Re (+1,0%), Swiss Life (+0,9%) und Zurich (+0,7%). Darüber hinaus waren der Wachstumswert Sonova (+1,3%), die Technologieaktie Logitech (+0,9%) und der Zykliker Kühne + Nagel (+0,3%) gefragt.

Eine Stütze des Marktes waren zudem die schwergewichtigen Novartis-Aktien (+0,5%). Rivale Roche (+0,2%) hinkte hinterher und Nestlé (-0,7%), ein weiteres Marktschwergewicht, gab gar nach, was den SMI leicht belastete.

Sika büssten drei Prozent ein. Die Experten von Jefferies äusserten sich im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen vorsichtig über den Bauchemiespezialisten. Auch zu Clariant (-3,0%) gab es zurückhaltende Kommentare vor den Quartalszahlen.

Verluste gab es zudem bei AMS Osram (-2,7%), die den Abwärtstrend fortsetzen. Nach Börsenschluss gab das Unternehmen den Abschluss des Verkaufs von Digital Systems in Europa und Asien bekannt. Auch die zyklischen Adecco (-1,4%) und ABB (-1,3%) waren bei den Verlierern zu finden.

Gesucht waren am breiten Markt Addex (+2,5%). Das Biotechunternehmen hat neue Studiendaten vorgestellt. Die Titel der Beteiligungsgesellschaft HBM (+4,9%) waren nach Eckdaten für 2022 gesucht. Spekulative Käufe schoben Polypeptide (+5,9%) an. (awp/mc/ps)

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