Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch fest geschlossen. Gestützt durch freundliche Vorgaben aus den USA eröffnete der SMI bereits mit Gewinnen, die im Zuge positiver Konjunkturdaten aus dem Euroraum stetig bis zur Mittagszeit ausgeweitet wurden. In der zweiten Handelshälfte zeigte der Index in einem impulslosen Handel eine sinkende Tendenz. Hierzulande avancierten die Papiere des Personaldienstleisters Adecco nach Geschäftszahlen stark und die Titel der Grossbanken holten einen guten Teil der zu Wochenbeginn verzeichneten Kursverluste auf.
Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum zeigt weiter nach oben, womit die Notenbanker der EZB keinen akuten Handlungsdruck spüren dürften, erklärte ein Händler mit Blick auf am (morgigen) Donnerstag erwarteten geldpolitischen Entscheide der Zentralbank. So lieferten die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum trotz leichter Eintrübung zum Vormonat kein ernsthaftes Schwächesignal. Die überraschend niedrige Inflation im Euroraum hatte zuletzt Spekulationen um eine Reaktion der EZB befeuert.
Der Swiss Market Index (SMI) rückte bis zum Handelsende 0,92% auf 8’224,58 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,94% auf 1’252,39 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,88% auf 7’824,27 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Plus, 5 im Minus und Swatch unverändert.
Adecco schlossen nach Vorlage der Drittquartalszahlen 3,6% höher auf 68,50 CHF, hatten im Tageshoch allerdings 70,65 CHF markiert. Das Stellenvermittlungsunternehmen hatte die Markterwartungen auf operativer Ebene und beim Reingewinn ziemlich klar übertroffen, wenn auch der Umsatzentwicklung am unteren Ende der Schätzungen zu liegen kam. In Analystenkreisen wurde der vorliegende Zahlenkranz als sehr solide beurteilt.
Höher schlossen auch weitere Zykliker wie Holcim (+1,6%), die damit die Kurseinbussen nach Vorlage des Zwischenrapports vom Dienstag mehr als aufholten. Weitere grössere Gewinner in diesem Segment waren Dufry (+1,5%) und ABB (+1,2%). Der neue ABB-CEO Ulrich Spiesshofer erklärte an einem Medienbriefing in New York, künftig besonderes Augenmerk auf den Cashflow legen zu wollen. Dabei habe in der Mittelverwendung das organische Wachstum erste Priorität und erst an zweiter Stelle stehe das Versprechen einer kontinuierlich steigenden Dividende. Der Erdölbohrinsel-Betreiber Transocean (Aktien +1,1%) wird am Mittwoch nach US-Börsenschluss sein Ergebnis für das dritte Quartal vorlegen.
Das grösste Plus verzeichneten bei den Blue Chips die Aktien der Credit Suisse (+3,7%); UBS hinkten mit einem Plus von 1,4% hinterher, schlossen aber fester als der Gesamtmarkt. Zu Wochenbeginn standen beide Papiere noch unter Abgabedruck, nachdem Sorgen vor einer Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften laut wurden. Swiss Re gingen am Tag vor dem Zahlenrapport 0,8% höher aus dem Handel. Analysten erwarten von dem Rückversicherer ein solides Zahlenset.
Bei den eher defensiven Werten hatten Sonova mit Aufschlägen von 2,5% die Nase vorn. Auffällig zeigten sich auch Lonza (+2,2%) und Actelion (+1,8%). Letztere weiteten die seit Jahresbeginn angelaufenen Gewinne auf mittlerweile fast 70% aus. Die Indexschwergewichte Nestlé und Novartis legten um je 0,9% zu. Sie seien mit Blick auf die hohen Dividendenrenditen gefragt, hiess es. Roche (+0,6%) gaben ebenfalls Stütze.
Bei den Verlierern verzeichneten Syngenta (-0,9%) die grössten prozentualen Einbussen. Nennenswerte Verluste verbuchten noch Swiss Life (-0,5%).
Im breiten Markt stiegen Gottex um 23,5% bzw. 0,46 CHF, nachdem der Vermögensverwalter die Gründung eines Joint Venture mit dem chinesischen Asset Manager VStone bekanntgab. Damit will Gottex institutionellen und ausgewählten Privat-Investoren Zugang zum chinesischen Aktienmarkt und Anlagefondssektor verschaffen.
Fest schlossen unter anderem auch Orascom DH (+9,1%) und Ypsomed (+5,4%). Auch Gurit (+3,7%) kletterten in die Höhe nachdem mit einem italienischen Werkstoff-Hersteller eine exklusive Vertriebsvereinbarung abgeschlossen werden konnte. (awp/mc/pg)