CH-Schluss: Leicht im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach zwei rückläufigen Handelstagen wieder im Plus geschlossen. Allerdings notierten die Schweizer Indizes bis am Nachmittag noch im Minus, erst die positiv eröffnenden US-Börsen zogen den Markt in die Gewinnzone. Laut Händlern mangelt es derzeit an Impulsen, die den Markt in die eine oder andere Richtung ziehen könnten: Die meisten Unternehmen hätten ihre Quartalsberichte vorgelegt und makroökonomische Daten seien Mangelware.

Mit einigem Interesse wurde von den Anlegern noch das Protokoll der US-Notenbank Fed erwartet, das allerdings erst nach Börsenschluss in Europa anstand. Grosse Überraschungen seien aber auch hier nicht zu erwarten, weil der Fahrplan des Fed für die kommenden Monate stehe, hiess es von Ökonomen. Am Schweizer Markt standen nach der CS-Einigung mit den US-Behörden erneut Bankenwerte im Zentrum des Interesses.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,23% im Plus bei 8’655,90 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,24% auf 1’309,68 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 8’516,25 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 17 im Plus, 11 im Minus und zwei gingen unverändert aus dem Markt.

Die Titel der UBS (+1,1%) gehörten zu den stärksten Bluechips. Die Bank hatte den US-Steuerstreit schon vor Jahren abgehakt. Dagegen schlossen Credit Suisse (-0,3%) tiefer, nachdem am Vortag die Erleichterung über das Ende der Auseinandersetzung mit den US-Behörden die Aktie noch 1% hatte steigen lassen. Marktbeobachter glauben zwar, dass für die Bank kein bleibender Schaden entstanden ist, bleiben aber vorsichtig. Ein grosser Unsicherheitsfaktor bleibe, ob sich wichtige Kunden von der Schweizer Grossbank abwenden würden, hiess es.

Auch Julius Bär (-0,2%) schlossen erneut im Minus. Einige Analysten befürchten, dass dem Zürcher Vermögensverwalter nach dem Deal der Credit Suisse nun ebenfalls eine deutlich höhere Busse als bislang erwartet ins Haus stehen könnte. Die am breiten Markt notierten Titel der Basler Kantonalbank, die ebenfalls im Visier der US-Behörden steht, gaben derweil 4,3% nach und sanken damit auf ein neues Jahrestief.

Versicherungswerte konnten am Mittwoch ebenfalls zulegen. So schlossen Bâloise 1,2% höher, aber auch Swiss Re (+0,8%) gehörten zu den Tagesgewinnern unter den Bluechips. Zurich legten 0,4% und Swiss Life 0,2% zu. Zu den Tagesgewinnern gehörten aber auch zyklische Titel wie Adecco (+1,0%), Transocean (+0,9%) oder Kühne+Nagel (+0,7%).

Noch leicht im Plus schlossen Sonova (+0,2%), die im Tagesverlauf zeitweise stärkste Bluechip-Titel waren. Im Anschluss an die Präsentation der Jahreszahlen vom Vortag gab es am Mittwoch Analystenlob. Mehrere Analystenhäuser erhöhten ihr Kursziel für die Titel, Exane BNP Paribas erhöhte zudem die Anlageempfehlung auf «Neutral» von «Underperform».

Bei den defensiven Werten schlossen Nestlé (-0,1%) leicht tiefer. Das Aktienresearch der Bank Vontobel bekräftigte sein «Buy»-Rating für die Titel des Nahrungsmittelkonzerns bei einem erhöhten Kursziel. Fest zeigten sich dagegen Novartis (+0,9%). Der Pharmakonzern konnte positive Testergebnisse für sein Medikament «Ultibro Breezhaler» bei Raucherhusten vermelden. Analysten glauben, dass damit eine Zulassung in den USA näherrückt.

Abgaben verbuchten derweil Lonza (-0,6%), die allerdings am Dienstag noch um 4% zugelegt hatten. Der Lifescience-Konzern bestätigte anlässlich der Investorentage vom Dienstag und Mittwoch in Visp seine bisherigen Zielsetzungen. Im Minus schlossen zudem die Luxusgütertitel Swatch (-0,6%) und Richemont (-0,5%).

Im breiten Markt liegen überraschend gute Quartalszahlen zu SHL Telemedicine (-0,9%) vor, was allerdings den Kurs nicht unterstützen konnte. Seit Jahresbeginn haben die Papiere allerdings fast 40% zugelegt. Zudem berichtete das Biotech-Unternehmen Evolva (Aktie +2,3%) von einem erreichten Meilenstein in der Stevia-Produktion. Bei Santhera (-7,4%) kam es nach dem jüngsten Höhenflug wieder zu Abgaben.   (awp/mc/cs)

Exit mobile version