CH-Schluss: Leicht positiv – Swatch top, Syngenta flop
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach drei negativen Handelstagen in Folge wieder im Plus geschlossen unter Tageshoch. Im Handel wurde von einer Gegenbewegung gesprochen. Gleichzeitig wies ein Händler aber auch darauf hin, dass der Markt nach wie vor empfindlich auf negative Nachrichten reagiere. Am Nachmittag belasteten denn auch etwas schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktzahlen aus den USA: Diese liessen Zweifel über die Stärke des dortigen Wirtschaftsaufschwungs aufkommen, hiess es.
Gestützt wurden die Schweizer Aktienindizes vor allem von den starken Uhrentiteln dank eines überraschend positiven Jahresergebnisses der Swatch-Gruppe. Unterstützung boten ausserdem die festen Schwergewichte Novartis und Nestlé. Die Syngenta-Titel mussten dagegen nach enttäuschenden Unternehmenszahlen deutliche Kursverluste hinnehmen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,25% fester bei 8’112,96 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,22% zu auf 1’242,42 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,26% auf 7’753,47 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 20 im Plus und 10 im Minus aus der Sitzung.
Als klare Tagesgewinner im SMI gingen die Swatch-Titel (+3,9%) aus dem Handelstag. Mit seinem am Mittwochmorgen veröffentlichten Jahresresultat erreichte der Uhrenkonzern neue Rekordwerte und konnte die Vorgaben der Analysten deutlich übertreffen. Die Titel der Konkurrentin Richemont (+2,3%) zogen im Sog von Swatch ebenfalls stark an.
Am anderen Ende waren Syngenta (-3,4%) die grössten Verlierer unter den Bluechips. Das Jahresergebnis des Agrochemiekonzerns verfehlte die Erwartungen der Analysten teilweise deutlich. Auch der vorsichtig ausgefallene Ausblick vermochte am Markt nicht zu überzeugen. Marktteilnehmer zeigten sich denn auch mehrheitlich enttäuscht.
Auch mehrere zyklische Titel konnten deutliche Gewinne verbuchen, darunter Lonza (+2,0%) und ABB (+1,4%). Die Analysten der Credit Suisse attestierten ABB in einer Studie weiterhin das beste Risiko/Ertragsverhältnis im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz und bekräftigten ihr Rating «Outperform».
Novartis (+0,6%) gingen klar fester aus dem Handel. Um den Pharmakonzern kamen neue Gerüchte über einen Verkauf des Impfstoffgeschäfts unabhängig vom Tiergesundheits-Geschäft auf; dagegen würden Gespräche über einen Verkauf des Gesamtpakets an den US-Konkurrenten Merck stocken. Im Plus schlossen auch die schwergewichtigen Nestlé (+0,3%), die Roche-Werte (-0,3%) gaben dagegen nach.
Die defensiven Swisscom-Titel (+0,7%) konnten im Vorfeld der Präsentation der Jahresergebnisse vom Donnerstag ebenfalls zulegen.
Bei den Grossbankenwerte gaben UBS (-0,6%) einen Teil der deutlichen Gewinne vom Dienstag ab, als die Bank mit guten Quartalszahlen positiv überraschen konnte. Analysten strichen am Mittwoch in Kommentaren besonders die gute Kapitalsituation der Grossbank heraus. CS (+0,3%) schlossen vor der Ergebnisvorlage vom Donnerstag etwas fester.
Julius Bär (-2,1%) gaben nach der leichten Erholung vom Dienstag nach. Die Titel hatten am Montag stark an Wert eingebüsst, als der Vermögensverwalter mit seinem Jahresabschluss nicht zu überzeugen vermochte. Bei den weiteren Finanzwerten konnten die Titel des Rückversicherers Swiss Re (+0,5%) zulegen, während die Einzelversicherungstitel Zurich (unv.), Bâloise (-0,4%) und Swiss Life (-0,5%) Schwäche zeigten.
Im breiten Markt rückten Kudelski (+4,5%) deutlich vor. Das Westschweizer Technologieunternehmen hat eine Lizenzvereinbarung mit Cisco Systems unterzeichnet und die Streitigkeiten beigelegt. Die Titel von SHL Telemedicine (+3,9%) reagierten positiv auf die überraschend präsentierten vorläufigen Geschäftszahlen.
Auf der anderen Seite verloren Schlatter 5,0%. Auch die Valoren von ams (-2,1%) schlossen nach dem Minus vom Vortag erneut tiefer. Die Analysten von UBS und Natixis senkten das Kursziel für die Titel des Halbleiter-Herstellers, die Vontobel-Experten erhöhten es dagegen leicht. (awp/mc/pg)