CH-Schluss: Etwas fester – Sonova vor Ergebnisvorlage gesucht

CH-Schluss: Etwas fester – Sonova vor Ergebnisvorlage gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach einem über weite Strecken nur wenig veränderten Verlauf etwas fester geschlossen. Dabei wechselte der Leitindex SMI mehrfach das Vorzeichen und fiel zeitweise auch unter die Marke von 11’100 Punkten. Laut Händlern hat sich das Inflationsgespenst trotz beruhigender Worte von US-Notenbankern doch noch nicht verscheuchen lassen, sondern spukte weiter an den Märkten herum. Zudem konnten unterschiedlich taxierte Konjunkturzahlen aus China und den USA den Märkten auch keine klare Richtung geben.

«Die Inflationssorgen bleiben», umschrieb ein Experte die Stimmung am Markt. Die alles entscheidende Frage sei nun, ob die Preisentwicklung in den USA und anderswo nur ein temporäres Phänomen sei oder tatsächlich zu einem ernsten Problem werde. Denn dann hätten die Notenbanken letztlich keine andere Wahl, «als mit Zinserhöhungen darauf zu reagieren». Nach Ansicht der Bantleon Bank haben die Zentralbanken den bisherigen Inflationsanstieg unterschätzt und sie könnten nun der Inflation hinterherrennen.

Der SMI schloss nach einem Verlauf zwischen 11’084 und 11’164 Punkten um 0,13 Prozent höher bei 11’135,37 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 0,13 Prozent auf 1798,88 Punkte zu und der breite SPI 0,23 Prozent auf 14’298,56 Punkte. Im SLI standen sich 14 Verlierer und 16 Gewinner gegenüber.

Den stärksten Anstieg verbuchten bei den Blue Chips die Aktien von Sonova (+2,0%). Der Hörgerätehersteller legt am Dienstag den Jahresabschluss für 2020/21 vor. Die Anteile der beiden anderen Medizintechnikfirmen im SLI, Alcon und Straumann (je +0,2%), waren gut gehalten.

Gesucht waren Logitech (+1,3%). Die Scheine der Technologiefirma standen vergangene Woche im Zuge der Techschwäche stark unter Druck und fielen dabei unter die 100-Franken-Schwelle. Dies lockte nun offensichtlich wieder Käufer an.

Trotz enttäuschender chinesischer Detailhandelszahlen rückten die Anteile von Swatch (+1,3%) vor. Händler erwähnten charttechnisch motivierte und spekulative Käufe als Gründe für den Kursanstieg. Der Uhrenkonzern wurde im Markt als möglicher Interessent für das Geschäft mit Luxusuhren, von dem sich der Luxusgüterkonzern Kering angeblich trennen wolle, genannt.

Steigende Renditen unterstützten die Aktien der Grossbanken UBS (+0,6%) und Credit Suisse (+0,8%). Letztere zeigten sich unbeeindruckt von den Negativschlagzeilen vom Wochenende. Laut Händlern sind viele negative News bereits im Kurs enthalten. Zudem profitierten sie von den Aussichten auf steigende Zinsen und damit auch besseren Ertragsmöglichkeiten.

Die Zinshoffnungen konnten den Versicherern nur wenig helfen. Nur Swiss Life (+0,5%) schlossen höher. Ihnen half, dass die Versicherung einen langjährigen Rechtsstreit mit den US-Behörden abschliessen konnte. Zurich und Swiss Re (je -0,3%) waren leichter.

Gestützt wurde der Markt von den Schwergewichte Nestlé (+0,7%) und Roche (+0,4%). Novartis hingegen büssten 0,4 Prozent ein.

Die stärksten Einbussen verbuchten im SLI aber Partners Group (-1,7% rsp. 21,50 Fr.). Der Titel wurde allerdings Ex-Dividende (27,50 Fr.) gehandelt. Auch die volatilen AMS (-1,7%) und Schindler (-0,6%) waren schwächer.

Am breiten Markt zogen Molecular Partners mit einem Kurssprung von 18 Prozent die Blicke auf sich. Medienberichte über das Covid-Medikament des Unternehmens weckten das Interesse einer breiten Käuferschaft, hiess es dazu am Markt.

Die Aktien von Rieter (+7,1%) setzten den Höhenflug der Vorwoche fort, als das Unternehmen eine positive Gewinnwarnung publiziert hatte.

Am Berichtstag verkündeten ausserdem verschiedene Biotech-Firmen Neuigkeiten, die im Fall von Addex (+7,2%), Evolva (+4,8%) und Kuros (+3,0%) positiv aufgenommen wurden. (awp/mc/pg)

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