Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit leicht tieferen Kursen aus der Sitzung gegangen. Dabei hat sich der SMI über den ganzen Tag kaum von der Stelle bewegt und ist erst gegen Handelsende etwas von der Marke bei 8’700 Punkten abgefallen. Nachdem die Aktien am Vortag noch vom sehr solide ausgefallenen Arbeitsmarktbericht aus den USA profitiert hatten, fehlten zum Wochenschluss die Impulse für weitere Avancen gänzlich. Da wegen des Unabhängigkeitstages in den USA die dortigen Börsen geschlossen blieben, waren die gehandelten Volumina auch gegenüber den bereits üblich tiefen Sommerwerten noch einmal unterdurchschnittlich.
«Es scheint, als hätten die meisten Marktteilnehmer schon am Donnerstag die Positionen bezogen und sich ins Wochenende verabschiedet», meinte ein Händler. Insgesamt wurde die Stimmung in Börsenkreisen aber weiterhin als grundsätzlich positiv eingestuft. So hat der hiesige Leitindex in dieser Woche die Verluste der Vorwoche in etwa wieder aufgeholt. Ob es in der kommenden Woche nach der Verschnaufpause weiter nach oben geht, bleibt offen. Skeptisch zeigt sich diesbezüglich beispielsweise die Bank Julius Bär, welche das Aufwärtspotenzial der Aktienmärkte als «mehr und mehr limitiert» beurteilt.
Der Swiss Market Index (SMI) gab 0,19% auf 8’678,22 Punkte nach. Im Vergleich zum vergangenen Freitag ergab sich indes ein Plus von 1,4%. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,16% auf 1’320,35 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16% auf 8’578,71 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 tiefer, 9 höher und 4 unverändert.
Ohne spezifische News beendeten Lonza (-1,2%) und UBS (-1,0%) den Handel mit den grössten Abgaben. Die im Jahresrennen mit grossem Vorsprung und einem Plus von über 50% führenden Actelion (-0,6%) gaben ebenfalls überdurchschnittlich nach, etwas moderater fielen die Verluste der beiden Bauzulieferer Sika (-0,4%) und Geberit (-0,3%) aus.
Von den Schwergewichten hielten sich Novartis im Bereich des Vortagesschlusskurses, während Nestlé (-0,4%) und Roche (-0,2%) tiefer schlossen. Roche hat in Japan die Zulassung für das Therapeutikum Alectinib zur Behandlung einer Form von fortgeschrittenem Lungenkrebs erhalten, was in Marktkreisen allerdings als kaum kursrelevant bezeichnet wurde.
Auf der Gewinnerseite schwangen Clariant (+1,4%) obenaus, gestützt von einer Sektorstudie der UBS, welche den Chemiesektor auf «Neutral» von «Underperform» heraufgestuft hat. In einer weiteren Studie der UBS zum Luxusgütersegment wurden Swatch (+0,2%) positiv hervorgehoben.
Hinter Clariant zeigten sich Kühne+Nagel (+1,1%) klar fester sowie mit Swiss Life (+0,9%) und etwas weniger ausgeprägt Zurich (+0,4%) die Aktien zweier Versicherer.
Im breiten Markt profitierten Tamedia (+4,7%) von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch Helvea. Auch Leclanché (+5,0%) zogen klar an. Beim Batteriehersteller hat Mehrheitsaktionär Precept seinen Anteil weiter ausgebaut, was der Aktie Auftrieb verlieh.
Georg Fischer (+0,7%) zogen nach einer kleineren Akquisition moderat an. Der Schaffhauser Industriekonzern kauft die Liechti Engineering in Langnau mit einem Umsatz von 50 Mio CHF und verstärkt damit die Sparte Machining Solutions.
Aufgefallen sind einmal mehr die jüngst sehr volatilen Ci Com (+19%) sowie Infranor (+16%) mit einem ebenfalls massiven Sprung nach oben.
Auf der anderen Seite geben Santhera (-8,0%) nach den zuletzt stark gestiegenen Kursen für einmal nach. Im Minus beendeten auch Barry Callebaut (-0,4%) die Sitzung, nachdem die Valoren des Schokoladekonzerns bereits am Vortag nach der Publikation der Neunmonatszahlen 2,5% nachgegeben hatten. Am Berichtstag haben sich die UBS mit einer Abstufung auf «Reduce» und Helvea mit einer Kurszielsenkung kritisch zum Ergebnis geäussert. (awp/mc/upd/ps)