CH-Schluss: SMI gewinnt 0,6% auf 7799 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit einem am Ende ordentlichen Plus beendet. Der Leitindex SMI war nach guten Vorgaben aus den USA freundlich gestartet und hatte am Vormittag dann einen Teil der Aufschläge wieder abgegeben. Nach einer Seitwärtsbewegung stiegen die Kurse dann, getragen insbesondere von Novartis und anderen Pharma-Titeln, gegen Handelsschluss nochmals an. Zeitweise ging es über die Marke von 7’800 Punkten.
Jedoch mahnte die EZB in einem Bericht zur Vorsicht, die Risiken für die finanzielle Stabilität in der Eurozone hätten wieder zugenommen. Dabei verwies die Zentralbank auf die Möglichkeit globaler Korrekturen an den Märkten sowie auf die politische Unsicherheit. Die deutsche Wirtschaft zeigte sich von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten indessen vorerst unbeeindruckt, kommentierte ein Ökonom derweil das Ifo-Geschäftsklima im Nachbarland. Auch die Konsumentenstimmung zeige rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft nach oben. Impulse aus den USA kamen am Thanksgiving-Feiertag nicht, die Börsen blieben am Donnerstag geschlossen und auch am Freitag gibt es nur einen verkürzten Handel.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,60% fester auf 7’798,50 Punkten (Tageshoch 7’809). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,61% auf 1’239,44 Zähler zu, und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,57% auf 8’544,81 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen bis auf drei alle im Plus.
Bei den Blue-Chips setzten sich Actelion (+1,9%) an die Spitze. Bereits am Vortag waren Actelion mit festen +1,8% aus dem Handel gegangen. Der Pharmakonzern stehe wieder vermehrt im Zentrum von Übernahmespekulationen, hiess es am Markt.
Galenica (+1,4%) erholten sich von dem klaren Minus am Mittwoch. Seit Jahresbeginn ist die Aktie mit -35% grösster Verlierer unter den SLI-Titeln. Klar höher schlossen ausserdem noch Givaudan (+1,6%) Schindler, Sika (je +1,3%), Sonova oder Syngenta (je +1,1%) .
Auch die Luxusgüterwerte Richemont (+1,2%) und Swatch (+1,1%) gehörten zur Spitzengruppe. Sie hatten in den Vortagen klar abgegeben, nachdem die jüngsten Uhrenexportdaten keine Anzeichen für eine Markterholung gegeben hatten. Die Exporte hatten im Oktober den grössten Einbruch im laufenden Jahr verbucht.
Die schwergewichtigen Novartis (+0,9%) stützten den SMI in der letzten Handelsstunde während Roche (+0,5%) moderater zulegten. Am Vortag hatten Novartis ein Plus von knapp 1% verbucht, nachdem beide Pharmawerte am Dienstag noch um gut 3% verloren hatten und sich wieder ihren kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erreichten Jahrestiefstwerten annäherten. Roche hatten negativ auf einem Rückschlag bei Eli Lilly in der Alzheimer-Forschung reagiert. Auch die Basler forschen in diesem Bereich, der als riskant gilt.
Das dritte Schwergewicht Nestlé gewann 0,4% hinzu und die Grossbanken UBS (+0,6%) und CS (+0,4%) legten ebenfalls leicht zu. Grösste Verlierer waren dagegen Aryzta (-0,8%). Sie bildeten mit Kühne+Nagel (-0,5%) und ABB (-0,1%) die kleine Verlierergruppe.
Für die Aktie des Telekomkonzerns Swisscom (+0,1%) hat die UBS das Kursziel bei bestätigtem «Neutral»-Rating gesenkt. Zwar sollte es Swisscom gelingen, seinen Marktanteil in der Schweiz zu verteidigen, allerdings werde der Druck durch Roaming im Mobilfunk, subventionierte Geschäftsmodelle und einen Rückgang im Festnetzgeschäft immer grösser, heisst es.
Am breiten Markt konnten Comet (+3,6%) am Tag nach dem Investorentreffen weiter zulegen. Vontobel bestätigte im Nachgang die Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel kräftig. Auch andere Analystenhäuser warteten mit positiven Kommentaren auf.
Meyer Burger (-2,9%) gaben dagegen erneut deutlich ab. Am Freitag steht eine wichtige Gläubigerversammlung an: Die Anleihegläubiger müssen einen ersten von drei geplanten Schritten zur Refinanzierung des hoch verschuldeten Unternehmens gutheissen.
Carlo Gavazzi (-0,4%) schlossen nach einer Umsatz- und Gewinnsteigerung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres etwas tiefer. Die Titel haben seit Januar um fast 20% zugelegt. (awp/mc/pg)